Alle Schlagzeilen und Ereignisse zu Georges Clemenceau (43)

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17.3.1906

Der neue französische Innenminister Georges Clemenceau verfügt, dass bei der Kircheninventaraufnahme künftig keine Bewaffneten mehr eingesetzt werden sollen. Am 20. März führt er im Senat in Paris aus, die Zählung der Leuchter in den Kirchen sei keine Angelegenheit, die Menschenleben wert sei.

18.6.1906

Frankreichs Innenminister Georges Clemenceau hält vor der Abgeordnetenkammer in Paris eine vielbeachtete Rede über soziale Fragen.

30.9.1906

Frankreichs Innenminister Georges Clemenceau bezeichnet in Laroch-sur-Yon die katholische Kirche als Maske der Reaktion gegen die Republik. Es sei rätselhaft, warum der Katholizismus und der Islam gerade von der protestantischen Vormacht Preußen alles Heil erwarteten, während Frankreich, das Land der Freiheit angefeindet werde.

23.10.1906

Der französische Innenminister Georges Clemenceau wird Ministerpräsident als Nachfolger des zurückgetretenen Ferdinand Sarrien.

5.11.1906

Der neue französische Ministerpräsident Georges Clemenceau kündigt in seinem Regierungsprogramm eine Verstärkung der sozialen Gesetzgebung an. Als "leuchtendes Symbol der sozialen Politik" hat Clemenceau erstmals ein Arbeitsministerium eingerichtet.

8.11.1906

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris genehmigt mit 512 zu 20 Stimmen die Errichtung des von Ministerpräsident Georges Clemenceau vorgeschlagenen Arbeitsministeriums.

12.11.1906

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris erteilt der Regierung unter Ministerpräsident Georges Clemenceau nach einer mehrtägigen Debatte über das Gesetz betreffend die Trennung von Staat und Kirche mit 391 zu 143 Stimmen ein Vertrauensvotum. Am 11. Dezember läuft in Frankreich die Frist zur Bildung von Kultusvereinen ab.

20.11.1906

Der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau betont vor der Abgeordnetenkammer in Paris, dass die Inventaraufnahme der Kirchen bis zum 12. Dezember zum Abschluss gebracht werde. Die Truppen würden sich zurückhalten, doch sollte auf sie geschossen werden, würden sie zurückschießen. - Am selben Tag kommt es bei der Inventaraufnahme von Kirchen erneut zu Zwischenfällen, bei denen Soldaten, Gendarmen und Zivilpersonen verletzt werden.

11.1.1907

Papst Pius X. veröffentlicht im "Osservatore Romano" eine vom 6. Januar datierende Enzyklika an die französischen Katholiken. Darin beschuldigt er die französische Regierung unter Ministerpräsident Georges Clemenceau, einen "Krieg" gegen den christlichen Glauben zu führen.

8.2.1907

Der Sozialistenführer Jean Jaurès greift die französische Regierung unter Georges Clemenceau wegen ihrer Anleihepolitik gegenüber Russland scharf an. Das Zarenreich benutze diese Anleihen, um den Kampf gegen die demokratische Opposition zu finanzieren.

19.2.1907

Während des Kulturkampfs in Frankreich spricht die Abgeordnetenkammer in Paris Ministerpräsident Georges Clemenceau mit 384 zu 33 Stimmen das Vertrauen aus.

27.2.1907

Im Laufe des Kulturkampfs in Frankreich lässt die französische Regierung unter Georges Clemenceau das 1906 beschlagnahmte Archiv der päpstlichen Nuntiatur in Paris der österreichisch-ungarischen Botschaft aushändigen. Diese leitet es an den Heiligen Stuhl weiter. Paris hatte 1904 die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan abgebrochen.

11.3.1907

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris spricht der Regierung Georges Clemenceau wegen ihres Verhaltens beim Elektrizitätsarbeiterstreik (8.- 10. 3.) mit 378 zu 68 Stimmen das Vertrauen aus. Clemenceau hatte als "Streikbrecher" Soldaten eingesetzt.

27.3.1907

Der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau verteidigt vor dem Abgeordnetenhaus in Paris die Versetzung des Generals Bailloud, der öffentlich eine kriegerische Rede gegen das Deutsche Reich gehalten hatte. Clemenceau betont, es stehe keinem General zu, "einen Krieg anzukündigen gegen ein bestimmtes Volk wegen eines bestimmten Zweckes, das ist Sache des Parlaments".

