Was geschah im November 1971

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1.11.1971, Montag

Zum Schutz von Singapur und Malaysia tritt ein neues Verteidigungsabkommen in Kraft. Der alte Vertrag ist am 31. Oktober ausgelaufen. Bislang war lediglich Großbritannien Schutzmacht der beiden Staaten, jetzt verpflichtet sich die britische Regierung im Falle eines Angriffs zu “gemeinsamen Konsultationen” mit Australien und Neuseeland.

In Tirana wird der sechste Parteikongress der albanischen Kommunistischen Partei (KP) eröffnet (1.- 7. 11.). Zum ersten Mal seit Bestehen der albanischen KP nimmt keine Abordnung der Volksrepublik China an dem Parteitag teil, da Peking fortan keine Delegierten mehr zu den Kongressen der Bruderparteien entsenden will.

2.11.1971, Dienstag

Die schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm verleiht die diesjährigen Nobelpreise für Physik und Chemie. Den Preis für Physik erhält der Ungar Dennis Gabor (71), den für Chemie der deutschstämmige Gerhard Herzberg (67).

Bundesaußenminister Walter Scheel und seine Frau Mildred adoptieren einen kleinen Indiojungen.

3.11.1971, Mittwoch

Im Fußball-Europapokal der Landesmeister gewinnt Inter Mailand das Rückspiel gegen Borussia Mönchengladbach 4:2.

Das erste Test-Rettungszentrum der Bundeswehr nimmt in Ulm seine Arbeit auf. Die Bundeswehr stellt hier Personal, Notarztwagen und Rettungshubschrauber für den zivilen Rettungseinsatz zur Verfügung.

Hamburg beginnt als erstes Bundesland mit der Vergabe von Spenderausweisen für Organtransplantationen.

Die Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands spricht sich dafür aus, eine kirchliche Trauung bei der Eheschließung eines Christen mit einem Nichtchristen oder einem aus der Kirche ausgetretenen Partner zuzulassen.

Auf der dritten Bischofssynode in Rom sprechen sich die Delegierten mit großer Mehrheit gegen die Lockerung des Zölibats aus.

4.11.1971, Donnerstag

Der Deutsche Bundestag verabschiedet das Gesetz über die Errichtung einer Stiftung “Hilfswerk für behinderte Kinder”. Sie soll hauptsächlich den Contergangeschädigten in der Bundesrepublik zugutekommen.

Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization = Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) feiert in Paris ihr 25-Jähriges Gründungsjubiläum. Der UNESCO gehören derzeit 125 Mitgliedsländer an.

5.11.1971, Freitag

In Bolivien wird die Todesstrafe für politische Entführungen wieder eingeführt.

Die vierstufige Trägerrakete “Europa II” stürzt wenige Minuten nach dem Start ins Meer.

In Frankreich wird der US-Schauspieler Charlie Chaplin mit der großen Ehrenmedaille von Paris ausgezeichnet.

Britische Sportjournalisten wählen Prinzessin Anne, die Tochter von Königin Elisabeth II. zur Sportlerin des Jahres.

6.11.1971, Samstag

Der Rhein hat den niedrigsten Wasserstand seit Beginn der regelmäßigen Messungen vor 153 Jahren.

Im “Frederic-Mann-Auditorium” in Tel Aviv wird die erste “Deutsche Kulturwoche” in Israel eröffnet. Mehrere hundert Angehörige der rechtsgerichteten “Betar”-Jugendorganisation demonstrieren vor der Konzerthalle gegen diese Veranstaltung.

Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrieren gegen einen unterirdischen Atombombenversuch der USA auf der Aleuten-Insel Amchitka.

US-Landwirtschaftsminister Clifford Hardin handelt mit der Türkei ein Abkommen aus, in dem die USA denjenigen türkischen Opium-Anbauern finanzielle Hilfen zusichern, die ihren Beruf aufgeben. Die Regierung in Ankara beabsichtigt, die Opium-Produktion von 1972 an zu verbieten.

