Was geschah im August 1950

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1.8.1950, Dienstag

König Leopold III. von Belgien kündigt seinen Thronverzicht zugunsten seines Sohnes Baudouin an.

Der Delegierte der Sowjetunion, Jakob A. Malik, kehrt in den UN-Sicherheitsrat zurück, den er seit Januar boykottiert hatte.

Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes wendet sich gegen die Aufforderung von Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard, auf Lohnforderungen zu verzichten, um das Preisniveau und die Exportfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland nicht zu gefährden.

2.8.1950, Mittwoch

Zum 23. Jahrestag der Gründung der Volksbefreiungsarmee in China schreibt die Zeitung “Huanminshibao”, als künftige Aufgaben warteten nun auf die Truppen die Befreiung von Taiwan und Tibet.

Bundesarbeitsminister Anton Storch (CDU) warnt vor nichtamtlichen Stellen die in zunehmendem Umfang versuchten, Deutsche als Arbeitskräfte im Ausland anzuwerben.

3.8.1950, Donnerstag

Der Oberste Gerichtshof von Singapur untersagt die Auslieferung des niederländischen Hauptmanns Turk Westerling an Indonesien, wo dieser zu Beginn des Jahres einen Aufstand gegen die Regierung angezettelt hatte.

US-Präsident Harry S. Truman missbilligt den Beschluss des Senats vom 1. August dem diktatorisch regierten Spanien einen Kredit von 100 Mio. US-Dollar (420 Mio. DM) zu gewähren.

Die Regierung in London beschließt, in den kommenden drei Jahren 3,4 Mrd. Pfund (rund 40 Mrd. DM) für Rüstung auszugeben. Dies entspricht einer Steigerung von gegenwärtig 7,4% auf 10% des Volkseinkommens.

SED-Generalsekretär Walter Ulbricht erklärt in einer Rede in Berlin (Ost), es sei das demokratische Recht des deutschen Volkes, die Gesetze des Bonner Parlaments zu missachten.

4.8.1950, Freitag

Die sofortige Feuereinstellung im Koreakrieg und den Abzug aller ausländischen Truppen aus Korea fordert der sowjetische Delegierte im UN-Sicherheitsrat, Jakob A. Malik.

Die Stadtverordnetenversammlung von Berlin (West) billigt einstimmig die neue Verfassung der Stadt.

5.8.1950, Samstag

Die bundesdeutschen Radiostationen schließen sich in München zur Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) zusammen, die gemeinsame Interessen der Sender wahrnehmen und Programme aufeinander abstimmen soll.

Auf der Bundestagung des Zentralverbands der vertriebenen Deutschen und der Vereinigten ostdeutschen Landsmannschaften in Stuttgart wird eine Charta der Heimatvertriebenen verlesen.

Die türkische Regierung bekundet ihr Interesse an der Aufnahme des Landes in das westliche Militärbündnis NATO. Nach ihren Angaben könnten die Streitkräfte des Nordatlantikpakts durch die türkischen Truppen um zwei Mio. Soldaten verstärkt werden.

6.8.1950, Sonntag

An der deutsch-französischen Grenze bei St. Germanshof durchbrechen etwa 300 Studenten aus verschiedenen westeuropäischen Staaten die Sperranlagen. Sie fordern die Einrichtung eines Europa-Parlaments sowie einer europäischen Regierung.

Die Vertriebenen in der Bundesrepublik Deutschland begehen den Tag der Heimat.

In Stuttgart enden die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften (seit 5.8.). Herausragende Leistungen waren die europäische Jahresbestzeit von Hubert Huppertz über 400 m (47,4 sec) sowie der Deutsche Rekord der 3×1000-m-Staffel von Werder Bremen mit 7:28,2 min.

In Bonn wird der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) neu gegründet. Erster Vorsitzender ist der Rektor der Bonner Universität, Theodor Klauser.

Bei der Wahl eines neuen Ministerpräsidenten für Schleswig-Holstein erreicht der Kandidat des Deutschen Wahlblocks (CDU, FDP und DP) Paul Pagel, nicht die erforderliche Mehrheit, weil ihm die Abgeordneten des Blocks der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) die Stimmen verweigern.

