Alle Schlagzeilen und Ereignisse zu Franz Joseph I. (119)

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12.6.1901

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. trifft zu einem sechstägigen Besuch in Böhmen bzw. Prag ein. Dort nimmt er am 14. Juni an der Einweihung der Franzensbrücke teil. Vertreter der deutschen Bevölkerung äußern Verärgerung über den Gebrauch der tschechischen Sprache bei Einladungsschreiben.

9.9.1901

Zwischen Österreich-Ungarn und Mexiko werden die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Sie waren seit der Ermordung des mexikanischen Kaisers Maximilian - Bruder des österreichisch-ungarischen Monarchen Franz Joseph I. - im Jahr 1867 unterbrochen.

27.9.1901

Anlässlich des Eintreffens deutscher Besatzungstruppen aus China (Boxeraufstand) in Wien betont der österreichische Kaiser Franz Joseph I. die "treue Waffenbruderschaft" zwischen beiden mitteleuropäischen Staaten.

4.10.1901

König Karl von Rumänien trifft in Wien zu einem Besuch von Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, ein. Im Mittelpunkt der Gespräche steht die Lage in Südosteuropa.

28.10.1901

Der österreiche Kaiser und König von Ungarn, Franz Joseph I., eröffnet in Budapest die Sitzungen des ungarischen Reichstages. Im Mittelpunkt seiner Thronrede steht die schlechte wirtschaftliche Lage des Landes.

5.3.1902

Der österreichische Arzt Sigmund Freud wird von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich zum Professor der Universität Wien ernannt.

9.4.1902

Auf der Rückreise von seinem Urlaub in Italien trifft der deutsche Reichskanzler Bernhard Graf von Bülow in Wien mit österreichischen Politikern zusammen. Am 10. April ist Bülow Gast bei Kaiser Franz Joseph I. Wichtigstes Thema der Gespräche ist die Festigung des Dreibunds zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Italien.

27.4.1902

Anlässlich des 25-Jährigen Marinejubiläums von Prinz Heinrich von Preußen am 21. April ernennt Kaiser Franz Joseph I. den Bruder Kaiser Wilhelms II. zum Admiral der österreichisch-ungarischen Flotte.

7.5.1902

In der Hofburg in Wien empfängt Kaiser Franz Joseph I. die Vertreter der österreichisch-ungarischen Delegationen (gemeinsames Parlament der beiden k. u. k. Monarchien).

7.10.1902

Im Beisein von Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, findet in Lainz bei Wien die Grundsteinlegung für eine umfangreiche städtische Versorgungseinrichtung statt. Nach den Vorstellungen von Rudolf Helmreich und Johann Scheiringer soll ein im Pavillonsystem angelegter Gebäudekomplex aus insgesamt 31 Häusern entstehen.

3.11.1902

Der in der Wiener Hofburg unter Kaiser Franz Joseph I. von Österreich tagende Kronrat beschließt, die bestehende Wehrvorlage zurückzuziehen, um eine neue ausarbeiten zu lassen. Ziel ist es, das Kontingent der österreichisch-ungarischen Armee im Jahr 1903 um 20 000 Mann zu erhöhen.

18.3.1903

Auf seiner Rückfahrt vom Gardasee nach Dresden stattet König Georg von Sachsen Kaiser Franz Joseph I. von Österreich und König von Ungarn in Wien einen als familiär bezeichneten Besuch ab.

26.6.1903

Infolge der politischen Vorgänge in Budapest erklärt der österreichische Ministerpräsident Ernest von Koerber seinen Rücktritt. Da Kaiser Franz Joseph I. die Demission jedoch nicht akzeptiert, bleibt Koerber weiterhin im Amt.

3.8.1903

Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, legt Veto gegen die Absicht des Konklaves in Rom ein, Kardinal Mariano Rampolla zum Nachfolger von Papst Leo XIII. zu ernennen. Grund für den Vorgang ist die im Widerspruch zu den österreichischen Interessen stehende Ansicht Rampollas zur Balkanfrage.

9.8.1903

König Karl von Rumänien trifft zu einer Kur in Bad Ischl ein, wo er mit Kaiser Franz Joseph I. von Österreich zusammentreffen wird. Thema des Gesprächs ist die gespannte Lage auf dem Balkan.