In Beirut schließt der Libanon mit der Sowjetunion ein Abkommen über Waffenlieferungen.

7.11.1971, Sonntag

Die US-Regierung gibt bekannt, dass sie mit der sowjetischen Regierung ein umfangreiches Getreideabkommen abgeschlossen hat. Demnach werden die USA 2 Mio. t Mais, 60 000 t Gerste und 300 000 t Hafer in die UdSSR liefern.

Die Regierung der Volksrepublik China sagt Pakistan im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Indien “entschlossene Unterstützung” zu.

Bei den belgischen Parlamentswahlen behaupten die beiden Regierungsparteien, die Christlich-Sozialen und die Sozialisten, ihre Stellung. Sie erhalten 30,1% bzw. 27,1% der Stimmen. Erheblichen Stimmenzuwachs können die Sprachkampfparteien auf Kosten der Liberalen verzeichnen.

8.11.1971, Montag

Auf den Philippinen erhält die oppositionelle Liberale Partei bei den Teilerneuerungswahlen zum Senat sechs der acht neu zu besetzenden Sitze.

In Brüssel wird ein Handelsabkommen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Argentinien unterzeichnet. Es stellt die erste Vereinbarung dieser Art zwischen der EWG und einem lateinamerikanischen Land dar.

In der Volksrepublik China läuft ein Programm zur Geburtenkontrolle an. Mit Verhütungsmitteln, Abtreibung und Sterilisierung will Peking verhindern, dass die chinesische Bevölkerung derzeit rund 800 Mio. Menschen weiterhin rapide wächst.

9.11.1971, Dienstag

Die bayerische Staatsregierung in München beschließt eine Gebietsreform für Bayern. Der Entwurf der “Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte” sieht u.a. eine Verringerung der Landkreise von bisher 143 auf 71 und der kreisfreien Städte von 48 auf 25 vor.

Der bundesdeutsche Söldnerführer Rolf Steiner wird im Sudan wegen Unterstützung der Rebellenbewegung zu 20 Jahren Freiheitsentzug verurteilt.

10.11.1971, Mittwoch

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilt mit, dass jeder 21. praktizierende Arzt in der Bundesrepublik ein Ausländer ist.

In der Bundesrepublik stürzt ein Teilstück der Koblenzer Südbrücke in den Rhein.

Der Bundestag in Bonn verabschiedet die Reform des Betriebsverfassungsgesetzes.

Indiens Ministerpräsidentin Indira Gandhi trifft im Rahmen einer Weltreise in der Bundesrepublik ein.

11.11.1971, Donnerstag

Die 22-Jährige brasilianische Medizinstudentin Lucia Petterle wird von einer Jury in London zur diesjährigen “Miss World” gewählt.

In Frankfurt wird die erste sowjetische Bank in der Bundesrepublik, die Ost-West-Handelsbank AG, eröffnet.

In Bonn wird ein Abkommen über die Aufnahme des Linienflugverkehrs zwischen der Bundesrepublik und der Sowjetunion unterzeichnet.

Der Bundestag in Bonn beschließt einstimmig das Wohnungsbauänderungsgesetz.

12.11.1971, Freitag

Der Berliner Rechtsanwalt und ehemalige Bundesinnenminister Ernst Benda (CDU) wird zum neuen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts berufen.

In Frankfurt a. M. wird eine “Schutzgemeinschaft Muster und Modelle e. V.” unter der Führung des Gesamtverbandes der Deutschen Maschenindustrie zum Schutz gegen Musterdiebstahl in der Textilbranche gegründet.

13.11.1971, Samstag

Die US-Raumsonde “Mariner 9” schwenkt als erster künstlicher Satellit in eine Marsumlaufbahn ein. Die Sonde hat eine 400 Mio. km lange Reise durch das All hinter sich.