15.4.1907

Papst Pius X. richtet in einem Konsistorium im Vatikan eine Allokution an die Kardinäle, in der er sich scharf gegen die französische Kirchenpolitik ausspricht. Er wirft der Regierung unter Georges Clemenceau u.a. vor, "aus den Herzen ihrer Mitbürger jeden Rest von Religion ausreißen" zu wollen und zu diesem Zweck "jegliche Ausschreitung" zu begehen.

29.4.1907

Die französische Regierung unter Georges Clemenceau entlässt einen Lehrer und fünf Postbeamte wegen "Insubordination". Die sechs Beamten hatten sich für das Streikrecht der Beamten ausgesprochen.

21.6.1907

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris spricht mit 327 gegen 223 Stimmen der Regierung Georges Clemenceau das Vertrauen aus. Sozialistische Abgeordnete hatten die Regierung wegen des Militäreinsatzes gegen demonstrierende Winzer scharf kritisiert.

23.6.1907

Der Dorfwirt Albert Marcellin, Führer der aufständischen französischen Winzer, trifft in Paris zu einer Unterredung mit Ministerpräsident Georges Clemenceau zusammen.

8.7.1907

Die französische Abgeordnetenkammer in Paris verabschiedet mit 409 gegen 143 Stimmen ein Gesetz, nach dem die 1903 eingezogenen Rekruten ab dem 12. Juli entlassen werden sollen. Die Regierung unter Georges Clemenceau hatte dies beantragt, um die Dienstzeit der alten Rekruten zu verkürzen, nachdem das Gesetz über die Verkürzung der Dienstzeit auf zwei Jahre angenommen worden war. Die Nein-Stimmen kommen von Abgeordneten, die in der vorzeitigen Entlassung eine gefährliche Verminderung des aktiven Soldatenbestandes sehen.

28.7.1907

Gewinner bei den französischen Generalratswahlen sind die Republikaner, die auch die Zentralregierung unter Georges Clemenceau bilden. Der Generalrat ist das mehreren Departements gemeinsame Selbstverwaltungsorgan.

21.8.1907

König Eduard VII. von Großbritannien und Irland empfängt in Marienbad den französischen Ministerpräsidenten Georges Clemenceau.

2.9.1907

Die französische Regierung unter Georges Clemenceau lässt durch ihre Botschaft in Berlin der deutschen Regierung mitteilen, dass Frankreich und Spanien eine gemeinsame Polizeitruppe aufstellen werden, um in Marokko wieder geordnete Verhältnisse herzustellen.

5.10.1907

Die französische Regierung unter Georges Clemenceau reagiert mit Ausweisungen auf antimilitärische Propaganda von Ausländern. So werden vier Spanier ausgewiesen, die in Paris Vorträge gegen den Krieg in Marokko halten wollten.

11.10.1907

Der Kongress der Radikalen Partei Frankreichs - sie ist an der Regierungskoalition unter Georges Clemenceau beteiligt - erklärt es in Nancy zur Pflicht jedes Patrioten, gegen die Desorganisation der Armee und für Reformen wie die Einführung einer Arbeiterversicherung und der Einkommensteuer einzutreten.

17.10.1907

Der französische Ministerrat unter Georges Clemenceau beschließt, den marokkanischen Sultan Abd Al Asis im Kampf gegen den Gegensultan, seinen Halbbruder Mulai Abd Al Hafis, zu unterstützen.

24.2.1908

In der französischen Abgeordnetenkammer in Paris erklärt Außenminister Stéphan Pichon in einer Debatte über Marokko, dass man den Gegensultan Abd Al Hafis nicht länger ignorieren könne, sondern mit ihm verhandeln müsse. Ministerpräsident Georges Clemenceau verlangt die Verstärkung der französischen Truppen oder deren Abzug aus Marokko.

6.3.1908

Auf der Durchreise zum Seebad Biarritz trifft der britische König Eduard VII. in Paris mit dem französischen Staatspräsidenten Armand Fallières, Ministerpräsident Georges Clemenceau und Außenminister Stéphan Pichon zusammen.

10.5.1908

Die Gemeinderatswahlen in Frankreich enden mit Erfolgen der Radikalsozialisten, die auch die Regierung unter Georges Clemenceau stellen, und den Parteien der gemäßigten Rechten.

