Was geschah im September 1964

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1.9.1964, Dienstag

Die Volkskammer der DDR beschließt ein Gesetz, wonach Nazi- und Kriegsverbrechen grundsätzlich nicht verjähren.

Ein niederländischer Piratensender, dessen Sendestation sich auf einer künstlichen Insel außerhalb der Hoheitsgewässer befindet, nimmt seine Tätigkeit auf.

Die neue Stadthalle in Göttingen wird ihrer Bestimmung übergeben. Glanzstück des Hauptsaals in dem 52 m langen und 42 m breiten Gebäude ist ein aus 30 000 geschliffenen Glasplatten bestehender Kronleuchter, für den 800 Glühlampen das Licht spenden.

It’s all over now” taucht als erste Single der britischen Popgruppe “The Rolling Stones” in den deutschen Hitparaden auf.

2.9.1964, Mittwoch

Der norwegische Leichtathlet Terje Pedersen wirft im Osloer Bislet-Stadion den Speer als erster Mensch über 90 m und stellt mit 91,72 m einen Weltrekord auf.

Bei den US-amerikanischen Olympiaausscheidungen in New York bleibt Roy Saari als erster Schwimmer über 1500 m Kraul unter der 17-min-Grenze. Der US-Amerikaner schwimmt mit 16:58,7 min Weltrekord.

In Stuttgart wird der 80. deutsche Katholikentag eröffnet. Er steht diesmal unter dem Leitwort “Wandelt euch durch ein neues Denken”.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Sithu U Thant, beschließt die Beendigung der Tätigkeit der UN-Beobachtermission im Jemen. Ihre Arbeit sei sinnlos geworden, da Saudi-Arabien die Royalisten im Jemen weiterhin mit Waffen versorge und auch die VAR (Ägypten) ihre Truppen immer noch nicht abgezogen habe.

Rund 30 schwerbewaffnete indonesische Guerillas landen mit Fallschirmen im Dschungelgebiet 150 km südöstlich von Kuala Lumpur in Malaysia.

3.9.1964, Donnerstag

Robert F. Kennedy tritt von seinem Amt als US-Justizminister zurück, um im Bundesstaat New York für einen Sitz im Senat zu kandidieren.

In Frankfurt am Main und Offenbach enden die ersten beiden Konsumgütermessen der Herbstsaison (Beginn: 29. August). Die als Konjunkturbarometer geltenden Ausstellungen melden ein sehr gutes Geschäft.

4.9.1964, Freitag

Mit genau 1 min über 100 m Rücken stellt der 21-Jährige US-Schwimmer Thompson Mann am Schlusstag des US-amerikanischen Schwimm-Olympiatests in Astoria bei New York einen Weltrekord auf.

Kurz vor Vollendung seines 72. Lebensjahres stirbt in Baden-Baden der deutsche Schriftsteller Werner Bergengruen.

Der italienische Spielfilm “Il vangelo secondo Matteo” (Das 1. Evangelium Matthäus) von Pier Paolo Pasolini wird im Rahmen der Biennale in Venedig uraufgeführt.

Der Abenteuerfilm “Echappement libre” (Der Boss hat sich was ausgedacht), eine französisch-italienisch-spanische Koproduktion mit Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg in den Hauptrollen, hat in Paris Premiere.

Die Münchner Sekretärin Daisy Voog durchsteigt als erste Frau der Welt die 1600 m hohe Nordwand des Eiger im Berner Oberland.

Die USA bringen den ersten von sechs OGO-Satelliten (Orbiting Geophysical Observatories) ins All.

In einem Hirtenbrief beschuldigt der polnische Kardinal Stefan Wyszynski den Staat, Druck gegenüber Kirche und Religion auszuüben. Besonders in den Schulen sei diese Tendenz zu bemerken.

Die Kommunistische Partei Italiens (PCI) veröffentlicht das politische Testament ihres am 21. August verstorbenen Generalsekretärs Palmiro Togliatti.

Aus den Präsidentschaftswahlen in Chile geht der Christdemokrat Eduardo Frei Montalva als Sieger hervor.

5.9.1964, Samstag

In Addis Abeba beginnt eine sechstägige Außerordentliche Konferenz der Außenminister der Organisation für die Afrikanische Einheit (OAU). Sie wurde von dem kongolesischen Ministerpräsidenten Moïse Tschombé einberufen und befasst sich mit dem Bürgerkrieg im Kongo/Léopoldville.

