Was geschah im Oktober 1975

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1.10.1975, Mittwoch

In Spanien werden erneut Polizisten von Regimegegnern ermordet. In Madrid kommt es daraufhin zu einer Massenkundgebung von Anhängern des Staatspräsidenten Francisco Franco Bahamonde.

Der US-Amerikaner Muhammad Ali verteidigt in Manila seinen Schwergewichts-Weltmeistertitel im Boxen durch technischen K. o. in der 14. Runde gegen seinen Landsmann Joe Frazier.

Bundesverteidigungsminister Georg Leber begrüßt die ersten weiblichen Offiziere in deutschen Streitkräften. Die fünf Ärztinnen werden im Sanitätsdienst der Bundeswehr eingesetzt.

Der deutsche Vertreter im Militärausschuss des westlichen Bündnisses NATO, Generalleutnant Günther Rall, wird wegen einer umstrittenen Reise nach Südafrika, die von der Regierung in Pretoria bezahlt worden war und in deren Verlauf Rall u.a. militärische Anlagen besichtigte, in den Ruhestand versetzt.

Vier Tempeldienerinnen aus Südindien fordern in einem Schreiben an die Zentralregierung, der Tempelprostitution ein Ende zu bereiten. Nach dem Ritus einiger hinduistischer Sekten müssen die Tempeldienerinnen ständig zum sexuellen Kontakt mit Priestern und Gläubigen bereit sein.

Die britische Kronkolonie Seychellen erhält die innere Selbstverwaltung.

Jugoslawien und Italien einigen sich endgültig über den Grenzverlauf bei Triest.

2.10.1975, Donnerstag

Nach siebenmonatiger Unterbrechung werden die Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR über ein Post- und Fernmeldeabkommen fortgesetzt.

Der Schriftsteller Elias Canetti erhält den mit 20 000 DM dotierten Nelly-Sachs-Preis.

3.10.1975, Freitag

In Bonn wird die neue Parteizentrale der SPD, das Erich-Ollenhauer-Haus, eingeweiht.

Der UN-Delegierte der USA, Daniel Moynihan, nennt den ugandischen Präsidenten Idi Amin in einer Rede in San Francisco einen “rassistischen Mörder”. Diese Äußerung ruft bei den afrikanischen Staaten heftigen Protest hervor.

In Frankreich demonstrieren 100 000 Jugendliche gegen Arbeitslosigkeit.

Das Repräsentantenhaus der USA hebt das Waffenembargo gegen die Türkei teilweise auf. Es war nach der Besetzung des Ostteils von Zypern 1974 verhängt worden.

4.10.1975, Samstag

Die Fernuniversität Hagen nimmt den Studienbetrieb auf.

FDP-Generalsekretär Martin Bangemann tritt zurück, nachdem seine Weigerung, vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg eine Koalitionsaussage zu machen, auf Kritik gestoßen ist.

Die USA und Spanien teilen mit, dass sie sich im Prinzip auf die Rahmenbedingungen für die amerikanische Nutzung der spanischen Militärstützpunkte geeinigt haben.

Die DDR bricht ihre diplomatischen Beziehungen zu Spanien wegen der Hinrichtung von Regimegegnern ab.

Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) spricht bei einem Besuch in Washington mit der US-Regierung in erster Linie über Wirtschaftsfragen.

5.10.1975, Sonntag

Bei den Parlamentswahlen in Österreich erringen die Sozialisten erneut die absolute Mehrheit.

Ein Ausschuss des US-amerikanischen Senats zur Untersuchung von Geheimdienstaktivitäten bestätigt, dass die CIA Mordpläne gegen ausländische Politiker gehabt hat.

Der Österreicher Niki Lauda gewinnt in Watkins Glen/USA den letzten Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft. Der Titel ist ihm schon zuvor sicher gewesen.

6.10.1975, Montag

Die Außenminister der Staaten der Europäischen Gemeinschaft erklären, dass die Verhandlungen mit Spanien über engere Handelsbeziehungen ausgesetzt würden, bis in Spanien demokratische Bedingungen geschaffen seien.

Auf dem 10. Gewerkschaftstag der IG Bau, Steine, Erden sprechen sich Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg (CDU) gegen eine staatliche Investitionslenkung aus, wie sie von Teilen der Gewerkschaften und der SPD gefordert wird.

7.10.1975, Dienstag

Die polnischen Bischöfe appellieren an die Regierung in Warschau, dem “Kulturterror” in den Massenmedien ein Ende zu setzen.

Am 26. Jahrestag der DDR-Gründung der erstmals als Nationalfeiertag begangen wird, schließen die DDR und die Sowjetunion einen neuen Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand. Er enthält im Gegensatz zu früheren Abmachungen keinen Hinweis mehr auf eine Wiedervereinigung Deutschlands.