Frankreich wird in den nächsten drei Jahren zwei Billionen Francs (24 Mrd. DM) für Rüstung aufwenden. Dies beschließt die Regierung in Paris.

In Straßburg wird die Sitzungsperiode der Konsultativversammlung des Europarats eröffnet. Erstmals nehmen Vertreter der Bundesrepublik Deutschland und des Saargebiets an den Beratungen teil.

8.8.1950, Dienstag

Florence Chadwick (USA) durchschwimmt den Ärmelkanal in der Rekordzeit für Frauen von 13:23 h.

Der Generalsekretär der Liberal-Demokratischen Partei der DDR (LDPD), Günther Stempel, wird von der Staatssicherheitspolizei verhaftet. Es wird vermutet, dass die Festnahme im Zusammenhang mit parteiinternen Machtkämpfen steht.

9.8.1950, Mittwoch

Die dänische Regierung erklärt ihren Rücktritt, nachdem sie mit ihrem Finanzprogramm im Parlament gescheitert ist. Die Abgeordneten haben u.a. zusätzliche Rüstungsausgaben abgelehnt.

Der Senat in Washington billigt einen Gesetzentwurf, der in den nächsten zwei Jahren die Anwendung der Todesstrafe für Spione gestattet. Bislang durfte die Todesstrafe als höchstes Strafmaß in Spionagefällen nur während eines Krieges verhängt werden.

10.8.1950, Donnerstag

Der französische Atomphysiker Frédéric Joliot-Curie, Vorsitzender des Weltfriedensrates, gibt bekannt, dass bislang 273 470 566 Menschen den Stockholmer Appell zur Ächtung von Kernwaffen unterzeichnet haben.

Anweisungen über notwendige Schutzmaßnahmen im Falle eines atomaren Angriffs veröffentlicht die US-amerikanische Atomenergie-Kommission.

Die USA kündigen ihr Handelsabkommen mit der Schweiz, um neue Klauseln durchzusetzen.

Die alliierte Hochkommission hebt das Verbot von Stahllieferungen der Bundesrepublik Deutschland an die DDR auf.

Der US-amerikanische Hochkommissar in Deutschland, John McCloy, weist Anschuldigungen zurück, wonach Flugzeuge der USA Brandbomben über DDR-Gebiet abgeworfen haben sollen.

Die Vereinigten Staaten werfen der Sowjetunion vor, sie beliefere Nordkorea mit Waffen und unterstütze dadurch dessen Truppen bei ihrem Angriff auf Südkorea.

11.8.1950, Freitag

Das Interzonenhandelsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wird bis 30. September verlängert.

Vor der Beratenden Versammlung des Europarats in Straßburg fordert der britische Konservative Winston Churchill die Errichtung einer westeuropäischen Armee mit bundesdeutscher Beteiligung.

Der Kronprinz Baudouin übernimmt die Regentschaft in Belgien.

12.8.1950, Samstag

Vizekanzler Franz Blücher (FDP) erklärt in Köln, die Bundesregierung denke nicht daran, die Zwangsbewirtschaftung von Lebensmitteln einzuführen. Sie werde außerdem alles tun, um Preissteigerungen zu verhindern.

In der Bundesrepublik Deutschland endet nach zweiwöchiger Dauer der Sommerschlussverkauf, der vom Einzelhandel als großer geschäftlicher Erfolg mit deutlichen Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr bezeichnet wird.

13.8.1950, Sonntag

Mehrmonatige Verhandlungen über die Zukunft West-Neuguineas (Irian Jaya), zu denen sich Vertreter der Niederlande und Indonesiens in Jakarta getroffen haben, enden ohne Ergebnis.

Im Herrenfinale der Internationalen Tennismeisterschaften von Deutschland in Hamburg schlägt Jaroslav Drobny den 41-Jährigen Titelverteidiger Gottfried von Cramm klar in drei Sätzen. Bei den Damen siegt die US-Amerikanerin D. Head durch einen Zwei-Satz-Erfolg über die Hamburgerin Heidtmann.