Die neuerbaute Straßenbrücke über den Firth of Forth in Schottland, die bislang längste Hängebrücke der Welt außerhalb der USA, wird eröffnet.

In den Räumen des US-amerikanischen Kunstverbandes in New York wird eine Ausstellung mit Werken von 14 Westberliner Künstlern unter dem Motto “Der Geist des neuen Berlins in der Malerei und Plastik” eröffnet. Am 21. August wandert die Ausstellung dann weiter durch verschiedene Städte der Vereinigten Staaten von Amerika.

6.9.1964, Sonntag

Jan Janssen aus den Niederlanden wird in Sallanches (Frankreich) Straßenweltmeister der Berufsradrennfahrer. Am Tag zuvor war der Belgier Eddy Merckx auf der gleichen Strecke Weltmeister der Amateure geworden.

Der Fernsehfilm “Das Gespenst von Canterville” nach der gleichnamigen Erzählung von Oscar Wilde wird zum ersten Mal im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ausgestrahlt.

Einen bundesweiten Wettbewerb, in dem die “deutschen Beatles” gesucht werden, gewinnen bei der Endausscheidung im Star-Club in Hamburg die “Lords” aus Berlin (West).

Bundespostminister Richard Stücklen ordnet eine sofortige Untersuchung der sog. “Trickschaltungen” im Telefonverkehr an. Zwei Illustrierte hatten sein Ministerium jüngst darauf hingewiesen, dass mit Hilfe geheimer Vorwahlnummern kostenlos Telefongespräche im Selbstwählferndienst geführt werden können.

7.9.1964, Montag

Der österreichische Außenminister Bruno Kreisky und sein italienischer Amtskollege Giuseppe Saragat treffen in Wien zu einer Aussprache über das Südtirol-Problem zusammen.

Im Beisein der Staatschefs von Jugoslawien, Josip Tito, und Rumänien, Gheorghe Gheorghiu-Dej, wird der Grundstein für das Donau-Kraftwerk am Eisernen Tor an der Grenze beider Länder gelegt.

8.9.1964, Dienstag

Die “Kongolesische Befreiungsarmee” proklamiert in Stanleyville eine “Regierung der Volksrepublik Kongo” unter dem Führer Christophe Gbenye.

Uruguay bricht die diplomatischen Beziehungen zu Kuba ab. Mexiko ist nun der einzige Staat der OAS (Organisation Amerikanischer Staaten), der noch immer diplomatische Beziehungen zu Kuba unterhält.

Eine verheiratete Frau”, ein Spielfilm von Jean-Luc Godard über das Verhältnis einer Ehefrau zu ihrem Liebhaber, wird in Venedig uraufgeführt.

9.9.1964, Mittwoch

Das Schauspiel “Richter in eigener Sache” von John Osborne wird im Royal Court Theatre in London uraufgeführt.

Eine spektakuläre Flucht gelingt zwei Familien mit 11 Kindern aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Die Flüchtlinge verstecken sich unter einer Ladung von Gefrierfleisch in einem Kühl-Lastwagen.

Anlässlich des in Stuttgart stattfindenden 80. deutschen Katholikentages kleben mehrere Mitglieder der “Subversiven Aktion” das Plakat “Botschaft an die Lämmer des Herrn” an die Türen aller katholischen Kirchen. Wegen des Verdachts der Gotteslästerung werden vier von ihnen festgenommen.

Der Ministerrat der DDR beschließt, dass Rentner künftig jährlich einmal in die Bundesrepublik Deutschland reisen dürfen, um Verwandte zu besuchen.

10.9.1964, Donnerstag

In Köln trifft der millionste Gastarbeiter der Bundesrepublik Deutschland, der Portugiese Armando Rodrigues, ein. Er erhält bei seiner Ankunft ein Moped als Geschenk.

Der Hurrikan “Dora” richtet im US-Bundesstaat Florida schwere Verwüstungen an. Es handelt sich um den stärksten Hurrikan seit 100 Jahren in diesem Gebiet.