31.12.1908

Ein Korse namens Anton Benedetti gibt auf das Fenster des Büros von Ministerpräsident Georges Clemenceau in Paris sechs Schüsse ab. Clemenceau bleibt unverletzt. Als Grund für seinen Anschlag gibt Benedetti an, dass Clemenceau eine Bewilligung für eine Lotterie zurückgezogen habe, die ihm vom früheren Ministerium bereits erteilt worden sei.

8.1.1909

Das französische Parlament lehnt in Paris den Antrag der Regierung unter Georges Clemenceau, die Todesstrafe durch lebenslängliche Zuchthausstrafen zu ersetzen, mit großer Mehrheit ab.

20.7.1909

Der linksgerichtete französische Ministerpräsident Georges Clemenceau (Radikalsozialist) wird u.a. wegen Streitigkeiten um die Flottenrüstung gestürzt. Zum neuen Regierungschef wählt das französische Parlament Aristide Briand.

30.12.1909

Der frühere französische Premierminister Georges Clemenceau, der im Juli 1909 zurückgetreten war, erklärt seinen Austritt aus der radikalen Partei, weil diese im Kommunalwahlkampf mit sozialistischen Kandidaten kooperiert hatte.

13.7.1912

Der französische Politiker Georges Clémenceau veröffentlicht ein Manifest, in dem er die Wahlrechtsreform als "ein von Feinden der Republik verübtes Attentat gegen das allgemeine Stimmrecht" bezeichnet.

16.11.1917

Nach dem Rücktritt des französischen Kabinetts Paul Painlevé wird Georges Clemenceau neuer Ministerpräsident. Der neue Regierungschef ist Gegner des sozialistischen Pazifismus.

29.11.1917

Unter dem Vorsitz des französischen Ministerpräsidenten Georges Clemenceau tagt in Paris die Entente-Konferenz über die Friedensangebote Russlands.

14.1.1918

Joseph Caillaux, radikaler französischer Politiker, wird auf Betreiben des Staatspräsidenten Georges Clemenceau verhaftet. Ihm wird Begünstigung der Kriegsunlust zur Last gelegt.

2.4.1918

Der österreichisch-ungarische Außenminister Ottokar Graf Czernin von und zu Chudenitz teilt vor dem Wiener Gemeinderat mit, der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau habe Friedensverhandlungen mit Österreich-Ungarn aufnehmen wollen. Diese seien jedoch an der österreichischen Weigerung, Elsass-Lothringen als französischen Gebietsanspruch anzuerkennen, gescheitert.

12.4.1918

Als Antwort auf die Rede des österreichisch-ungarischen Außenminister Ottokar Graf Czernin von und zu Chudenitz, in der dieser das französische Friedensangebot abgelehnt hatte, veröffentlicht der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau den sog. Sixtus-Brief vom 24. März 1917. Dies löst eine schwere Verstimmung zwischen Czernin und Kaiser Karl I. aus, da der Außenminister von dem damaligen kaiserlichen Angebot eines Sonderfriedens an Frankreich nichts gewusst hatte.

17.2.1920

Der in der französischen Öffentlichkeit mit Spannung erwartete Prozess gegen den früheren Ministerpräsidenten Joseph Caillaux beginnt in Paris. Caillaux wird "defätistischer Umtriebe" während des Kriegs beschuldigt. Der Prozess gegen den bekannten Politiker kommt vor allem auf Druck nationalistischer Kreise um den früheren französischen Ministerpräsidenten Georges Clemenceau zustande.

23.4.1920

In Paris wird der französische Finanzwissenschaftler und Politiker Joseph Caillaux zu drei Jahren Gefängnis wegen "Begünstigung defätistischer Stimmungen" während des Weltkrieges verurteilt. Er hatte auf eine Beendigung des Krieges gedrängt und war 1918 auf Betreiben von Ministerpräsident Georges Clemenceau verhaftet worden.

2.10.1921

Der frühere französische Ministerpräsident Georges Clemenceau erklärt bei der Enthüllung seines eigenen Denkmals in St. Hermine, dass das Deutsche Reich im Versailler Vertrag nicht genug gestraft worden sei und Frankreich daher das Recht habe, das Rheinland auf unbeschränkte Zeit zu besetzen.

18.11.1922

Der ehemalige französische Ministerpräsident Georges Clemenceau beginnt eine zweiwöchige Propagandareise durch die USA.

9.8.1926

Der ehemalige französische Ministerpräsident Georges Clemenceau tritt in einem offenen Brief an den Präsidenten der USA, Calvin Coolidge, dafür ein, dass die Vereinigten Staaten Frankreich die Kriegsschulden erlassen sollten.

Chroniknet