Was geschah im November 1972

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1.11.1972, Mittwoch

Die ersten 165 aufgrund einer Amnestie aus DDR-Gefängnissen freigelassenen Personen treffen in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) ein.

Im Zusammenhang mit dem Säuberungskurs von Staats- und Parteichef Josip Broz Tito, der sich gegen liberale Tendenzen vor allem in der serbischen KP richtet, tritt der jugoslawische Außenminister Mirko Tepavac zurück.

Das Gesetz über die Stiftung “Hilfswerk für behinderte Kinder” tritt in Kraft. Damit kommen die rd. 2700 sog. Contergan-Kinder in der Bundesrepublik Deutschland endlich in den Genuss einer Entschädigung.

Das erste sowjetische Generalkonsulat in der Bundesrepublik Deutschland und das erste bundesdeutsche Generalkonsulat in der UdSSR werden in Hamburg bzw. in Leningrad feierlich eröffnet. Zum bundesdeutschen Generalkonsul in Leningrad wird Alfred Blumenfeld ernannt.

Die Lufthansa will künftig auf ausländischen Flughäfen die Passagiere “an der Flugzeugtür” noch einmal von eigenen Sicherheitskräften kontrollieren lassen, die jedes Flugzeug begleiten sollen. Dies kündigt Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen (SPD) als Konsequenz aus der Entführung einer Lufthansa-Maschine am 29. Oktober an, die zur erzwungenen Freilassung der Olympia-Attentäter von München geführt hatte.

2.11.1972, Donnerstag

In dem Bewusstsein, dass “das Eis gebrochen ist”, beendet der britische Außenminister Alexander Frederick Douglas-Home seinen viertägigen offiziellen Besuch in Peking. Bei seinen Gesprächen mit der chinesischen Regierung habe sich gezeigt, so Douglas-Home, dass es trotz der unterschiedlichen Gesellschaftssysteme viele Probleme gebe, “bei denen unsere Ansichten übereinstimmen”.

Die Bundesbank beschließt die Erhöhung des Diskontsatzes von bisher 3,5% auf 4,0% und des Lombardsatzes von 5,0% auf 6,0%. Bundesbankpräsident Karl Klasen erklärt anschließend, die Bundesbank werde notfalls noch weitaus restriktiver vorgehen, wenn die Geldentwertungsrate nicht zurückgehe.

3.11.1972, Freitag

Die USA eröffnen in Warschau das erste Handelsentwicklungs- und -informationsbüro in Osteuropa.

4.11.1972, Samstag

Die sowjetische Getreideernte liegt nach den Worten von Landwirtschaftsminister Wladimir W. Matskewitsch wegen der langanhaltenden Dürre um rd. 30 Mio. t unter der Planziffer (190 Mio. t). Das entspreche einem wirtschaftlichen Gesamtschaden von rd. 20 Mrd. US-Dollar (64,1 Mrd. DM).

Die CSU leitet auf ihrem Landesparteitag in München die heiße Phase ihres Wahlkampfes in Bayern ein. Nach den Worten ihres Vorsitzenden Franz Josef Strauß bekommt das deutsche Volk bei der für den 19. November angesetzten Bundestagswahl “nach drei Jahren präsozialistischer Schulung … nun wirklich die Regierung die es verdient”.

5.11.1972, Sonntag

In Washington besetzen Indianer, die seit Ende Oktober in einem großen “Marsch der gebrochenen Verträge” in die Hauptstadt der USA gezogen waren, das Amt für Indianische Angelegenheiten. Sie wollen damit gegen die Nichteinhaltung von Verträgen und die Diskriminierung der Indianer protestieren.

6.11.1972, Montag

Die EG-Außenminister erörtern in Brüssel die außenpolitischen Auswirkungen der vom Gipfel im Oktober beschlossenen “globalen” EG-Mittelmeerpolitik. Diese globale Konzeption stößt auf den Widerstand der USA, die der EG vorwerfen, durch Freihandelsabkommen mit den Mittelmeerländern Märkte für sich allein erschließen zu wollen.