In Venedig enden die XXV. Internationalen Filmfestspiele (27. 8.-10. 9.). Den “Goldenen Löwen” für den besten Spielfilm erhält der italienische Beitrag “Die Rote Wüste” von Michelangelo Antonioni.

Der US-amerikanische Spielfilm “Die Nacht des Leguan” von John Huston mit Richard Burton, Ava Gardner und Deborah Kerr in den Hauptrollen läuft in den bundesdeutschen Kinos an.

11.9.1964, Freitag

In Salzburg endet der 5. Internationale Hegel-Kongress (6. 9.-11. 9.), bei dem ästhetische, sprachphilosophische und musiktheoretische Themen im Mittelpunkt standen. Als Referenten nahmen u.a. Georg Lukács, Theodor W. Adorno und Karl Löwith teil.

Der Leiter des Zentralinstituts für Kernphysik in Rossendorf bei Dresden, Heinz Barwich, flieht aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland und bittet anschließend die USA um politisches Asyl.

Bundesaußenminister Gerhard Schröder übermittelt der sowjetischen Botschaft ein Memorandum, in dem er energisch gegen ein vermeintliches Attentat auf den Botschaftssekretär Horst Schwirkmann am 6. September bei Moskau protestiert.

In Finnland einigen sich die Bauernpartei, die Konservativen sowie die Finnische und Schwedische Volkspartei auf Johannes Virolainen (Bauernpartei) als neuen Ministerpräsidenten.

In Alexandria endet die 2. Konferenz der arabischen Könige und Staatschefs (5. 9.-11. 9.). Es wurden u.a. die Beschlüsse gefasst, mit der Ausführung arabischer Pläne für die Nutzung des Jordan-Wassers zu beginnen und die Organisation zur Befreiung Palästinas anzuerkennen.

12.9.1964, Samstag

Um ganze sieben Zehntelsekunden verbessert der Franzose Alain Gottvalles in Budapest den Weltrekord über 100 m Kraul auf 52,9 sec.

In Schweden hat man einen neuen Weg gefunden, um sich der steigenden Zahl schrottreifer Autos zu entledigen: Sie werden in der Ostsee versenkt.

Die sowjetische Parteizeitung “Prawda” veröffentlicht einen Artikel, in dem die VR China beschuldigt wird, ihre internationalen Aktionen insbesondere mit Opium-Schmuggel zu finanzieren, an dem sie pro Jahr rund zwei Mrd. DM verdiene.

13.9.1964, Sonntag

DDR-Grenzsoldaten schießen an der Berliner Mauer auf einen flüchtenden jungen Mann und verletzen ihn schwer. Westlichen Helfern gelingt es, den Verwundeten über die Mauer zu ziehen.

Der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King trifft auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt zu einem zweitägigen Besuch in Berlin (West) ein.

Die Gruppe 47, eine Vereinigung von deutschen Schriftstellern und Publizisten, beendet ihre 26. Tagung (10. 9.-13. 9.) in Sigtuna/Schweden.

Bei den Internationalen Tennismeisterschaften der USA in Forest Hills holt sich die Brasilianerin Maria Bueno den Titel der Damen und der Australier Roy Emerson den der Herren.

14.9.1964, Montag

Der einzige flugfähige Prototyp des deutschen Senkrechtstarters VJ 101 X1 stürzt über der Startbahn in Manching bei Ingolstadt ab.

Von der Bundesrepublik Deutschland und Nigeria werden mehrere Verträge unterzeichnet, die eine deutsche Kredithilfe in Höhe von 69 Mio. DM vorsehen. Der Betrag soll für den Bau von Krankenhäusern und zur Errichtung einer zweiten Brücke von Lagos zum Festland verwendet werden.

Der radikale US-amerikanische schwarze Bürgerrechtler Malcolm X erhält auf dem Gelände der Universität von Berkeley (US-Bundesstaat Kalifornien) Redeverbot; sämtlichen Studentengruppen wird ein Versammlungsverbot erteilt. Daraufhin organisieren sich die betroffenen Studenten zu einer “Free Speech Movement” (Bewegung Freie Rede).

15.9.1964, Dienstag

In Budapest unterzeichnen Vertreter des Vatikans und der ungarischen Regierung ein Abkommen, das zur Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Staat und der römisch-katholischen Kirche beitragen soll. Den Geistlichen in Ungarn wird u.a. eine Erleichterung der seelsorgerischen Tätigkeiten, ungehinderter Kontakt mit dem Vatikan und größere Bewegungsfreiheit zugesichert.

