Was geschah im Oktober 1944

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1.10.1944, Sonntag

Die Schweiz stellt auf alliierten Druck hin den Export von Kriegsmaterialien an alle kriegführenden Länder ein.

Aus dem mexikanischen Bundesstaat Veracruz wird eine Überschwemmungskatastrophe gemeldet. 500 Menschen fallen dem Unglück zum Opfer.

In Brüssel finden die ersten Kriegsgerichtsverhandlungen im befreiten Belgien statt. Zwei belgische Kollaborateure, die während des Krieges im Auftrag der Deutschen Lastkraftwagen gefahren haben, werden zu jeweils 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Das US-Marinedepartement teilt mit, dass US-Schiffe keine argentinischen Häfen mehr anlaufen dürfen.

Die deutsche Produktionsstelle für Metallwaren und verwandte Industriezweige erlässt ein generelles Verbot für die Herstellung von Musikinstrumenten und Schallplatten.

Das deutsche Reichskommissariat für Altmaterialverwertung erlässt eine Verordnung, die den Bezug von Papierwaren regelt: Die Abgabe von einem Kilogramm Altpapier berechtigt zum Kauf von fünf Bögen Briefpapier mit Umschlägen oder fünf Kilogramm Packpapier.

Anlässlich des Erntedankfestes wendet sich der deutsche Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Herbert Backe, in einer Rundfunkansprache an das deutsche Volk.

Das Deutsche Reich und die Slowakei schließen ein umfassendes Wirtschaftsabkommen für die Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 1944.

2.10.1944, Montag

Der schwedische Spielfilm “Qualen” (Regie: Alf Sven Erik Sjöberg; Drehbuch: Ingmar Bergman), der das Lieben und Leiden eines halbwüchsigen Schülers schildert, wird uraufgeführt.

Dem indischen Freiheitskämpfer Mohandas Karamchand, genannt Mahatma Gandhi, wird zu seinem 75. Geburtstag eine Spende des indischen Volkes in Höhe von über 600 000 Pfund Sterling überreicht. Gandhi will mit dem Geld die Ausbildung von Frauen und Kindern in indischen Dörfern fördern.

Der schwedische Ministerpräsident Per Albin Hansson bekräftigt den Neutralitätskurs seines Landes. Gleichzeitig fordert er eine Wehrkraftsteigerung,um Frieden und Freiheit in Schweden zu sichern.

Der Führer des jugoslawischen Befreiungskomitees, Josip Tito, weist Lebensmittelhilfsangebote der Hilfs- und Wiederaufbauorganisation der Vereinten Nationen zurück. Er befürchtet, dass die internationale Organisation eine Kontrollfunktion ausüben und sich in die innerstaatlichen Angelegenheiten Jugoslawiens einmischen könnte.

Britische Streitkräfte besetzen drei griechische Inseln zwischen Kreta und dem Peloponnes. Sie verstärken die neugewonnenen Positionen durch weitere Truppenlandungen.

Der in Warschau am 1. August ausgebrochene Aufstand der polnischen Heimatarmee unter General Tadeusz Bór-Komorowski ist gescheitert. Die Aufständischen werden von den Deutschen zur Kapitulation gezwungen.

3.10.1944, Dienstag

Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler lässt Athen zur “offenen Stadt” erklären und befiehlt den Rückzug aus Griechenland.

Die “Provisorische Französische Regierung” unter Ministerpräsident Charles de Gaulle kündigt sämtliche Handelsverträge mit anderen Ländern.

Der deutsche Düsenjäger “Me 262” greift erstmals in die Luftschlacht um das Deutsche Reich ein.

4.10.1944, Mittwoch

Der Erwerb eines elektrischen Haushaltsgeräts oder eines Radios steht an erster Stelle auf der Wunschliste US-amerikanischer Bürger. Dies ergibt eine jetzt veröffentlichte Umfrage unter rund 5000 Familien in den USA.

Ein Sprecher des bulgarischen Justizministeriums gibt über Rundfunk die Errichtung von Tribunalen bekannt, die alle Personen, welche “durch Tat, Wort oder Schrift den nationalen Kurs des früheren Regimes in Bulgarien” unterstützt haben mit dem Tode bestrafen sollen.