Nach dem Scheitern von Gesprächen mit Gewerkschaften und Unternehmern über eine freiwillige Beschränkung von Löhnen und Preisen erlässt die britische Regierung zur Bekämpfung der Inflation einen Lohn-, Preis-, Mieten- und Dividendenstopp für die Dauer von 90 Tagen.

Der österreichische Handelsminister Joseph Staribacher erklärt bei seiner Rückkehr von einer China-Reise, die er am 25. Oktober angetreten hatte, auf chinesischer Seite bestehe ein starkes Interesse an der Intensivierung des Handelsverkehrs im gegenwärtigen Rahmen, der insbesondere die Lieferung von Edelstählen vorsieht.

Die Turner-Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie in Berlin (West) geht erfolgreich zu Ende. Seit dem 5. Oktober ließ sich ein großes Publikum von den 35 Gemälden und 83 Aquarellen des großen englischen Landschaftsmalers William Turner bezaubern, die sich durch ein charakteristisches Farbenspiel in atmosphärischen Tönen auszeichnen.

7.11.1972, Dienstag

Vertreter Österreichs und der Tschechoslowakei unterzeichnen in Wien ein langfristiges Handelsabkommen für den Zeitraum 1. Januar 1973 bis 31. Dezember 1977. Beide Staaten verpflichten sich in dem Abkommen zur Volliberalisierung der Importe bis Ende 1974.

In Karlsruhe beginnt der Prozess gegen drei Mitglieder des Heidelberger “Sozialistischen Patienten-Kollektivs” (SPK).

Das Politbüro der SED verabschiedet ein Programm der Agitation und Propaganda zugunsten des Sozialismus und gegen den Imperialismus. Nach Ansicht westlicher Kommentatoren sollen damit Maßnahmen gegen zu starke Einflüsse auf die DDR-Bevölkerung durch die zu erwartenden zunehmenden Besuche Westdeutscher vorbereitet werden.

Im marokkanischen Kenitra endet der Prozess gegen 220 Offiziere und Soldaten der Luftwaffe, die der Teilnahme am Putschversuch gegen König Hassan II. vom 16. August angeklagt waren, mit elf Todesurteilen, 32 Gefängnisstrafen und 177 Freisprüchen.

Der Republikaner Richard M. Nixon feiert einen großen Wahlsieg. Mit 63% der Stimmen wird er als US-Präsident wiedergewählt.

8.11.1972, Mittwoch

In Bonn paraphieren die Staatssekretäre Egon Bahr vom Bundeskanzleramt der Bundesrepublik Deutschland und Michael Kohl beim Ministerrat der DDR den “Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik” (Grundlagenvertrag).

Jugoslawien protestiert in einer Note an Österreich erneut gegen die Entfernung deutsch-slowenischer Ortsschilder in Kärnten, die eine ernste Bedrohung für die weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen Jugoslawien und Österreich darstelle.

9.11.1972, Donnerstag

In Washington präsentiert der britische Anthropologe Richard Leakey der Öffentlichkeit einen spektakulären Schädelfund, der nach Ansicht des Wissenschaftlers beweisen könnte, dass die ersten Menschen bereits vor 2,5 Mio. Jahren gelebt haben.

Pakistan nimmt diplomatische Beziehungen zu Nordvietnam und Nordkorea auf.

Die Regierungen der vier Mächte veröffentlichen gleichzeitig eine gemeinsame Grundsatzerklärung über die Unterstützung einer UN-Mitgliedschaft der beiden deutschen Staaten.

10.11.1972, Freitag

In der Bundesrepublik Deutschland tritt ein Gesetz über das Verbot des Insektengifts DDT in Kraft.

12.11.1972, Sonntag

Der Vorsitzende und Kanzlerkandidat der CDU, Rainer Barzel, fordert in einer Wahlrede in Ahrensburg bei Hamburg die vier im Bundestag vertretenen Parteien auf, den Grundlagenvertrag mit der DDR nicht zu unterschreiben, “solange Schießen und Morden auf Deutsche in Deutschland nicht aufhören”. Zugleich spricht sich Barzel für Verbesserungen des Vertrags aus.