14.11.1971, Sonntag

In Frankreich schließen sich drei Gruppen der gaullistischen Linken, die der Regierungspartei “Demokratische Union für die Republik” angehören, zu der “Bewegung für den Sozialismus durch die Mitwirkung” zusammen. Die Bewegung wird als sozialer Flügel der Regierungspartei bezeichnet.

Bei den Wahlen zur Volkskammer und zu den Bezirkstagen in der DDR erhalten die Einheitslisten 99,85% der Stimmen.

15.11.1971, Montag

Der Aachener Karnevalsverein verleiht Bundesverteidigungsminister Helmut Schmidt den “Orden wider den tierischen Ernst”.

In der Bundesrepublik Deutschland stellen die katholischen Bischöfe die kirchliche Wochenzeitschrift “Publik” wegen finanzieller Verluste ein.

In der Bundesrepublik stürzt ein US-Hubschrauber wegen zu niedriger Flughöhe über dem Spessart ab. Die vier Insassen kommen ums Leben.

Die beiden Rundfunksender der DDR, der “Deutschlandsender” und die “Berliner Welle” werden zusammengefasst und strahlen zum ersten Mal unter dem Namen “Stimme der DDR” ihr Programm aus.

Die Sowjetunion gründet gemeinsam mit acht weiteren sozialistischen Ländern die Organisation für die Nachrichtenübermittlung durch Satelliten “Intersputnik”.

Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass die Bundesländer berechtigt sind, eine von den Bestimmungen des Bundes abweichende Richterbesoldung einzuführen. Das Gericht weist damit die Klage der Bundesregierung gegen das hessische Gesetz über die Amtsbezüge der Richter und Staatsanwälte ab.

Als erstes österreichisches Staatsoberhaupt trifft Bundespräsident Franz Jonas zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Italien ein.

16.11.1971, Dienstag

Die Internationale Arbeitsorganisation erkennt die Volksrepublik China als einzige Vertretung Chinas an und schließt Nationalchina (Taiwan) aus.

In Libyen wird Ex-König Mohammad Idris I. in Abwesenheit wegen angeblicher Korruption zum Tod durch Erschießen verurteilt.

17.11.1971, Mittwoch

Ein Fußball-Länderspiel zwischen Polen und der Bundesrepublik Deutschland endet in Hamburg 0:0.

Das Kontaktbüro für Verbraucheraufklärung in Bonn bezeichnet Tragetaschen aus Plastik als “eines der größten Umweltübel unserer Zeit”.

Ein unabhängiger Untersuchungsausschuss der britischen Regierung, der über angebliche Brutalitäten britischer Soldaten und nordirischer Polizei gegenüber IRA-Häftlingen befinden soll, veröffentlicht seinen Abschlussbericht. Demnach ist es zu keinen “Akten von Brutalität oder Grausamkeit”, aber in einigen Fällen zu Misshandlungen gekommen.

In Thailand verkündet Ministerpräsident Thanom Kittikachorn das Kriegsrecht.

18.11.1971, Donnerstag

In Paris weiht der französische Staatspräsident Georges Pompidou den neuen Untergrundbahnhof “Auber” der Super-Metro (Metro Express Regional) ein. Es ist der derzeit größte U-Bahnhof der Welt.

Die Siemens AG und das Staatskomitee des Ministerrats der Sowjetunion für Wissenschaft und Technik vereinbaren eine wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit.

Im Rahmen eines dreitägigen Italienbesuchs wird der österreichische Bundeskanzler Franz Jonas von Papst Paul VI. empfangen.

In Bonn beginnt der dreitägige außerordentliche Parteitag der SPD. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen eine Reform der Steuer- und Vermögenspolitik sowie die Reform der Parteiorganisation. Darüber hinaus werden auch Änderungen zum Abtreibungsparagraphen 218 erörtert.

19.11.1971, Freitag

In der DDR verkünden das Politbüro der SED und der Ministerrat einen Preisstopp für Konsumgüter, Dienstleistungen und Gaststätten im Zeitraum des Fünfjahresplans 1971- 1975.