Britische Verbände landen an der Küste des Peloponnes und befreien die griechische Hafenstadt Patras.

Der deutsche Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda und Generalbevollmächtigte für den totalen Kriegseinsatz, Joseph Goebbels, hält eine Rede zur aktuellen Kriegslage. Darin erklärt er, dass jedes Haus einer Festung gleiche, wenn es dem Gegner, der bis jetzt nur “winzige Bruchstücke deutschen Gebietes” besetzt halte, zeitweilig gelingen sollte, hier oder dort auf den Boden des Vaterlandes vorzudringen. Ein “Wall von Leibern” werde dem “verhaßten Feind” Einhalt gebieten.

5.10.1944, Donnerstag

In Alexandria (Ägypten) endet eine elftägige Konferenz, auf der Ägypten, Syrien, Libanon, Irak, Transjordanien, Jemen und Saudi-Arabien über die Schaffung einer arabischen Liga beraten haben.

Im Zeichen des “totalen Kriegseinsatzes”: wird die Verleihung von Verdienstorden und Ehrenzeichen im Deutschen Reich stark eingeschränkt.

6.10.1944, Freitag

In Paris wird eine Ausstellung mit Werken von Pablo Picasso, Joan Miró, Max Ernst, Paul Klee u.a. eröffnet.

Britische Kampfflugzeuge greifen über Belgien das neu im Einsatz befindliche deutsche Düsenflugzeug “Me 262” (“Schwalbe”) an. Die beinahe 800 km/h schnelle Maschine entkommt den gegnerischen Jägern mühelos.

Die Regierung der Niederlande gibt eine Erklärung über die Notlage des Landes ab. Infolge des Streiks der holländischen Eisenbahner seit dem 17. September ist die Lebensmittelversorgung fast vollständig zusammengebrochen.

Die sowjetische 2. Ukrainische Armee dringt in Ungarn ein.

7.10.1944, Samstag

Im deutschen Vernichtungslager Auschwitz scheitert der Aufstand einer Gruppe von Juden, die in den Krematorien arbeiten. Fast alle Beteiligten werden anschließend von der Schutzstaffel ermordet.

Bei dem bisher schwersten Tagesangriff auf das deutsche Reichsgebiet bombardieren über 3000 Flugzeuge der britischen und US-amerikanischen Luftwaffe gleichzeitig mehrere Städte.

8.10.1944, Sonntag

Im ganzen deutschen Reichsgebiet wird ein “Wehrertüchtigungstag” der Hitlerjugend veranstaltet. Nach offiziellen Angaben melden sich 70% des Jahrgangs 1928 als “Kriegsfreiwillige”.

Die Alliierten setzen eine neuartige “Propagandabombe” ein. Jede dieser Bomben enthält 80 000 Zeitungen im Kleinformat die auf einem Gebiet von 10 km² ausgestreut werden.

9.10.1944, Montag

Der deutsche Spielfilm “Seinerzeit zu meiner Zeit” (Regie: Boleslaw Barlog) mit Hannelore Schroth, Paul Klinger und Rolf Weih in den Hauptrollen wird in Berlin uraufgeführt.

Die sowjetische Zeitung “Krieg und Arbeiterklasse” wirft dem Vatikan eine profaschistische Haltung vor.

Die Luftwaffe der USA greift die japanischen Riukiuinseln im Pazifik an.

Sowjetische Truppen beginnen mit der Belagerung von Memel in Litauen.

Der britische Premierminister Winston Churchill und der sowjetische Partei- und Staatschef Josef W. Stalin treffen in Moskau zu einer bis zum 18. Oktober dauernden Konferenz zusammen.

10.10.1944, Dienstag

Der am 3. Juni mit großer Mehrheit zum Präsidenten von Kuba gewählte Ramón Grau San Martin tritt sein Amt an.

US-amerikanische Trägerflugzeuge richten mehrtägige Angriffe auf das japanisch beherrschte Taiwan.

Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ordnet die Wiederaufnahme der Verleihung des “Deutschen Schutzwall-Ehrenzeichens” an, um die “Westwall-Aktion” an der deutschen Kriegsfront im Westen zu unterstützen.