Im norwegischen Sognefjord wird ein U-Boot geortet, das später als Ostblock-Boot (polnischer oder sowjetischer Herkunft) identifiziert werden kann. Vergeblich versucht die norwegische Marine dieses und ein weiteres U-Boot, das am 15. November entdeckt wird, durch Abwurf von Wasserbomben zum Auftauchen zu zwingen. Die U-Boote verschwinden am 20. bzw. 24. November wieder aus dem Fjord.

13.11.1972, Montag

Über weiten Teilen West- und Mitteleuropas wütet ein Orkan mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 200 km/h. Neben Millionenschäden sind mindestens 54 Menschenleben zu beklagen, davon 29 in der Bundesrepublik Deutschland.

14.11.1972, Dienstag

Rüdiger Schmidtke (Frankfurt am Main) gewinnt in London die Box-Europameisterschaft im Halbschwergewicht.

Denver im US-Bundesstaat Colorado gibt die Winterspiele 1976 offiziell an das Internationale Olympische Komitee (IOC) zurück, nachdem vor einer Woche mehr als 57% in einer Volksabstimmung gegen weitere finanzielle Zuschüsse seitens der Stadt und des Bundesstaates votiert hatten. Am folgenden Tag schreibt das IOC die Spiele neu aus.

Die GATT-Staaten haben sich auf eine neue GATT-Runde geeinigt, die im September 1973 eröffnet werden soll. Dabei soll es um den Abbau von Handelsschranken gehen.

Regierungssprecher Conrad Ahlers (SPD) gibt in Bonn die Einrichtung einer ständigen direkten Telefonleitung zwischen Bonn und Berlin (Ost) nach Inkrafttreten des Grundlagenvertrags bekannt.

15.11.1972, Mittwoch

Die Bundesregierung weist Berichte zurück, wonach sie mit der DDR einen “Kopfgeldhandel” für die Entlassung von Häftlingen und die Ausreise von Kindern, deren Eltern in der Bundesrepublik leben, eingegangen sei. Tatsächlich handle es sich um “Mündelgelder”, die von Bundesbürgern für in der DDR lebende Minderjährige eingezahlt, aber von Bundesregierung gesperrt worden waren, solange die Kinder nicht ausreisen durften.

Die bundesdeutsche Fußball-Nationalmannschaft besiegt in Düsseldorf die Schweiz mit 5:1.

16.11.1972, Donnerstag

In Neu-Delhi wird Mutter Theresa für ihre Arbeit für Slum-Bewohner Kalkuttas mit dem Jawaharlal-Nehru-Preis ausgezeichnet.

In seinem nun veröffentlichten Bericht über eine Erkundungsreise in Südafrika und Südwestafrika (Namibia) stellt der UN-Sonderbeauftragte Alfred Escher u.a. fest, dass die Mehrheit der nicht-weißen Bevölkerung in Namibia die Errichtung eines unabhängigen Staatswesens zu wünschen scheine und dabei auf die Unterstützung der UNO zähle.

Vertreter der Bundesrepublik Deutschland und Polens unterzeichnen in Genf ein Abkommen über die Entschädigung polnischer Staatsbürger, die in nationalsozialistischen Konzentrationslagern Opfer pseudomedizinischer Versuche wurden. Bonn soll dafür insgesamt 100 Mio. DM an Polen zahlen.

Die NATO-Staaten laden die Warschauer-Pakt-Staaten zu exploratorischen Gesprächen über die beiderseitige ausgewogene Truppenreduzierung in Mitteleuropa (MBFR) vom 31. Januar 1973 an ein. Der Ort der Gespräche steht noch nicht fest.

17.11.1972, Freitag

Zwischen der bundeseigenen Salzgitter AG und der Stahlfirmengruppe Willy Korf auf der einen und der sowjetischen Handelsvereinigung Metallurg-Import auf der anderen Seite wird in Moskau eine Vereinbarung über den Bau eines Hüttenwerks in der UdSSR unterzeichnet. Es handelt sich um das bisher größte Industrieobjekt, bei dem bundesdeutsche und sowjetische Unternehmen zusammenarbeiten.