8.10.1975, Mittwoch

Bei Straßenkämpfen in der argentinischen Stadt Tucuman kommen mindestens 31 Menschen, darunter sieben Soldaten ums Leben. Zwei Tage zuvor sind beim Überfall einer Gruppe von Untergrundkämpfern auf eine Kaserne in Buenos Aires 27 Menschen getötet worden.

In Berlin stirbt der Regisseur und Intendant der Komischen Oper in Berlin (Ost), Walter Felsenstein im Alter von 74 Jahren. Er zeigte realistisches Musiktheater mit text- und partiturtreuer Darstellung.

9.10.1975, Donnerstag

Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher und sein polnischer Amtskollege Stefan Olszowski unterzeichnen in Warschau die Vereinbarungen über einen Bonner Finanzkredit und Rentenzahlungen einerseits sowie die Ausreise von 120 000 bis 125 000 Deutschstämmigen aus Polen in den nächsten vier Jahren andererseits.

In Kiel wählt die Generalsynode der Vereinigten Evangelischen Kirchen Deutschlands den Landesbischof von Hannover, Eduard Lohse, zum Leitenden Bischof.

10.10.1975, Freitag

14 Monate nach ihrer Scheidung schließen die Schauspieler Elizabeth Taylor und Richard Burton in Botswana erneut den Bund fürs Leben.

In den Kinos der Bundesrepublik Deutschland läuft der Film “Die verlorene Ehre der Katharina Blum” von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Böll an.

Die Autohaftpflichtversicherer kündigen für Mitte 1976 ein nach Regionalklassen gestaffeltes Tarifsystem an.

11.10.1975, Samstag

Ein Gruppenspiel zur Qualifikation für die Fußballeuropameisterschaft 1976 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Griechenland endet in Düsseldorf 1:1.

In Berlin (Ost) wird Peter Hacks’ Stück “Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern” uraufgeführt.

Die Sozialdemokraten werden bei den Nationalratswahlen in der Schweiz stärkste Partei.

Zehn chilenische Flüchtlinge erzwingen durch die Besetzung des UNO-Büros in Buenos Aires sowie Geiselnahme die Ausreise nach Algerien.

12.10.1975, Sonntag

In der Frankfurter Paulskirche wird der französische Publizist Alfred Grosser mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Südeuropa wird von einer Kältewelle überzogen. In Italien, Spanien und Frankreich kommt es oberhalb 1000 m zu Schneefällen.

13.10.1975, Montag

Nach sechstägiger Dauer endet in Frankfurt am Main die 27. Internationale Buchmesse.

In einem Brief an Bundessozialminister Walter Arendt fordern die gesetzlichen Krankenkassen Maßnahmen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen.

Deutsche und US-amerikanische Soldaten beginnen in Norddeutschland gemeinsame Manöver. Dabei stehen Angehörige der US-amerikanischen Spezialeinheit “Ledernacken” erstmals unter deutschem Kommando.

Frankreich beginnt mit dem Abzug von etwa 2000 Soldaten aus seiner ehemaligen Kolonie Tschad. Die Regierung des afrikanischen Landes hatte dies gefordert, nachdem Frankreich in direkte Verhandlungen mit Rebellen getreten war, die französische Staatsbürger im Tschad verschleppt hatten.

14.10.1975, Dienstag

Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen berichtet, dass die Militärregierung in Chile systematische Unterdrückungsmaßnahmen ergreife und regelmäßig die Menschenrechte verletzte.

Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof entscheidet, dass mit dem Bau des Atomkraftwerks Wyhl begonnen werden darf. Bürgerinitiativen hatten gegen die Errichtung des Reaktors geklagt.

15.10.1975, Mittwoch

In Mexiko-City stellt der Brasilianer Joao Oliveira mit 17,89 m einen Weltrekord im Dreisprung auf.

Das VW-Werk, das noch am 15. April Massenentlassungen im Rahmen seines Sanierungskonzepts angekündigt hatte, erwägt nach einem deutlichen Anstieg der Inlandsnachfrage die Einstellung von 2700 Mitarbeitern.

Die isländische Regierung verkündet die Ausweitung ihrer nationalen Fischereizone von bisher 50 auf 200 Seemeilen.

Frankreichs Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing fordert die Sowjetunion bei einem Besuch in Moskau auf, in “konkreter Anwendung” der von der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) geschlossenen Vereinbarungen “ideologisch abzurüsten”.

16.10.1975, Donnerstag

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag erklärt, dass weder Marokko noch Mauretanien territoriale Souveränität über die spanische Überseeprovinz Westsahara besitze. Das Wüstengebiet verfügt über reiche Phosphat-Vorkommen.

Die Außenminister der Arabischen Liga bemühen sich bei einem Treffen in Kairo vergeblich um eine Vermittlung zwischen Christen und Moslems im Libanon, durch die der Bürgerkrieg beendet werden könnte.