14.8.1950, Montag

Vier republikanische Senatoren machen in einer Erklärung die US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und Harry S. Truman, beide Angehörige der Demokratischen Partei, für die schlimme Lage der Welt verantwortlich. Die heutigen Schwierigkeiten rührten daher, dass die Führung der USA 1945 die wahren Ziele und Methoden der sowjetischen Regierung nicht erkannt habe. Der Angriff der Republikaner wird als Abkehr von einer Vereinbarung gewertet, wonach die Außenpolitik der USA von den beiden großen Parteien getragen werden sollte.

15.8.1950, Dienstag

In London wird Prinzessin Anne Elizabeth Alice Louise of Edinburgh geboren, das zweite Kind der britischen Thronfolgerin Elisabeth.

In Essen und Düsseldorf stellt die Bundespost einen Fernsprechsonderdienst vor, der erstmals in der Bundesrepublik Deutschland die Einrichtung von Autotelefonen ermöglicht.

Zwischen der Schweiz und Österreich wird der Visumzwang aufgehoben.

Zentralasien wird von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Besonders stark betroffen sind Tibet und die nordindische Provinz Assam.

Die britische Regierung teilt offiziell mit, dass sie im Falle eines Krieges zwischen den USA und der Volksrepublik China, der durch eine Ausweitung des Koreakonflikts entstehen könnte, nicht zur Unterstützung der Amerikaner bereit ist.

Nachdem in den vergangenen zwei Wochen die im Auftrag der UNO kämpfenden Soldaten und die Truppen Südkoreas im Kampf gegen Nordkorea einigen Boden gutmachen konnten, beginnen die nordkoreanischen Streitkräfte eine Gegenoffensive, durch die der Ring um die Hafenstadt Pusan wieder enger gezogen wird.

Der indonesische Staatschef Achmed Sukarno proklamiert in Jakarta die Republik Indonesien als zentralistisch geführten Staat. Die bisherigen Vereinigten Staaten von Indonesien waren föderalistisch strukturiert.

Joseph Pholien wird neuer belgischer Premierminister, nachdem die bisherige Regierung nach der Regentschaftsübernahme durch Kronprinz Baudouin zurückgetreten ist. Dem neuen Kabinett in Brüssel gehören ausschließlich Minister der Christlich-Sozialen Partei an.

16.8.1950, Mittwoch

Acht in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen zu Haftstrafen verurteilte Männer, unter ihnen der Industrielle Friedrich Flick, werden wegen guter Führung begnadigt.

Mit Gedenkfeiern wird an die Einweihung des Hermannsdenkmals im Teutoburger Wald vor 75 Jahren erinnert.

17.8.1950, Donnerstag

Die alliierten Hochkommissare erlassen ein Gesetz über die Auflösung des Chemiekonzerns I. G. Farben AG.

Bundeskanzler Konrad Adenauer spricht sich in einem Interview mit der US-amerikanischen Zeitung “New York Times” für die Einrichtung einer westdeutschen Polizeitruppe aus, die der DDR-Volkspolizei entsprechen soll.

18.8.1950, Freitag

Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Belgiens, Julien Lahaut, fällt einem Attentat zum Opfer. Ministerpräsident Joseph Pholien verurteilt den Anschlag und drückt Entsetzen über die Tat aus.

In einem Schreiben an Bundeskanzler Konrad Adenauer fordert die Führung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) eine Abkehr von der bisherigen wirtschaftspolitischen Linie der Bundesregierung.

Die Ford-Werke in Köln küren zu ihrem 25-Jährigen Bestehen die “Tauna”, eine Frau, die am 18. August 1925 um 11 Uhr geboren wurde, zur gleichen Zeit, als das Automobilwerk eingeweiht wurde. Am selben Tag wird auch der Grundstein für die sog. Ford-Siedlung in Köln gelegt, in der 300 Wohnungen entstehen sollen.

19.8.1950, Samstag

Die Beratende Versammlung des Europarats in Straßburg wählt den deutschen CDU-Politiker Heinrich von Brentano und Hayiri Urguplu (Türkei) zu Vizepräsidenten.