10.8.1903

Ungarns Ministerpräsident Karl Graf Khuen-Héderváry, der erst am 27. Juni das Amt übernahm, erklärt seinen Rücktritt. Zudem bittet er das Parlament, sich bis zum Eintreffen Franz Josephs I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, zu vertagen. Nach Gesprächen mit Franz Joseph I. in Budapest (20.- 25. 8.) beauftragt ihn der Monarch am 22. September erneut mit der Regierungsbildung für Ungarn.

20.8.1903

Der aus Wien angereiste österreichische Kaiser Franz Joseph I. führt in seiner Eigenschaft als König von Ungarn in Budapest Gespräche zur Lösung der ungarischen Regierungskrise. Trotz intensiver Erörterungen mit den Parteiführern zeigen die Aktionen Franz Josephs jedoch kein Ergebnis.

24.8.1903

Bei einem Brand des "Pariser Kaufhauses" in Budapest sterben über 60 Menschen. Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, der z. Z. in Budapest weilt, besucht verletzte Opfer im Krankenhaus und besichtigt die Unglücksstelle. In der Auswertung der Katastrophe wird eine Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen gefordert.

3.9.1903

König Eduard VII. von Großbritannien verlässt nach einem dreitägigen Aufenthalt die österreichische Hauptstadt in Richtung London. In Wien traf er nach seiner 14-tägigen Kur in Marienbad auch mit Kaiser Franz Joseph I. von Österreich zusammen.

16.9.1903

Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, betont in einem Befehl an die Armee die Einheit des österreichisch-ungarischen Heeres. Die Opposition in Budapest fordert hingegen eine eigenständige ungarische Armee.

18.9.1903

Wilhelm II. trifft zu einem zweitägigen Besuch am österreichischen Kaiserhof in Wien ein. Neben den offiziellen Empfängen, der Galatafel, Theaterbesuchen etc. stehen auf dem Programm des Deutschen Kaisers Gespräche mit Franz Joseph I. sowie Mitgliedern der österreichischen Regierung über die gegenwärtigen Spannungen zwischen Österreich und Ungarn sowie über die Unruhen in Makedonien und die daraus erwachsenden Unsicherheiten auf dem Balkan.

22.9.1903

In einem Schreiben an Karl Graf Khuen-Héderváry beauftragt Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, den demissionierten Ministerpräsidenten der Regierung in Budapest, erneut mit der Bildung des ungarischen Kabinetts.

30.9.1903

Zar Nikolaus II. von Russland trifft zu einem Besuch bei Kaiser Franz Joseph I. in Wien ein.

30.9.1903

Nach heftigen Auseinandersetzungen im ungarischen Parlament und verbalen Angriffen auf Franz Joseph I. und dessen unbeugsame Haltung in der Heeresfrage tritt Ministerpräsident Karl Graf Khuen-Héderváry erneut von seinem Amt zurück.

3.10.1903

Während eines Jagdaufenthaltes in Mürzsteg in der Steiermark verabschieden Kaiser Franz Joseph I. von Österreich und Zar Nikolaus II. von Russland ein gemeinsames Abkommen über ihre Haltung in der Makedonien-Angelegenheit. Sie wollen das Territorium des Osmanischen Reiches so lange wie möglich erhalten und Sultan Abd Al Hamid II. zu durchgreifenden Reformen zwingen.

12.10.1903

Leopold II., König der Belgier, trifft zu einem Staatsbesuch in Paris ein. Noch am gleichen Tag ist er zu Gast bei Präsident Emile Loubet. Der belgische Monarch wird anschließend noch in mehrere europäische Hauptstädte reisen. u.a. ist auch ein Treffen mit dem österreichischen Kaiser, Franz Joseph I., in Wien vorgesehen.

17.10.1903

Leopold II., König der Belgier, trifft in Wien zu einem Besuch beim österreichischen Kaiser Franz Joseph I. ein.

26.10.1903

Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, genehmigt das Regierungsprogramm des neuen ungarischen Ministerpräsidenten, István Graf Tisza. Mit der Übernahme des Kabinetts durch Tisza hofft man in Wien auf ein Ende der Regierungskrise in Budapest.