Die 17. Venezianischen Festspiele für zeitgenössische Musik gehen zu Ende (6. 9.-15. 9.). In ihrem Rahmen sind die beiden italienischen Opern “Hyperion” von Bruno Maderna und “Don Giovanni” von Gian Francesco Malipiero uraufgeführt worden.

16.9.1964, Mittwoch

Eine wilde Schlägerei bricht nach dem Fußball-Europapokalspiel der Landesmeister zwischen dem niederländischen Verein DWS Amsterdam und dem türkischen Meister Fenerbahce Istanbul in Amsterdam aus. Nach dem 3:1-Sieg der Niederländer stürmen türkische Zuschauer auf das Feld und greifen den Schiedsrichter an.

Die Bundesregierung beschließt die Gründung einer “Stiftung Warentest” mit Sitz in Berlin (West), die aus dem Bundeshaushalt finanziert werden soll.

17.9.1964, Donnerstag

Jugoslawien schließt eine Vereinbarung mit dem COMECON (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe), die eine gleichberechtigte Mitarbeit Jugoslawiens ohne Vollmitgliedschaft vorsieht.

Die Internationale Frankfurter Buchmesse wird eröffnet. Bis zum 22. September zeigen 2271 Verlage aus 38 Länder ihre Produktionen.

Die Oper “Der Zerrissene” von Gottfried von Einem wird in der Inszenierung von Oscar Schuh an der Hamburger Staatsoper uraufgeführt.

Ein großes Glasfenster, das der Maler Marc Chagall zum Gedenken an den 1961 tödlich verunglückten Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) Dag Hammarskjöld schuf, wird in einer Feierstunde im Gebäude der UN in New York enthüllt.

Der US-amerikanische Spielfilm “Marnie” von Alfred Hitchcock mit Sean Connery in der Hauptrolle kommt in die bundesdeutschen Kinos.

18.9.1964, Freitag

Am Schauspielhaus in Hamburg findet die Uraufführung der Komödie “Das Gesicht” von Siegfried Lenz statt.

In der griechischen Hauptstadt Athen werden König Konstantin II. von Griechenland und die dänische Königstochter Prinzessin Anne Marie getraut.

Die USA schießen mit einer Saturn-1-Rakete das Modell einer Mondflugkapsel in eine Erdumlaufbahn.

19.9.1964, Samstag

Der Verteidigungsrat der DDR veröffentlicht eine Verfügung, nach der Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen künftig vom Militärdienst befreit und dafür zu Arbeiten in den nichtbewaffneten Pioniereinheiten herangezogen werden.

In München wird das nunmehr 130. Oktoberfest (19. 9.-4. 10.) mit zwölf Böllerschüssen eröffnet.

20.9.1964, Sonntag

Der Kampf um die Olympia-Fahrkarten zwischen den Sportlern der DDR und der Bundesrepublik Deutschland ist beendet. Die Bilanz der Ausscheidungswettbewerbe, die nahezu ein Jahr dauerten: 376 Sportler werden Deutschland in Tokio vertreten: 194 aus der DDR und 182 aus der BRD.

Der Friedenspreis des deutschen Buchhandels für das Jahr 1964 wird in der Frankfurter Paulskirche an den Franzosen Gabriel Marcel verliehen.

Bei den Parlamentswahlen in Schweden verlieren die Sozialdemokraten einen Sitz, bleiben jedoch mit 113 Sitzen weitaus stärkste Partei, gefolgt von den Liberalen (42 Sitze), dem Zentrum (35), den Konservativen (32), den Kommunisten (8) und der Bürgerfront (3).

21.9.1964, Montag

Die britische Kronkolonie Malta wird unabhängig, bleibt jedoch im Commonwealth und erkennt Königin Elisabeth II. von Großbritannien und Nordirland als Staatsoberhaupt an.

Bei den Parlamentswahlen in Dänemark erringen die Sozialisten als stärkste Partei 76 Sitze. Die Liberalen erhalten 38 Mandate, die Konservativen 36, die Linkssozialisten 10, die Radikalen 10 und die Rechtsextremen 5.