Bei der letzten Ministerkonferenz der neun EFTA-Staaten in Wien (16./17. 11.) beschließen die nach dem Ausscheiden Großbritanniens und Dänemarks – sie gehören ab 1. Januar 1973 der EG an – verbleibenden Mitgliedstaaten (Österreich, Schweiz, Norwegen, Portugal, Schweden, Island und das assoziierte Finnland) ihre Zusammenarbeit im Rahmen der fortbestehenden EFTA aufrechtzuerhalten.

In einem RIAS-Interview begrüßt Bundespräsident Gustav Heinemann die im Wahlkampf verstärkte Anteilnahme der Bevölkerung am politischen Leben. Zugleich bedauert er, dass “doch mehr Entgleisungen vorgekommen sind, als erwartet werden musste”. Er betont, nach dem Wahltag müsse es allen verantwortlichen Kräften klar sein, dass sie nur “einen gemeinsamen Weg in die Zukunft hätten”.

Der frühere argentinische Staatschef Juan Domingo Perón kehrt nach über 17-Jährigem Exil in sein Heimatland zurück.

18.11.1972, Samstag

Die niederländische Regierung verfügt zur Dämpfung der Inflation eine Preiskontrolle rückwirkend ab 15. August. Danach dürfen die Preise im Industriesektor nur noch um maximal 8%, im Dienstleistungssektor um höchstens 2% erhöht werden.

Der “Ärztliche Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit” fordert in Mannheim Maßnahmen gegen den Zigarettenmissbrauch. In der Bundesrepublik Deutschland ist das Rauchen inzwischen zur wichtigsten einzelnen Todesursache geworden.

19.11.1972, Sonntag

Die Aufteilung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg in einen östlichen und einen westlichen Teil wird von der Regionalsynode West endgültig abgeschlossen.

Bei den vorgezogenen Wahlen zum siebten Deutschen Bundestag wird die sozialliberale Koalition bestätigt.

Finnland erkennt beide deutsche Staaten an.

IRA-Generalstabschef Sean MacStiofain wird in Dublin verhaftet. Am 25. November wird er von einem Sondergericht zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Bei einem gescheiterten Befreiungsversuch MacStiofains durch IRA-Leute werden am darauffolgenden Tag vier Menschen erschossen.

20.11.1972, Montag

Im Mittelpunkt eines zweitägigen EG-Außenministertreffens (bis 21. 11.) in Den Haag steht die geplante europäische Sicherheitskonferenz (KSZE).

In Kommentaren und offiziellen Stellungnahmen aus dem Ausland wird das gute Abschneiden der Koalitionsparteien und vor allem der SPD bei der Bundestagswahl am Vortag als persönlicher Erfolg für Bundeskanzler Willy Brandt gewertet.

21.11.1972, Dienstag

Nach der Niederlage der CDU/CSU bei der Bundestagswahl am 19. November erwägt die CSU die Auflösung der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU.

Die DDR wird 131. Mitgliedstaat der UNESCO. Am 24. November erhält die DDR den Beobachterstatus bei den UN und damit den gleichen Status wie die Bundesrepublik Deutschland.

Nach Abschluss des ersten SALT-Vertrags beginnt in Genf nun die zweite Verhandlungsrunde der USA und der UdSSR über die Begrenzung strategischer Offensivwaffen (SALT).

Weitere am Vortag aufgenommene Gespräche über ein Vietnam-Friedensabkommen in Paris zwischen US-Sicherheitsberater Henry A. Kissinger und Nordvietnams Verhandlungsführer Lê Duc Tho verlaufen ergebnislos.

22.11.1972, Mittwoch

Im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg wird “Die Hypochonder” von Botho Strauß unter der Regie von Claus Peymann uraufgeführt.

Der ESRO-IV-Satellit der Europäischen Organisation für Weltraumforschung (ESRO) wird vom US-Luftwaffenstützpunkt Vandenberg in Kalifornien gestartet. Dieser siebte Forschungssatellit der ESRO soll u.a. Aufschlüsse über das Polarlicht vermitteln.

Belgiens Regierung unter Gaston Eyskens tritt wegen Meinungsverschiedenheiten im Sprachenstreit zurück. Vergeblich hatte sich Eyskens um eine Lösung für den langanhaltenden Konflikt zwischen Flamen und Wallonen bemüht.