15.6.1904

In Anwesenheit des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. wird in Wien das städtische Versorgungsheim eingeweiht. Der 28 Häuser umfassende Gebäudekomplex bietet 2300 alten Menschen Platz. Nach einer weiteren Ausbauphase sollen dort mehr als 4000 Personen untergebracht werden können.

16.8.1904

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. besucht den britischen König Edward VII. während dessen Kuraufenthalt in Marienbad. Beide Monarchen betonen die traditionelle Freundschaft ihrer Nationen.

4.1.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. löst als König von Ungarn das Abgeordnetenhaus in Budapest auf. Die nationalistische magyarische Opposition verhindert durch einen Tumult die Verlesung der königlichen Thronrede.

1.2.1905

Die ungarische Regierung unter István Graf Tisza (Liberale Partei) reicht nach dem Wahlsieg der nationalistischen Kossuthisten ihren Rücktritt ein. Bis zur Berufung einer neuen Regierung durch Ungarns König Franz Joseph I. führt sie interimistisch die Staatsgeschäfte weiter.

12.2.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Wien Franz von Kossuth, den Führer der ungarischen Unabhängigkeitspartei, zu Verhandlungen über die Neubildung der ungarischen Regierung. Die oppositionelle Unabhängigkeitspartei hatte bei den Parlamentswahlen die Mehrheit errungen.

5.4.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. verlässt Budapest, nachdem alle Versuche, in Ungarn eine Regierung zu bilden, gescheitert sind.

24.5.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Wien als König von Ungarn den ungarischen Oppositionsführer Gyula Graf Andrássy d. J. zu Verhandlungen über die Regierungsbildung in Budapest. Die Gespräche scheitern an der Forderung, in der ungarischen Armee Deutsch durch Ungarisch als Kommandosprache zu ersetzen.

23.6.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. lehnt als König von Ungarn ein Rücktrittsgesuch des ungarischen Übergangskabinetts unter Géza Baron Féjerváry trotz des Misstrauensvotums vom 21. Juni ab.

10.8.1905

Der leitende Ausschuss des ungarischen Koalitionskartells, das im Parlament in Budapest die Mehrheit besitzt, erklärt alle Verordnungen der von Kaiser Franz Joseph I. ernannten Regierung unter Ministerpräsident Géza Baron Fejérváry für ungesetzlich. Er weist die Beamten an, die Aushebung von Soldaten und die Eintreibung von Steuern zu verhindern.

16.8.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Bad Ischl König Eduard VII. von Großbritannien und Irland.

18.8.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. feiert seinen 75. Geburtstag.

12.9.1905

Der ungarische Ministerpräsident Géza Baron Fejérváry reicht den Rücktritt ein, da es seiner Regierung nicht gelungen ist, ein mehrheitsfähiges Kabinett zu bilden. Kaiser Franz Joseph I. nimmt die Demission an, die Minister bleiben jedoch provisorisch weiterhin im Amt.

14.9.1905

Das ungarische Oppositionskartell, das im Abgeordnetenhaus in Budapest über die Mehrheit verfügt, kündigt an, Anklage gegen die von Kaiser Franz Joseph I. ernannte Regierung unter dem interimistischen Ministerpräsidenten Géza Baron Fejérváry zu erheben, da sie nicht gesetzlich sei.

20.9.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. eröffnet in Gastein die Tauernbahn.

23.9.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in der Wiener Hofburg die Führer des ungarischen Oppositionskartells zu Verhandlungen über die Regierungsbildung in Ungarn. Der Kaiser verweist sie an Außenminister Agenor Maria Adam Graf Goluchowski. Daraufhin lehnen die ungarischen Vertreter Verhandlungen ab, da Goluchowski kein ungarischer Staatsbürger sei.

10.10.1905

Der ungarische Reichstag, der in Budapest zusammentritt, wird von Kaiser Franz Joseph I. per Handschreiben zum 19. Dezember vertagt. Beide Häuser fassen gegen die Vertagung einen Protestbeschluss.

16.10.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. betraut Géza Baron Fejérváry erneut mit der Kabinettsbildung in Ungarn.

14.11.1905

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Wien König Alfons XIII. von Spanien.

19.12.1905

In Budapest tritt der ungarische Reichstag zusammen. Durch ein Handschreiben von Kaiser Franz Joseph I. wird er bis zum 1. März 1906 vertagt. Das Abgeordnetenhaus bezeichnet diese erneute Vertagung einstimmig als verfassungswidrig.