Das Bonner Werbe- und Verkehrsamt gibt bekannt, dass Bonn sein Image mit einem “Kußmund” verbessern will. Er soll das “Liebenswürdige und Liebenswerte der jungen Hauptstadt” symbolisieren.

20.11.1971, Samstag

Eine Untersuchung des Ifak-Instituts in Wiesbaden ergibt, dass 43% aller Bundesbürger in einem Haus oder einer Eigentumswohnung leben. 1966 betrug dieser Anteil noch 37%.

Auf dem fünften Parteitag der NPD in Holzminden tritt der Parteivorsitzende Adolf von Thadden wegen partei- und vorstandsinterner Differenzen von seinem Amt zurück.

Der ägyptische Staatspräsident Muhammad Anwar As Sadat erklärt die US-amerikanischen Vermittlungsbemühungen im Nahen Osten für gescheitert. Er fordert seine Truppen auf, sich auf einen neuen Kampf gegen Israel vorzubereiten.

21.11.1971, Sonntag

Der Präsident von Uganda, Idi Amin Dada, öffnet die Grenzen zu Tansania. Anfang Juli hatte er die Schließung der Grenzen verfügt, da angeblich Anhänger seines abgesetzten Vorgängers Milton Obote über Tansania in das Land eingeschleust würden, um Unruhen und Widerstand zu schüren.

Auf dem Landesparteitag der schleswig-holsteinischen CDU in Husum (20. und 21. 11.) wird Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg zum neuen Landesvorsitzenden gewählt.

22.11.1971, Montag

In München wird die “Deutsche Rheuma-Liga” gegründet. Sie will sich sowohl in medizinischer als auch in psychologischer Hinsicht der Betreuung von Rheumakranken widmen.

In Stuttgart werden mehrere illegale Vermittlungszentralen für ausländische Arbeiter ausgehoben. Nach Angaben der Polizei haben die Zentralen Ausländer illegal in die Bundesrepublik eingeschleust und als Arbeitskräfte für einen Stundenlohn von durchschnittlich 13,00 DM an Firmen vermittelt. Sie selbst hätten diesen Arbeitern jedoch lediglich einen Stundenlohn von 6,50 DM gezahlt.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung veröffentlicht sein achtes Jahresgutachten. Aufgrund der in den letzten Monaten allgemein verschlechterten Wirtschaftslage wird für 1972 eine “kritische Konjunkturphase” vorausgesagt.

Die Bundesministerien für Wirtschaft Finanzen und Verkehr einigen sich in Bonn auf neue Kraftfahrzeugsteuersätze, die von 1972 an gelten sollen. Demnach gibt es dann vier Steuerklassen für PKWs. Ausschlaggebend für ihre Einstufung ist die Motorleistung, die künftig nicht mehr in PS, sondern in Kilowatt gemessen werden soll.

In der Bundesrepublik streiken im Tarifgebiet Nordwürttemberg-Nordbaden die Metallarbeiter für eine Lohnerhöhung. Es kommt zu Massenaussperrungen.

Rund 5000 südvietnamesische Soldaten dringen in Kambodscha ein. Nach Angaben der Regierung in Saigon reagiert Südvietnam damit auf den verstärkten militärischen Druck, den Nordvietnam auf Kambodscha ausübt.

23.11.1971, Dienstag

Die USA und Honduras unterzeichnen ein Abkommen über die Rückgabe der Schwanen-Inseln an Honduras. Die Vereinigten Staaten hatten die Inselgruppe 1856 annektiert.

24.11.1971, Mittwoch

Die Regierung von Großbritannien erkennt die einseitige Unabhängigkeitserklärung Rhodesiens aus dem Jahr 1965 nachträglich an. Damit ist der sechs Jahre andauernde britisch-rhodesische Konflikt beigelegt.

Der handgeschriebene Originalflugbericht des US-Atombombers “Enola Gay” wird in New York auf einer Auktion für 37 000 Dollar (129 500 DM) versteigert. Das Flugzeug hatte am 6. August 1945 die amerikanische Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima abgeworfen.