Der CDU-Politiker Gerhard Schröder, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für auswärtige Angelegenheiten, erklärt seine Zustimmung zum deutsch-polnischen Abkommen über Finanzhilfen und die Ausreise Deutschstämmiger. Er steht damit im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit der CDU/CSU-Fraktion.

17.10.1975, Freitag

Der Bundestag billigt mit den Stimmen der Opposition das Gesundheitsabkommen mit der DDR. Es regelt u.a. die deutsch-deutsche Zusammenarbeit bei medizinischen Hilfen im Besuchs- und Reiseverkehr, den Informationsaustausch bei Infektionskrankheiten, bei Medikamenten und bei der Drogenbekämpfung.

Der hessische Ministerpräsident Albert Osswald (SPD) wird turnusgemäß zum Präsidenten des Bundesrates für die Amtsperiode 1975/76 gewählt.

18.10.1975, Samstag

Der Rundfunkrat des WDR wählt den bisherigen Verwaltungsdirektor des Senders, Friedrich-Wilhelm Freiherr von Sell, zum neuen Intendanten des Westdeutschen Rundfunks. Er tritt am 1. April 1976 die Nachfolge Klaus von Bismarcks an.

Unter dem Namen Aktionsgemeinschaft Vierte Partei (AVP) wird in Stuttgart eine neue Partei gegründet.

In Indien wird das Gesetz zur inneren Sicherheit um einen Passus ergänzt, der es der Regierung in Neu-Delhi ermöglicht, ohne Angabe von Gründen Verhaftungen vorzunehmen. Das Gesetz tritt rückwirkend zum 29. Juni in Kraft.

19.10.1975, Sonntag

In Teheran unterzeichnen britische Vertreter ein Abkommen, das dem Iran Hilfe bei der Verwirklichung seines Kernenergieprogramms zusichert.

Der ehemalige Radweltmeister Rudi Altig tritt von seinem Posten als Bundestrainer im Bund Deutscher Radfahrer zurück. Während seiner vierjährigen Amtszeit konnte die Nationalmannschaft nicht den Anschluss an die internationale Radfahrelite erreichen.

20.10.1975, Montag

In Bremerhaven startet die erste deutsche Antarktis-Expedition seit 1939. Das Fischerei-Forschungsschiff “Walther Herwig” und ein Fischtrawler sollen erkunden, ob der krabbenähnliche Krillfisch für die deutsche Fischerei genutzt werden kann.

Die fünf führenden wirtschaftswissenschaftlichen Institute der Bundesrepublik Deutschland äußern sich optimistisch über einen neuen Wirtschaftsaufschwung.

Die Sowjetunion schließt mit den USA einen Vertrag, der in den kommenden fünf Jahren die Lieferung von mindestens 30 Mio. t Getreide in die UdSSR vorsieht. Die Sowjets wollen im Gegenzug den Vereinigten Staaten jährlich mindestens 10 Mio. t Erdöl anbieten.

Zum ersten Mal seit über sechs Monaten kommt es auf dem Golan zu Feuergefechten zwischen israelischen und syrischen Truppen.

21.10.1975, Dienstag

Das polnische Parlament in Warschau beschließt die vollständige Abschaffung der Lohnsteuer zum 1. Januar 1976. Steuern und Rentenbeiträge werden dann über Abgaben der Arbeitgeber eingezogen.

Die etwa 22 000 Mitglieder der kanadischen Postgewerkschaft beginnen einen landesweiten Streik, um ihre Forderungen nach Erhöhung der Löhne um 51% und Einführung der 35-Stunden-Woche durchzusetzen. Erst am 3. Dezember akzeptieren die Streikenden das Angebot der Regierung, das etwa 37% Lohnzuwachs und ein Festhalten an der 40-Stunden-Woche vorsieht.

22.10.1975, Mittwoch

Eine von der sowjetischen Raumkapsel “Venera 9” ausgesetzte Sonde landet auf der Venus und übermittelt die ersten Bilder von dem Planeten.

Das Bundesverfassungsgericht weist acht Verfassungsbeschwerden gegen die 1970 geschlossenen sog. Ostverträge, die Vereinbarungen mit der Sowjetunion und Polen über Gewaltverzicht und eine Normalisierung der Beziehungen, als unzulässig zurück.

23.10.1975, Donnerstag

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen befürwortet eine einjährige Verlängerung des Mandats der UN-Truppen auf den Golanhöhen. Sie sollen dort den Waffenstillstand zwischen Syrien und Israel überwachen.

In Warschau beschließen die Mitgliedsländer des osteuropäischen Wirtschaftsbündnisses COMECON ein Atomprogramm, das den Bau von 150 neuen Kernreaktoren vorsieht.