27.1.1906

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt als König von Ungarn in Wien den Führer der ungarischen Opposition, Gyula Graf Andrássy d. J., zu Verhandlungen über eine größere Unabhängigkeit Ungarns im Rahmen der Doppelmonarchie.

2.2.1906

In Wien enden die am 27. Januar aufgenommenen Verhandlungen zwischen Kaiser Franz Joseph I. und Gyula Graf Andrássy d. J. ergebnislos. Zwar hat der Kaiser dem Führer der ungarischen Liberalen und des Oppositionskartells die Übernahme der Regierung in Ungarn angeboten, Verhandlungen über die militärische Kommandosprache jedoch abgelehnt.

28.5.1906

Der seit 2. Mai amtierende österreichische Ministerpräsident Konrad Prinz von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst tritt zurück wegen Differenzen mit Kaiser Franz Joseph I. in der Zollbündnisfrage gegenüber Ungarn. Nachfolger wird am 2. Juni Max Wladimir Freiherr von Beck.

2.6.1906

Max Wladimir Freiherr von Beck wird österreichischer Ministerpräsident. Konrad Prinz von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst war wegen Differenzen mit Kaiser Franz Joseph I. in der Frage der Handelsbeziehungen mit Ungarn am 28. Mai zurückgetreten. Unter Beck gelingt der Durchbruch bei der Einführung des allgemeinen Wahlrechts.

6.6.1906

Der deutsche Kaiser Wilhelm II. reist zu einem zweitägigen Besuch des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. nach Wien.

10.6.1906

In Wien betont Kaiser Franz Joseph I. in einer Ansprache vor dem gemeinsamen Parlamentsausschuss der k. u. k. Doppelmonarchie, der Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. habe das innige Freundschaftsverhältnis Österreich-Ungarns zum Deutschen Reich bewiesen. Die Beziehungen zum Dreibundpartner Italien seien ebenso vertrauensvoll.

19.6.1906

Der österreichisch-ungarische Reichskriegsminister Heinrich Ritter von Pitreich verteidigt vor der ungarischen Delegation in Wien die deutsche Sprache als Regimentssprache, da in vielen in Ungarn stationierten Regimentern nur ein Teil der Mannschaften die ungarische Sprache genügend beherrsche. Die nationalistischen Magyaren fordern die Einführung des Ungarischen bei den in Ungarn stationierten Truppenteilen. Kaiser Franz Joseph I. lehnt dies ab.

21.6.1906

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. tritt eine fünftägige Reise durch Böhmen an, um die Wogen des deutsch-tschechischen Nationalitätenkonflikts zu glätten. Auf der ersten Station, in Reichenberg, wird er von 200 deutschsprachigen Bürgermeistern begeistert gefeiert.

25.6.1906

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. richtet am Ende seiner fünftägigen Reise durch Böhmen einen Appell zu nationaler Verständigung an Tschechen und Deutsche. Die Donaumonarchie wird zur Zeit nicht nur in Böhmen von Konflikten erschüttert, auch zwischen Österreich und Ungarn bestehen Spannungen.

9.9.1906

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. sagt aus Gesundheitsgründen seine Teilnahme an den Manövern in Dalmatien ab. Die Presse vermutet, dass er sich nicht mit Demonstrationen für eine Vereinigung mit Ungarn in Dalmatien und Bosnien auseinandersetzen will. In Vertretung des Kaisers reist Thronfolger Erzherzog Ferdinand zu den Manövern.

25.11.1906

Kaiser Franz Joseph I. eröffnet in Budapest die österreichische und die ungarische Delegation. Er betont, die Richtschnur der Außenpolitik sei ein intimes Verhältnis zu den Verbündeten Deutsches Reich und Italien, gute Beziehungen zu Russland und Freundschaft mit den übrigen Mächten.

26.1.1907

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. sanktioniert das Gesetz zur Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts für alle Österreicher.

29.4.1907

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. beendet eine mehrtägige Pragreise mit einem Appell an die "beiden Volksstämme" - Deutsche und Tschechen -, "sich ohne Rückhalt die Hand zur Verständigung zu reichen".