Der Ministerpräsident der DDR, Otto Grotewohl, stirbt in Berlin (Ost) an den Folgen eines Schlaganfalls. Sein bisheriger Stellvertreter, Willi Stoph, wird am 24. September sein Nachfolger.

Die US-Hochseejacht “Constellation” gewinnt vor Newport (Rhode Island/USA) den “America’s Cup”.

22.9.1964, Dienstag

Das Musical “Anatevka – Fiddler on the roof” von Jerry Bock wird im Imperial Theatre in New York uraufgeführt. Als Vorlage diente ein Roman von Scholem Aleichem.

Der Bayerische Rundfunk beginnt mit der Ausstrahlung des Dritten Fernsehprogramms.

23.9.1964, Mittwoch

Das Bundeskabinett beschließt für das Jahr 1965 40 bis 50 Mio. DM zusätzliche Hilfe zur wirtschaftlichen Förderung der Zonenrandgebiete.

Eine europäische Fußball-Auswahl, die von dem deutschen Bundestrainer Helmut Schön betreut wird, gewinnt in Belgrad ein Wohltätigkeitsspiel gegen die jugoslawische Nationalelf mit 7:2. Die Einnahmen des Spiels sollen den Geschädigten der Erdbeben-Katastrophe in Skopje (26. 7. 1963) zugutekommen.

24.9.1964, Donnerstag

DDR-Staatssekretär Erich Wendt und der Westberliner Senatsrat Horst Korber schließen in Berlin (Ost) ein zweites Passierscheinabkommen für die Dauer von einem Jahr ab. Es ermöglicht Westberlinern, Ostberliner Verwandte in vier Zeitperioden zu besuchen.

Die US-Luftstreitkräfte erproben auf einem Versuchsgelände im US-Bundesstaat Florida erstmals mit Erfolg die neue interkontinentale ballistische Feststoffrakete Minuteman II.

25.9.1964, Freitag

Coriolan” von William Shakespeare wird in der Bearbeitung von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble in Berlin (Ost) erstmals in der DDR aufgeführt (Regie: Joachim Teuschert).

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) beschließt einstimmig die Verlängerung des Mandats der UN-Friedensmacht auf Zypern um weitere drei Monate bis zum 26. Dezember.

26.9.1964, Samstag

Eine vatikanische Delegation unter Führung des Kardinals Augustin Bea überbringt der orthodoxen Kirche von Patras (Griechenland) das als Reliquie verehrte Haupt des Apostels Andreas, das seit 1462 vom Vatikan verwahrt wird.

Die internationalen New Yorker Filmfestspiele gehen zu Ende (14. 9.-26. 9.). In ihrem Rahmen wurde der US-amerikanische Spielfilm “Lilith” von Robert Rossen uraufgeführt.

27.9.1964, Sonntag

Der Untersuchungsbericht der “Warren-Kommission” über die Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy am 22. November 1963 wird freigegeben. Nach dem Bericht war Lee Harvey Oswald der alleinige Täter.

Vom 24. bis 27. September finden die Berliner Jazztage statt. Prominente Gäste sind u.a. Miles Davis und Herbie Hancock.

28.9.1964, Montag

Das neue britische Kampfflugzeug “TSR 2” absolviert erfolgreich seinen ersten Probeflug.

Die Regierungen Ägyptens und des Irak beschließen, ihre diplomatischen Dienste weitgehend zu verschmelzen.

Aus Anlass des 100. Jahrestages der Gründung der I. Internationale finden in den sozialistischen Ländern zahlreiche Feiern und Veranstaltungen statt.

29.9.1964, Dienstag

Nach einem Dammbruch kommen in der indischen Stadt Macherla über 1000 Menschen ums Leben.

Der französisch-italienische Spielfilm “La chasse à l’homme” (Jagd auf Männer) mit Jean-Paul Belmondo, Michel Serrault u.a. wird in Paris uraufgeführt.

30.9.1964, Mittwoch

Der ehemalige SS-General Karl Wolff wird vom Münchner Schwurgericht wegen Beihilfe zum Mord in 300 000 Fällen zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Das letzte Teilstück der Autobahn Mailand- Neapel (Autostrada del Sol) wird dem Verkehr übergeben.

Chroniknet