24.10.1975, Freitag

Der Westberliner Senat gewährt der renommierten Schaubühne am Halleschen Ufer zusätzliche Subventionen in Höhe von 700 000 DM, um das Haus vor der drohenden Schließung zu bewahren.

Die Schauspielerin und Chansonsängerin Hildegard Knef trennt sich nach 13-Jähriger Ehe von ihrem Mann, dem britischen Regisseur und Schauspieler David Cameron.

Der Bundestag verabschiedet den Regierungsentwurf zur Abwehr Radikaler im Öffentlichen Dienst gegen die Stimmen der Opposition.

Der türkische Botschafter in Paris wird von Unbekannten ermordet. Zwei Tage zuvor ist bereits sein in Wien akkreditierter Kollege einem Anschlag zum Opfer gefallen.

25.10.1975, Samstag

Alle 70 Passagiere sterben beim Absturz einer Transportmaschine der bolivianischen Luftwaffe in den Anden.

Auf dem Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Hamburg wird Hermann Neuberger als Nachfolger von Hermann Gösmann zum Präsidenten gewählt.

26.10.1975, Sonntag

Ägyptens Staatspräsident Muhammad Anwar As Sadat fährt zu einem Staatsbesuch in die USA. Washington gewährt seinem Land einen Kredit in Höhe von 750 Mio. US-Dollar (knapp 2 Mrd. DM).

27.10.1975, Montag

Auf dem Parteitag der Freien Demokraten in Mainz (bis 29.10.) kündigt der Vorsitzende Hans-Dietrich Genscher eine eindeutige Koalitionsaussage seiner Partei für die Bundestagswahl im Oktober 1976 an. Zu den Schwerpunkten des FDP-Parteitags gehören die Wirtschafts-, Gesellschafts- und Staatspolitik.

Die britische und die US-amerikanische Botschaft in Beirut empfehlen ihren Staatsbürgern, den Libanon zu verlassen, wenn sie keine unaufschiebbaren Geschäfte haben. Im Bürgerkrieg zwischen Moslems und Christen sind in den letzten zwei Tagen mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen.

28.10.1975, Dienstag

Der ehemalige Vorsitzende der rechtsgerichteten NPD, Adolf von Thadden tritt aus der Partei aus. Seiner Ansicht nach verlieren sich die Nationaldemokraten in “Aktionismus und Traumtänzerei”, wo die Schaffung einer “leistungsfähigen Partei am rechten Flügel” angebracht wäre. Die NPD hat bei den Landtagswahlen dieses Jahres jeweils etwa 1% der Stimmen erhalten.

Der erste in der Bundesrepublik Deutschland gebaute Satellit, der Sonnenwind- und Magnetfeldforschungssatellit HEOS 1, verglüht sieben Jahre nach seinem Start in der Atmosphäre.

Beim erstmals ausgetragenen Weltcup der Kunstturner in London siegt Ludmila Turischtschewa aus der UdSSR bei den Männern ist ihr Landsmann Nikolai Andrianow erfolgreich.

29.10.1975, Mittwoch

US-Präsident Gerald Ford erklärt, dass er sein Veto gegen jedes Gesetz einlegen werde, das die Zahlungsunfähigkeit der Stadt New York durch die Abgabe von Bundesgarantien verhindern solle.

Die Bundesregierung beschließt Rentenerhöhungen um 11% vom 1. Juli 1976 an.

Der Westberliner Senat und die DDR vereinbaren nach fast zweieinhalbjährigen Verhandlungen eine Regelung für Hilfsmaßnahmen bei Unglücksfällen in Grenzgewässern.

Bundeskanzler Helmut Schmidt besucht die Volksrepublik China.

30.10.1975, Donnerstag

Die Académie Française verzichtet wegen der mangelnden Qualität der literarischen Neuerscheinungen 1975 auf die Verleihung des Großen Romanpreises.

In der Ostberliner Volksbühne wird das Schauspiel “Die Schlacht” von Heiner Müller uraufgeführt.

Das Jugendwerk der Deutschen Shell veröffentlicht seine Untersuchung “Jugend’75”.

Ein Sprecher des US-amerikanischen Außenministeriums erklärt, dass die USA nicht in Erwägung zögen, im libanesischen Bürgerkrieg zu intervenieren.

31.10.1975, Freitag

In Spanien übernimmt Prinz Juan Carlos die Staatsführung in Vertretung des erkrankten Staatschefs Francisco Franco Bahamonde.

In Paris wird ein Büro der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO eröffnet. Es ist die erste PLO-Niederlassung dieser Art.

Die Jungsozialisten in der SPD befürworten eine Einkommensobergrenze von 5000 DM netto monatlich und die Erhöhung des Spitzensteuersatzes von 56% auf 80%.

Im Oktober steigt die Zahl der Arbeitslosen in der Bundesrepublik auf 1 061 100, die der Kurzarbeiter auf 710 600.

Chroniknet