Eine Abordnung österreichischer Industrieller und Offiziere fordert Reichsstatthalter Baldur von Schirach auf, Wien zur “offenen Stadt” zu erklären.

11.10.1944, Mittwoch

Britische Truppen und griechische Freischärler marschieren in Korinth (Griechenland) ein. 300 Angehörige der deutschen Schutzstaffel kommen in Gefangenschaft; sie müssen von den Briten vor der Lynchjustiz durch die Bevölkerung geschützt werden.

Eine ungarische Delegation und Vertreter des sowjetischen Oberkommandos unterzeichnen in Moskau die Vorbedingungen für ein Waffenstillstandsabkommen.

Die portugiesische Regierung versichert, dass sie Kriegsverbrechern kein Asyl gewähren werde.

12.10.1944, Donnerstag

Im Züricher Schauspielhaus findet die deutschsprachige Erstaufführung des Dramas “Die Fliegen” (Les Mouches) von Jean-Paul Sartre statt.

Die 33-Jährige deutsche Schriftstellerin Luise Rinser, deren Romane von den Nationalsozialisten verboten worden sind, wird bei Salzburg von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und der Wehrkraftzersetzung beschuldigt.

Die norwegische Widerstandsbewegung “Heimatfront” gibt in der illegalen Presse des Landes bekannt, dass sie zum “Losschlagen” gegen die deutschen Besatzungstruppen bereit sei.

Die “Provisorische Regierung Frankreichs” unter Ministerpräsident Charles de Gaulle erlässt Haftbefehle gegen alle Minister des gestürzten Vichy-Regimes. Sie sollen wegen Zusammenarbeit mit den Deutschen angeklagt werden.

Freifranzösische Truppen nehmen die Stadt Bordeaux ein.

13.10.1944, Freitag

Der britische Filmregisseur Alfred Hitchcock beendet die gut dreimonatigen Dreharbeiten zu seinem psychoanalytischen Film “Spellbound” (Ich kämpfe um dich) mit Ingrid Bergman und Gregory Peck in den Hauptrollen. Die Traumsequenzen des Films (Uraufführung 1945) basieren auf Designs des spanischen Malers Salvador Dalí.

Die deutschen Truppen müssen Riga (Lettland) räumen und ziehen sich nach Kurland zurück.

14.10.1944, Samstag

Der deutsche Generalfeldmarschall Erwin Rommel begeht nahe Herrlingen (Gemeinde Blaustein) Selbstmord. Zwei vom deutschen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler abgesandte Generäle hatten ihn vor die Wahl gestellt, Gift zu nehmen oder sich wegen Hochverrats aburteilen zu lassen.

Der Chef der “Provisorischen Französischen Regierung”, Charles de Gaulle, kritisiert, dass die Alliierten Frankreich keine Hilfe bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Treibstoff und Rohmaterial zukommen ließen. Wörtlich sagt er: “Die Alliierten verfolgen ihre eigenen Interessen und ihre eigene Politik.”

Eine starke Streitmacht US-amerikanischer Bomber greift die unter japanischer Herrschaft stehende Insel Taiwan an. Damit erreicht der Luftkrieg im Pazifik einen neuen Höhepunkt.

15.10.1944, Sonntag

Die Explosion eines Munitionszuges in der Nähe von Schwarmstedt fordert annähernd 80 Menschenleben.

Die Hafenstadt Petschenga, die Finnland im Waffenstillstand vom 19. September an die UdSSR abgetreten hatte, wird von sowjetischen Truppen besetzt.

Die ungarische Hauptstadt Budapest wird von deutschen Verbänden und ungarischen Faschisten (Pfeilkreuzerpartei) besetzt, nachdem der ungarische Reichsverweser Miklós Horthy im Rundfunk einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion bekanntgegeben hat.

Alfred Rosenberg, Reichsleiter der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, hält eine Rede zum 100. Geburtstag Friedrich Nietzsches. Er bezeichnet den Philosophen als einen “gestrigen Bruder im Kampf um die Wiedergeburt einer großen deutschen Geistigkeit”.

Der deutsche Reichsjustizminister Otto Georg Thierack ordnet eine Einschränkung der Zivilprozesse an, um Arbeitskräfte für die Rüstung und die Wehrmacht abziehen zu können.