8.6.1907

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. feiert in Budapest das 40-Jährige Jubiläum seiner Krönung als König von Ungarn. Er erlässt eine umfassende Amnestie, die sich namentlich auf Verurteilungen wegen Majestätsbeleidigung erstreckt. Während seiner Rundfahrt durch die Straßen bilden 20 000 Sozialdemokraten Spalier: "Es lebe das allgemeine Wahlrecht! Es lebe der Arbeiterkönig."

15.8.1907

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Bad Ischl König Eduard VII. von Großbritannien und Irland.

18.8.1907

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. feiert seinen 77. Geburtstag.

9.10.1907

Der 77-Jährige österreichische Kaiser Franz Joseph I. zieht sich eine Grippe zu. Die Bevölkerung und die internationale Presse bereiten sich bereits auf das Ableben des greisen Monarchen vor. Doch dieser übersteht die Krankheit und unternimmt wenige Tage später schon wieder einen Spaziergang.

10.2.1908

In Wien wird bekannt, dass Kaiser Franz Joseph I. keinen Festzug zu Ehren seines 60-Jährigen Regierungsjubiläums wünscht. Das dafür benötigte Geld solle lieber für wohltätige Zwecke verwendet werden. Schließlich stimmt der Kaiser dem Festzug aber doch zu.

28.4.1908

Als Nachfolger des ermordeten Grafen Andreas Potocki ernennt Kaiser Franz Joseph I. den Krakauer Universitätsprofessor Michael Bobrzynski zum Statthalter von Galizien.

7.5.1908

Kaiser Wilhelm II. und die meisten deutschen Fürsten besuchen den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. anlässlich seines 60-Jährigen Regierungsjubiläums auf Schloss Schönbrunn bei Wien.

12.6.1908

Anlässlich des 60-Jährigen Thronjubiläums des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. findet auf der Wiener Ringstraße ein Huldigungsfestzug statt.

12.8.1908

Der britische König Eduard VII. trifft in Bad Ischl mit dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I. zusammen. Eduard befindet sich auf der Reise zu einem Kuraufenthalt in Marienbad. In den Gesprächen mit Franz Joseph bittet er um Unterstützung gegen die deutsche Aggressionspolitik. Gemeinsam mit Eduard VII. unternimmt Franz Joseph I. in Ischl die erste Automobilfahrt seines Lebens.

20.8.1908

Bosnien appelliert an den österreichischen Kaiser Franz Joseph I., der seit 40 Jahren von Österreich-Ungarn besetzten Provinz eine Verfassung zu gewähren.

18.9.1908

Im Rahmen der Prager Jubiläumsausstellung anlässlich der 60-Jährigen Regentschaft von Kaiser Franz Joseph I. wird die Sinfonie No. 7 e-Moll ("Lied der Nacht") von Gustav Mahler uraufgeführt. Mahler dirigiert das Konzert selbst.

23.9.1908

In Budapest empfängt Kaiser Franz Joseph I. den Fürsten von Bulgarien Ferdinand I.

5.10.1908

Kaiser Franz Joseph I. erklärt die seit 1878 okkupierten Provinzen Bosnien und Herzegowina für annektiert. Gleichzeitig ordnet er die Räumung des Sandschaks Novi Pazar an.

6.11.1908

Kaiser Wilhelm II. besucht Kaiser Franz Joseph I. in Schloss Schönbrunn bei Wien. Die Begrüßung ist, nach halbamtlicher Mitteilung, "ganz ungewöhnlich herzlich". Anschließend fährt der deutsche Kaiser nach Donaueschingen.

30.11.1908

Anlässlich des 60. Jahrestags seines Regierungsantritts empfängt Kaiser Franz Joseph I. in Wien Huldigungsdeputationen des Reichsrats, der Landesvertretungen und des Wiener Gemeinderats.

2.12.1908

Während in Wien Kaiser Franz Joseph I. sein 60-Jähriges Regierungsjubiläum feiert, wird in Prag das Standrecht verkündet. Die Ausschreitungen der Tschechen gegen Deutsche haben in den letzten Tagen ein solches Ausmaß angenommen, dass Ministerpräsident Richard Graf Bienerth-Schmerling den Militäreinsatz befohlen hat.