25.11.1971, Donnerstag

Bei der UN kommt es zu einem ersten Zusammenstoß zwischen der Volksrepublik China und der Sowjetunion. Die Delegation der UdSSR wirft China vor, die sowjetischen Bemühungen um eine weltweite Abrüstungskonferenz zu untergraben.

26.11.1971, Freitag

Die 15-Jährige australische Schwimmerin Shane Gould verbessert in Sydney ihren eigenen Weltrekord über 200 m Freistil von 2:06,5 min auf 2:05,8 min.

In Bonn werden fünf Filme mit dem von Bundeswirtschafts- und -finanzminister Karl Schiller gestifteten deutschen Industriefilmpreis ausgezeichnet. Die prämierten Streifen berichten weniger über die Industrie als über den Menschen in seiner industriellen Umwelt.

Auf dem zweiten Parteitag der DKP (Deutsche Kommunistische Partei) in Düsseldorf (25.- 28. 11.) bieten die Delegierten der SPD eine Aktionsgemeinschaft an. Die SPD weist eine Zusammenarbeit mit der DKP entschieden zurück.

Auf der konstituierenden Sitzung der neugewählten DDR-Volkskammer in Berlin (Ost) wird Willi Stoph zum Ministerratsvorsitzenden und Erich Honecker zum Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrats gewählt. Walter Ulbricht wird als Staatsratsvorsitzender bestätigt.

In London wird der deutsch-britische Vertrag über die Aufteilung des Nordsee-Festlandsockels unterzeichnet.

27.11.1971, Samstag

In der CSSR enden die zweitägigen Wahlen zur Volkskammer und zu den Länderkammern. Die Kandidaten der Einheitslisten erhalten 99,81% bzw. 99,77% der Stimmen.

Die Vertragsstaaten des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) billigen ein Präferenzabkommen zwischen 16 wirtschaftlich fortgeschrittenen Entwicklungsländern des Mittelmeerraums, Lateinamerikas und Südostasiens. Es sieht den gegenseitigen Abbau von Zöllen vor.

Die sowjetische Sonde “Mars 2”, die am 19. Mai gestartet wurde, schwenkt in eine Marsumlaufbahn ein.

28.11.1971, Sonntag

Eine CDU/CSU-Kommission nominiert den Vorsitzenden der CDU, Rainer Barzel, zum Kanzlerkandidaten der Unionsparteien.

Der jordanische Ministerpräsident Wasfi at-Tall wird in Kairo von drei Palästinensern erschossen. Tall hielt sich zu einer dreitägigen Konferenz in der ägyptischen Hauptstadt auf. Am folgenden Tag ernennt König Hussein II. von Jordanien den bislang stellvertretenden Ministerpräsidenten und Finanzminister Achmed Lauzi zum Nachfolger Talls.

29.11.1971, Montag

Bei den Präsidentschaftswahlen sowie den Wahlen für das Senats- und Abgeordnetenhaus in Uruguay gewinnen die “Colorados”, die bürgerlich-liberale Regierungspartei, mit 41,19% der Stimmen die Mehrheit. Die Nationale Partei erhält 40,42%, der Zusammenschluss von Christlich-Demokratischer Partei, Kommunisten, Sozialisten und linken Splitterparteien 18,39% der Stimmen.

30.11.1971, Dienstag

Die Türkei und Griechenland stimmen dem Vorschlag von UN-Generalsekretär Sithu U Thant zu, die Zypernverhandlungen fortzusetzen. Beide Staaten streiten sich über den nationalen Status der Mittelmeerinsel. Die seit drei Jahren andauernden Gespräche waren im August dieses Jahres unterbrochen worden.

In München wird die Computermesse “Systems 71” eröffnet. Auf der Ausstellung, die bis zum 3. Dezember dauert, steht nicht die Technik, sondern die Anwendung der Computer im Vordergrund.

Chroniknet