Ausgelöst durch den schwersten israelischen Luftangriff gegen Syrien seit dem Sechstagekrieg, kommt es auf den von Israel besetzten Golan-Höhen zu einem achtstündigen Gefecht. Der Luftangriff war Bestandteil der neuen israelischen Strategie der “Vorwärtsverteidigung gegen den arabischen Terrorismus”.

23.11.1972, Donnerstag

Nach Ausbruch eines Generalstreiks der sich gegen die starke Abwertung des Peso und andere wirtschaftspolitische Maßnahmen der Regierung richtet, verhängt der bolivianische Präsident Hugo Banzer Suarez den Ausnahmezustand. Der Streik wird am 25. November abgebrochen nachdem Gewerkschaftsführer freigelassen und Gespräche über Lohn- und Gehaltserhöhungen zugesichert wurden.

24.11.1972, Freitag

Mit einem Empfang in der Godesberger Redoute ehrt die Bundesregierung Käte Strobel, die ausscheidende bisherige Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit.

Vertreter der UdSSR und Japans unterzeichnen in Tokio ein Protokoll über die gemeinsame Ausbeutung der Erdöl- und Erdgaslager im Kontinentalschelf vor Sachalin.

25.11.1972, Samstag

Die Parlamentswahlen in Neuseeland bringen der oppositionellen Labour Party einen eindeutigen Sieg. Neuer Premierminister wird am 8. Dezember Norman Eric Kirk.

Arthur Ashe (USA) gewinnt in Rom die Weltmeisterschaft der Tennis-Profis gegen Bob Lutz (USA) 6:3, 3:6, 6:3, 3:6, 7:6.

Die 25-Jährige Italienerin Maria Cressari verbessert auf der Radrennbahn in Mexiko-Stadt den Stundenweltrekord für Frauen auf 41,472 km.

26.11.1972, Sonntag

In einem Experimentier-Theater des Lincoln-Center in New York wird das neue Monologspiel “Not I” von Samuel Beckett uraufgeführt.

Polen erlässt drastische Beschränkungen für den Geldumtausch bei Reisen in die DDR. Erst am 1. Januar war die Grenze zwischen Polen und der DDR geöffnet worden.

27.11.1972, Montag

Bei Teilwahlen in Italien erleidet die Christlich-Demokratische Partei Verluste, so dass die Regierungsmehrheit im Parlament verringert wird.

In Hamburg konstituiert sich der Gründungsausschuss der ersten Bundeswehr-Hochschule. Der Studienbetrieb für insgesamt 310 Offiziersanwärter – nur Längerdienende werden für das Studium freigestellt – soll am 1. Oktober 1973 beginnen.

28.11.1972, Dienstag

Eine DC 8 der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines stürzt beim Start vom Moskauer Flughafen ab. Bei dem Unglück kommen 63 Personen ums Leben, 13 werden verletzt.

Nach der Bundestagswahl am 19. November nehmen SPD und FDP ihre Koalitionsverhandlungen auf.

US-Präsident Richard M. Nixon ernennt Elliot L. Richardson zum Verteidigungsminister und Caspar W. Weinberger zum Minister für Gesundheits- und Erziehungswesen.

In Helsinki beginnt die sog. Generaldebatte im Rahmen der Vorbereitungskonferenz für die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE).

29.11.1972, Mittwoch

Bei den niederländischen Parlamentswahlen kommt es zu einem Linksrutsch. Die Sozialisten verbuchen einen klaren Sieg, und auch die Liberalen verzeichnen deutliche Gewinne.

30.11.1972, Donnerstag

Der Botschafter der UdSSR in der Bundesrepublik Deutschland, Valentin M. Falin, gibt in Bonn bekannt, die Regierung der UdSSR werde die westliche Einladung zu Vorgesprächen über eine beiderseitige ausgewogene Truppenreduzierung in Mitteleuropa (MBFR) annehmen.

Das bekannteste politische Kabarett in der Bundesrepublik Deutschland, die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, löst sich auf.

Chroniknet