18.12.1908

Der Schriftsteller Maximilian Harden, Herausgeber der Zeitschrift "Die Zukunft", hält in München eine zweieinhalbstündige Rede, in der er den deutschen Kaiser scharf angreift: Alle gegenwärtigen Schwierigkeiten Deutschlands seien zu Neunzehntel dadurch entstanden, dass Wilhelm II. seit 20 Jahren die Politik führe, sagt Harden. Als positiven Gegensatz zum deutschen Kaiser nennt er den österreichischen Kaiser Franz Joseph I.

14.4.1909

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. bewilligt in Wien ein Statut, das den Moslems in Bosnien-Herzegowina die autonome Verwaltung bei Kultur- und Schulangelegenheiten zusichert.

22.3.1910

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. löst als König von Ungarn den ungarischen Reichstag in Budapest auf, da "das notwendige harmonische Zusammenwirken der verfassungsmäßigen Faktoren ins Stocken geraten" sei.

15.4.1910

Der österreichische Kaiser und König von Ungarn, Franz Joseph I., empfängt den früheren US-Präsidenten Theodore Roosevelt in Wien in Audienz.

30.5.1910

Der österreichische Kaiser und ungarische König, Franz Joseph I., reist mit großem Gefolge in das 1908 von Österreich-Ungarn annektierte Bosnien.

25.6.1910

In der Thronrede zur Eröffnung des neugewählten ungarischen Reichstags in der Ofener Königsburg kündigt der österreichische Kaiser und ungarische König Franz Joseph I. einen Gesetzentwurf "auf Grund des allgemeinen Wahlrechts" an, "der bei voller Wahrung des einheitlichen nationalen Charakters des ungarischen Staates den Ansprüchen der demokratischen Entwicklung entsprechen wird".

18.8.1910

Der österreichische Kaiser und ungarische König Franz Joseph I. vollendet sein 80. Lebensjahr.

1.9.1910

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in (Bad) Ischl den italienischen Außenminister Antonino Paternò-Castello Marchese di San Giuliano. In einem Kommuniqué wird betont, dass Österreich-Ungarn und Italien "von dem neuen Regime in der Türkei eine Konsolidierung dieser letzteren erhoffen und auch weiterhin das Gedeihen der Balkanstaaten mit ihren Sympathien begleiten".

21.9.1910

Bei einem Empfang im Wiener Rathaus hebt der deutsche Kaiser Wilhelm II. hervor, das Deutsche Reich stehe seinem Bundesgenossen Österreich-Ungarn "mit schimmernder Wehr" zur Seite. Wilhelm ist am Vortag zu einem zweitägigen Besuch von Kaiser Franz Joseph I. in der österreichischen Hauptstadt eingetroffen.

13.10.1910

Der österreichische Kaiser und ungarische König Franz Joseph I. eröffnet in Wien die Delegationen, das Parlament der beiden Reichshälften. In seiner Thronrede erklärt er, die Bündnisse Österreich-Ungarns mit dem Deutschen Reich und Italien seien noch fester und inniger geworden.

2.12.1910

Die zweite Hochquellwasserleitung Wiens wird am 62. Jahrestag des Regierungsantritts von Kaiser Franz Joseph I. eingeweiht. Der Bau wurde initiiert vom verstorbenen Bürgermeister Karl Lueger. Die Kapazität beträgt 400 Mio. l pro Tag.

4.1.1911

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. ernennt den früheren Ministerpräsidenten Franz Graf von Thun und Hohenstein zum Statthalter von Böhmen als Nachfolger von Karl Graf Coudenhove. Thun erhält den Auftrag, den deutsch-tschechischen Ausgleich in dem von Unruhen erschütterten österreichischen Kronland herbeizuführen. Coudenhove, der das Amt 15 Jahre ausgeübt hatte, war es nicht gelungen, diesen Konflikt zu lösen.

5.3.1911

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt in Wien König Ferdinand I. von Bulgarien zu Gesprächen über die Balkanpolitik.

24.3.1911

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. empfängt am Wiener Nordbahnhof den deutschen Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria zu einem eintägigen Besuch. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die deutsch-russische Potsdamer Entrevue, die Lage auf dem Balkan sowie allgemeine Bündnisfragen.