20.8.1950, Sonntag

Der italienische Automobilrennfahrer Alberto Ascari gewinnt auf dem Nürburgring souverän den Großen Preis von Deutschland.

21.8.1950, Montag

Nach dem Rücktritt der von Sozialdemokraten und Liberalen gebildeten griechischen Regierung beruft Ministerpräsident Sofoklis Weniselos ein Interimskabinett aus Mitgliedern seiner liberalen Partei.

22.8.1950, Dienstag

Der von der UNO beauftragte Vermittler im indisch-pakistanischen Konflikt um die Zugehörigkeit Kaschmirs, Sir Owen Dixon, erklärt, dass nicht mit einer baldigen Beilegung des Streits gerechnet werden könne.

Die französische Regierung legt Mindestlöhne für Arbeiter fest und verleiht Arbeitgebern und Arbeitnehmern das Recht zu Tarifverhandlungen.

Der US-Amerikaner Jim Fuchs stellt in der schwedischen Stadt Eskilstuna mit 17,95 m einen Weltrekord im Kugelstoßen auf.

23.8.1950, Mittwoch

Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher äußern sich vor der Presse in Bonn zur Frage der deutschen Wiederbewaffnung.

Nach Angaben der britischen Kontrollkommission in Deutschland werden derzeit etwa 300 000 Menschen, darunter viele Frauen, im Uranbergbau der DDR eingesetzt.

24.8.1950, Donnerstag

Das Politbüro der SED enthebt eine Reihe von Funktionären wegen angeblicher Verbindungen zu Agenten der USA und Hilfe für Klassenfeinde ihrer Ämter und schließt sie aus der Partei aus.

Walter J. Donelly wird zum zivilen Hochkommissar der USA in Österreich berufen.

25.8.1950, Freitag

Auf ihrer Sitzung in Straßburg nimmt die Konsultativversammlung des Europarats einstimmig eine europäische Charta der Menschenrechte an.

Die Organisation ehemaliger deutscher Berufssoldaten und Heeresbeamten verlangt eine Volksabstimmung über die Frage einer möglichen Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland.

Die beiden großen Eisenbahnergewerkschaften der USA brechen den zwei Tage zuvor begonnenen Streik ihrer 300 000 Mitglieder ab, nachdem Präsident Harry S. Truman die Eisenbahnen der Regierungskontrolle unterstellt hat.

26.8.1950, Samstag

In der Nähe von Bayreuth beginnen die Arbeiten zur Errichtung der Ortschaft Neubürgerreuth. In ihr sollen Heimatvertriebene unterkommen.

Nach zweitägiger Dauer endet in Berlin (Ost) der Nationalkongress der Nationalen Front. Der Staatspräsident der DDR, Wilhelm Pieck, hat auf der Veranstaltung ein Zwölf-Punkte-Programm des Nationalen Widerstandes verkündet, das sich gegen die Besatzungsmächte in der Bundesrepublik Deutschland richtet.

Auf einer Jubiläumsfeier des Marinestützpunktes Boston erklärt US-Marineminister Francis Matthews, sein Land sei bereit, notfalls einen Krieg zu beginnen, um die friedliche Zusammenarbeit der Völker zu erzwingen. Für seine Äußerungen wird der Minister vom Außenministerium scharf gerügt.

Der britische Oppositionsführer Winston Churchill warnt in einer Rundfunkrede vor möglichen kommunistischen Aggressionen gegenüber Westeuropa; um diese zu verhindern, plädiert er u.a. für verstärkte Rüstungsanstrengungen des Westens und für die Reduzierung des Handels mit Ostblockländern.

US-Präsident Harry S. Truman weist den Oberbefehlshaber der UNO-Truppen in Korea, den US-amerikanischen General Douglas MacArthur, an, seine Äußerungen über die strategische Bedeutung Taiwans im Militärkonzept der Vereinigten Staaten zurückzunehmen.