16.10.1944, Montag

Sowjetische Truppen dringen bei Goldap auf ostpreußisches Gebiet vor. Immer mehr Deutsche entschließen sich zur Flucht aus Ostpreußen.

Georgios Papandreou, der Ministerpräsident der griechischen Exilregierung, trifft in Athen ein und bildet am 20. Oktober eine neue griechische Regierung.

Bei einem alliierten Bombenangriff auf Salzburg wird die Kuppel des Doms zerstört. Das Bauwerk war 1614 bis 1628 nach Plänen des italienischen Baumeisters Santino Solari errichtet worden.

Mit Beginn der 68. Zuteilungsperiode tritt im Deutschen Reich eine Senkung der Brotration in Kraft. Die Kürzung beträgt 200 g pro Normalverbraucher, so dass die Wochenration sich künftig auf 2225 g Brot beläuft.

17.10.1944, Dienstag

In Basel findet die deutschsprachige Premiere der Komödie “Jacobowsky und der Oberst” des Österreichers Franz Werfel statt. Das Stück wurde am 14. März in der englischen Fassung in New York uraufgeführt.

Im Deutschen Reich regelt eine neue Verordnung die Haarlänge der Bevölkerung. Für männliche Jugendliche unter 18 Jahren ist der “soldatische Haarschnitt” obligatorisch. Allen Friseuren, die diese Regelung nicht beachten, wird mit dem Entzug weiterer Arbeitskräfte gedroht.

Mit Beginn der Winterperiode ergeht ein erneuter Aufruf an sämtliche deutsche Haushalte, Gas, Strom und Kohlen zu sparen.

In Wien wird der Wasserverbrauch eingeschränkt. Die Haupthähne bleiben bis zu 15 Stunden täglich geschlossen.

19.10.1944, Donnerstag

In Finnland wird die Gesellschaft “Für Frieden und Freundschaft mit der Sowjetunion” gegründet. Sie tritt für einen neuen Kurs Finnlands an der Seite der UdSSR ein.

Das Hauptquartier der alliierten Streitkräfte teilt die Pläne der Westmächte für die Verwaltung des Deutschen Reichs nach Kriegsende mit.

Die USA beginnen eine Offensive zur Wiedereroberung der Philippinen. Dabei kommt es auch zu japanischen Kamikaze-Angriffen.

20.10.1944, Freitag

Die jugoslawische Hauptstadt Belgrad wird von der Roten Armee und jugoslawischen Truppen erobert.

Der Reichsstatthalter von Wien, Baldur von Schirach, lehnt es nach Rücksprache mit dem deutschen Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ab, Wien zur “offenen Stadt” zu erklären und fordert die Verteidigung bis “zum letzten Stein”.

21.10.1944, Samstag

US-amerikanische Panzerverbände erobern als erste deutsche Großstadt Aachen.

Bei der Explosion eines Gastanks in Cleveland (USA) sterben 135 Menschen.

22.10.1944, Sonntag

Das aus London gesendete Radioprogramm “Les Français parlent aux Français” der französischen Widerstandsbewegung wird eingestellt.

Durch eine Regierungsverordnung werden in Ungarn sämtliche Juden männlichen Geschlechts im Alter zwischen 16 und 60 Jahren zum Wehrarbeitsdienst herangezogen.

Junge Offiziere und Studenten stürzen den guatemaltekischen Präsidenten Federico Ponce Vaidez und beenden die “Diktatur der 14 Jahre”.

Die viertägige See- und Luftschlacht mit US-Verbänden bei Leyte (Philippinen) bringt schwere Verluste für die japanischen Streitkräfte und besiegelt das Ende Japans als Seemacht.

23.10.1944, Montag

Die USA, die UdSSR und Großbritannien erkennen die “Provisorische Regierung der Französischen Republik” unter Charles de Gaulle an.

24.10.1944, Dienstag

Der mehrfache Deutsche Ringer-Meister im Halbschwergewicht, Werner Seelenbinder, der sich seit 1942 wegen Widerstandstätigkeiten in Haft befindet, wird hingerichtet.