27.3.1911

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. vertagt den zisleithanischen Reichsrat in Wien bis zum 1. April und kündigt Neuwahlen für den Herbst an, da das Parlament der österreichischen Reichshälfte die Zustimmung zu einem provisorischen Haushalt verweigert hat. Die Regierung unter Ministerpräsident Richard von Bienerth-Schmerling beschafft sich die Haushaltsgelder aufgrund des Notparagraphen 14.

26.4.1911

Ein für den 2. Mai angesetzter Empfang des serbischen Königs Peter I. Karadordevic durch den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. in Budapest wird wegen der angeblichen Heiserkeit des Kaisers abgesagt. Der tatsächliche Grund liegt in der Agitation der serbischen Presse gegen diese Reise des Königs.

18.7.1911

Bei der Eröffnung des neugewählten österreichischen Reichsrats in Wien kündigt Kaiser Franz Joseph I. in seiner Thronrede die Vorlage eines Sozialversicherungsgesetzes sowie Zugeständnisse an die italienische Bevölkerung in den habsburgischen Territorien an. Die größte Sorge des Kaisers gilt den Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Tschechen in Böhmen.

7.11.1911

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. löst als König von Kroatien den kroatischen Landtag in Agram (Zagreb) auf, da von ihm "keine ersprießliche Tätigkeit zu erhoffen" sei. Ursache ist die Opposition der nationalistischen Slawen.

2.12.1911

Kaiser Franz Joseph I. ernennt Blasius von Schemua zum Generalstabschef der österreichisch-ungarischen Armee als Nachfolger von Franz Conrad von Hötzendorf.

18.12.1911

Bei den Wahlen zum kroatischen Landtag in Agram (Zagreb) erringen die fünf slawischen Oppositionsgruppen 67 Mandate, die liberale Regierungspartei erhält nur 21 Sitze. Der Landtag war am 7. November vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. in seiner Eigenschaft als König von Kroatien wegen weitgehender Arbeitsunfähigkeit aufgelöst worden. Die jetzige Zusammensetzung macht eine ergiebige parlamentarische Arbeit noch weniger wahrscheinlich.

25.1.1912

In Mailand beschlagnahmt die Polizei eine Oden-Sammlung des Dichters Gabriele D'Annunzio, da sie Angriffe auf den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. enthalten soll.

23.3.1912

Wilhelm II. trifft zu einem Besuch beim österreichischen Kaiser Franz Joseph I. in Wien ein.

1.6.1912

Franz Joseph I., Kaiser von Österreich, empfängt in Wien die bulgarische Königsfamilie. Nach einem einwöchigen Aufenthalt in Wien reist diese weiter in das Deutsche Reich.

18.8.1912

In Wien begeht Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, seinen 82. Geburtstag. Aus diesem Anlass finden überall im Kaiserreich Feiern statt.

20.10.1912

Franz Joseph I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn, empfängt auf Schloss Schönbrunn in Wien den norwegischen Eroberer des Südpols, Roald Amundsen.

26.10.1912

Der frühere Erzherzog von Österreich und Bruder des Erzherzog-Thronfolgers, Ferdinand Karl, der seit seiner Verheiratung 1911 mit Berta Czuber den Namen Ferdinand Burg führt, wird von Kaiser Franz Joseph I. wieder in Gnaden aufgenommen. Ursache der vorübergehenden Verstimmung war die Ehe Ferdinands mit einer Frau bürgerlicher Herkunft.

6.11.1912

An der Eröffnungssitzung der österreichischen und der ungarischen Delegationen in Budapest, der gemeinsamen parlamentarischen Vertretung der Doppelmonarchie, nimmt auch Franz Joseph I., österreichischer Kaiser und König von Ungarn, teil. Thema der Zusammenkunft ist die Balkankrise.

2.2.1913

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. übersendet dem russischen Zaren Nikolaus II. ein Handschreiben von Wien nach Petersburg (heute Leningrad). Er will damit Gespräche über die bilateralen Beziehungen initiieren.

23.3.1914

Auf dem Weg zu der Insel Korfu (Griechenland) trifft der deutsche Kaiser Wilhelm II. zu einen zweitägigen Besuch Österreich-Ungarns in Wien ein. Bei seinen Konsultationen mit dem österreichisch-ungarischen Kaiser Franz Joseph I. und Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand geht es um Fragen des Dreibundes und der gesamteuropäischen Konstellation.