27.8.1950, Sonntag

Vier Europameister-Titel können die Athleten des Deutschen Schwimmverbandes von den europäischen Titelkämpfen, die in Wien zu Ende gehen, mit nach Hause nehmen.

Walter Hafemann auf Erle II gewinnt den Großen Preis von Aachen beim diesjährigen Reit-, Fahr- und Springturnier der Stadt.

In Brüssel gehen die Europameisterschaften in der Leichtathletik zu Ende. Erfolgreichste Sportler waren der Tschechoslowake Emil Zatopek und Fanny Blankers-Koen aus den Niederlanden.

Im Finale um den Daviscup besiegt die Tennismannschaft Australiens Titelverteidiger USA in New York mit 4:1 Punkten.

Zum Abschluss des zweitägigen Ärztetages in Köln fordern die Mediziner u.a. die Einrichtung eines Bundesgesundheitsministeriums sowie eine längere Studiendauer im Fach Humanmedizin.

In Düsseldorf geht die erste Deutsche Funkausstellung seit elf Jahren zu Ende.

In Essen endet nach fünftägiger Dauer der Evangelische Kirchentag, der unter dem Leitwort “Rettet den Menschen” stand.

28.8.1950, Montag

15 000 Frankfurter Bauarbeiter treten für höhere Löhne in den Ausstand. Auch in anderen Teilen der Bundesrepublik Deutschland sind Streiks in der Bauwirtschaft geplant.

Durch ein neues Gesetz werden in den USA 34 Mio. Menschen, zehn Mio. mehr als bislang, in die Sozialversicherung einbezogen.

Die westlichen Stadtkommandanten von Berlin protestieren bei ihrem sowjetischen Kollegen gegen die wiederholte Beschlagnahme von Paketen durch DDR-Behörden im Postverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West).

29.8.1950, Dienstag

Die Regierung in Bonn verabschiedet den Bundeshaushalt 1950/51 in Höhe von rund 13 Mrd. DM.

DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl ruft die Bundesbürger dazu auf, britische und US-amerikanische Produkte zu boykottieren, die auch in Deutschland hergestellt werden könnten.

Die alliierte Hochkommission billigt die Verfassung von Berlin (West), suspendiert aber den darin enthaltenen Artikel, durch den die Stadt zum zwölften Land der Bundesrepublik Deutschland erklärt wird.

Der Außenminister der Volksrepublik China, Zhou Enlai, protestiert gegen die Beschießung chinesischen Territoriums durch US-amerikanische Flugzeuge. Die USA weisen die Beschuldigungen zurück, kündigen aber eine Untersuchung an.

Zwischen der ungarischen Regierung und dem Episkopat wird ein Abkommen geschlossen, in dem die katholische Kirche die Verfassung und die kommunistische Staatsmacht anerkennt. Die ungarische Führung garantiert ihrerseits die Religionsfreiheit.

30.8.1950, Mittwoch

Bei den Wahlen für Vertreter Südwestafrikas (Namibia) im Parlament der Südafrikanischen Union gehen alle sechs Sitze an Abgeordnete der in Südafrika regierenden Nationalpartei.

Die britische Regierung verlängert per Gesetz die Militärdienstzeit von 18 auf 24 Monate, auch in anderen Ländern wird mit Blick auf den Koreakrieg die Wehrpflicht ausgedehnt.

In Denkschriften an die alliierte Hochkommission fordert Bundeskanzler Konrad Adenauer die Einrichtung einer bundesweiten Polizeitruppe.

31.8.1950, Donnerstag

Karl Maron wird als Nachfolger des verstorbenen Kurt Fischer Generalinspekteur der DDR-Volkspolizei.

In Österreich endet die Bewirtschaftung von Lebensmitteln.

Der belgische Radrennfahrer Roger Gyselinckx gewinnt die Deutschlandrundfahrt vor Matthias Pfannenmüller (Nürnberg) und Otto Schenk (Schweinfurt). Der Sieger benötigte für die in 17 Etappen aufgeteilte “deutsche Tour”, zu der am 12. August 60 Fahrer in Hannover gestartet sind, 111:14,52 h.

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