Der deutsche Spielfilm “Das war mein Leben” (Regie: Paul Martin) mit Carl Raddatz, Leny Marenbach und Paul Dahlke wird in Berlin uraufgeführt.

25.10.1944, Mittwoch

Die USA, Großbritannien und die Sowjetunion erkennen Italien als vollberechtigtes Mitglied der Vereinten Nationen an und beschließen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen.

Die 8. US-Luftflotte wirft 1656 t Bomben auf Treibstofflager in Hamburg.

Der deutsche Reichsführer SS Heinrich Himmler fordert ein schärferes Vorgehen gegen nicht linientreue Jugendgruppen. Er unterscheidet dabei zwischen kriminell-asozialen, politisch-oppositionellen und liberalistisch-individualistischen Gruppen.

26.10.1944, Donnerstag

Im französischen Toulouse tagt das neugegründete “Spanische Befreiungskomitee”, um über eine Beseitigung des Franco-Regimes in Spanien zu beraten. In den letzten Wochen waren Gegner von Francisco Franco Bahamonde von Frankreich aus mehrfach auf spanisches Gebiet vorgedrungen und hatten einige Grenzorte erobert.

27.10.1944, Freitag

Der italienische Spielfilm “Kinder sehen uns an” (I bambini ci guardano) kommt in Italien zur Uraufführung. Geschildert wird das Schicksal eines vierjährigen Jungen, der das Opfer der gelösten Ehe seiner Eltern wird.

Im kanadischen Montreal endet eine viertägige Empire-Luftfahrtkonferenz, an der Vertreter aus Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Indien, Neufundland und Südrhodesien teilnahmen. Die Delegierten befassten sich mit zivilen Luftverkehrsfragen.

Der britische Premierminister Winston Churchill fordert die Einigkeit von USA, UdSSR und Großbritannien, da nur so das nationalsozialistische Deutsche Reich besiegt werden könne.

Der deutsche Reichspropagandaminister Joseph Goebbels hält über Rundfunk eine Rede zur militärischen Lage. Er erklärt, dass es zu den Grundsätzen des deutschen Volkes gehöre, dem Vaterland “das Blut, die Ruhe und das ganze Sein zu opfern”. Dies seien die Tugenden derer, die den letzten Sieg davontragen würden.

28.10.1944, Samstag

Bulgarien schließt einen Waffenstillstand mit der UdSSR, den USA und Großbritannien und verpflichtet sich zur Beteiligung am Krieg gegen das Deutsche Reich.

In Frankreich werden die Partisanenverbände und patriotischen Milizen gegen ihren Willen entwaffnet und aufgelöst.

29.10.1944, Sonntag

König Gustav V. von Schweden empfängt auf Schloss Drottningholm Vertreter der norwegischen Exilregierung zu Gesprächen über die aktuelle politische und militärische Lage in Norwegen.

Bei einem Luftangriff alliierter Flugzeuge auf Böhmen wird durch eine Bombe eine frühgeschichtliche Begräbnisstätte freigelegt. Nach Ansicht von Experten stammt das Grab von etwa 1500 v. Chr.

30.10.1944, Montag

Die iranische Regierung erklärt, dass sie vor Kriegsende keine Erdölkonzessionen vergeben werde.

Eine sowjetische Offensive der 2. Ukrainischen Front gegen Budapest bleibt in den südöstlichen Vororten stecken.

31.10.1944, Dienstag

Die letzten deutschen Einheiten verlassen Saloniki. Damit ist ganz Griechenland von deutschen Truppen geräumt. Gleichzeitig beginnt der Rückzug aus Albanien.

Das Oberkommando der Roten Armee richtet einen Aufruf an die Bevölkerung Ungarns. Darin wird erklärt, dass die Sowjetunion nicht die Absicht habe, sich ungarisches Territorium anzueignen oder die bestehende gesellschaftliche Ordnung zu ändern.

Nach Meinung des britischen Premierministers Winston Churchill wird der Krieg gegen das Deutsche Reich nicht vor dem Frühjahr 1945 beendet sein.

Prinz Hans Moritz von Liechtenstein wird in Regensburg mit Prinzessin Klothilde von Thurn und Taxis getraut.

Chroniknet