5.7.1914

Die österreichisch-ungarische Regierung übersendet dem deutschen Kaiser Wilhelm II. im Rahmen der sog. Hoyos-Mission ein Memorandum zur Balkanpolitik sowie ein Handschreiben des österreichisch-ungarischen Kaisers Franz Joseph I. In den Dokumenten wird die Ausschaltung Serbiens als politischer Machtfaktor in Südosteuropa nach dem Attentat von Sarajewo gefordert.

9.7.1914

Angesichts des zunehmenden deutschen Drucks spricht sich der österreichisch-ungarische Kaiser Franz Joseph I. in Wien für ein rigides Durchgreifen gegenüber Serbien aus.

27.8.1914

Die von dem Nationalrevolutionär Josef Klemens Pilsudski geführten sog. Schützen - Verbände einer polnischen Befreiungsorganisation - werden dem österreichisch-ungarischen Heer eingegliedert. Die umstrittene Eidesleistung für den österreichisch-ungarischen Kaiser Franz Joseph I. führt aber im September zu ihrer organisatorischen Auflösung.

2.12.1914

In Österreich-Ungarn finden zahlreiche Feiern anlässlich des 66. Jahrestages der Thronbesteigung von Kaiser Franz Joseph I. statt. Der 84-Jährige Herrscher übernahm im Alter von 18 Jahren den Thron. Politisch vertritt er die Ideologie einer unbeschränkten Zentralgewalt, die das Überleben der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie sichern soll.

2.12.1915

In Österreich-Ungarn wird der 67. Jahrestag der Thronbesteigung von Kaiser Franz Joseph I. gefeiert.

14.12.1915

Auf Schloss Schönbrunn wird eine Schallplattenaufnahme mit der Stimme des österreichisch-ungarischen Kaisers Franz Joseph I. eingespielt und in größerer Stückzahl produziert. Die vom österreichischen Militär-Witwen- und Waisenhilfsfonds angeregte Aufnahme soll Anfang 1916 in den Handel kommen.

21.12.1915

Der König von Montenegro, Nikolaus I., richtet ein Friedensgesuch an den österreichisch-ungarischen Kaiser Franz Joseph I.

31.7.1916

In einem Handschreiben an den österreichischen Ministerpräsidenten Karl Reichsgraf von Stürghk, das in den österreichischen Zeitungen veröffentlicht wird, bringt Kaiser Franz Joseph I. sein Vertrauen in die unbezwingliche Kraft der Monarchie zum Ausdruck.

18.8.1916

Anlässlich des 86. Geburtstages von Kaiser Franz Joseph I. sind die Straßen Wiens festlich geschmückt. In der St.-Hedwigs-Kirche in Wien findet unter Beteiligung führender Persönlichkeiten aus Deutschland und Österreich-Ungarn ein Festgottesdienst statt, an den Feierlichkeiten im Hauptquartier der österreichisch-ungarischen Armee nimmt auch der deutsche Kaiser Wilhelm II. teil.

5.11.1916

Im Namen von Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Franz Joseph I. proklamieren die deutschen und österreichisch-ungarischen Generalgouverneure in Warschau bzw. Lublin das Königreich Polen.

21.11.1916

Um 21 Uhr stirbt in Schloss Schönbrunn in Wien Kaiser Franz Joseph I. von Österreich. Nach seinem Tod bestätigt der neue Kaiser Karl I., ein Großneffe des verstorbenen Monarchen, die Regierung Ernest von Koerber und richtet einen Aufruf an die österreichisch-ungarischen Völkerschaften.

30.11.1916

In Wien wird der Sarg des am 21. November verstorbenen Kaisers Franz Joseph I. in der Kapuzinerkirche beigesetzt. Zur Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten sind zahlreiche deutsche Bundesfürsten nach Wien gereist.

4.6.1932

Am Coburger Landestheater wird das Drama "Kaiser Franz Joseph I. von Österreich" des deutschen Autors Richard Duschinsky uraufgeführt.

7.8.1957

Durch private Initiative wird im Wiener Burggarten das Bronzestandbild des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. aufgestellt. Es handelt sich um den Abguß einer Steinstatue von Johannes Penk.

Chroniknet