Was geschah im Februar 1952

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1.2.1952, Freitag

Das Auswärtige Amt in Bonn erklärt, die Bundesregierung sei nicht über die Ernennung des Franzosen Gilbert Grandval zum saarländischen Botschafter informiert gewesen. Es widerspricht damit einer Aussage der französischen Hohen Kommission.

Die Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums in Bonn zur Prämienrückvergütung in der Autoversicherung tritt in Kraft. Künftig erhalten Autofahrer Prämien für unfallfreies Fahren.

2.2.1952, Samstag

Zum Abschluss der sechsten Vollversammlung der Vereinten Nationen in Paris stimmen die Teilnehmer dem Vorschlag der westlichen Länder zu, die Debatte um die Zukunft Koreas erst nach einem Waffenstillstand weiterzuführen. Für die Resolution stimmen 51 Staaten, fünf sozialistische Staaten negieren den Antrag.

Bundespräsident Theodor Heuss weiht die neue Westfalenhalle in Dortmund ein. Der alte Gebäudekomplex aus Holz war 1944 abgebrannt.

Mit dem “Sex-Appeal” italienischer Bergarbeiter beschäftigt sich das britische Unterhaus. Der konservative Abgeordnete Humphrey Raikes behauptet, nicht die Angst vor Arbeitslosigkeit sei der Grund für den Widerstand der britischen Bergarbeiter gegen die Einstellung italienischer Arbeitskräfte. Ihr “Sex-Appeal” mache auf das weibliche Geschlecht im englischen Kohlerevier starken Eindruck.

3.2.1952, Sonntag

Der französische Ministerrat beschließt Wirtschaftsmaßnahmen gegen den Verfall des Franc. Zum Schutz der nationalen Dollarreserven wird ein Einfuhrstopp von Produkten aus europäischen Ländern erlassen.

Die größte land- und forstwirtschaftliche Ausstellung von Produkten aus der Bundesrepublik Deutschland, die “Grüne Woche Berlin”, geht nach zehntägiger Dauer zu Ende. Die Veranstalter zählten 485 000 Besucher.

Die finnische Regierung hebt den Visumzwang für Teilnehmer und Besucher der Olympischen Sommerspiele 1952 in Helsinki auf, um den “Olympia-Tourismus” zu erleichtern.

4.2.1952, Montag

Auf der Jahreshauptversammlung des Verbands Deutscher Radrennbahnen in Dortmund wird beschlossen, ein Punktsystem für Steherrennen einzuführen. Dadurch sollen sowohl der Kampfgeist der Fahrer als auch das Zuschauerinteresse angefacht werden. Bisher wurden die Rennen nach K. o.-System ausgetragen.

5000 Betriebsangehörige der Daimler-Benz AG in Mannheim beteiligen sich an einem viertelstündigen Warnstreik gegen die Remilitarisierung der Bundesrepublik Deutschland. Zur Arbeitsniederlegung hatte der Betriebsrat aufgerufen.

5.2.1952, Dienstag

In Berlin (Ost) wird der Grundstein für den Bau der Stalinallee gelegt.

Der Franziskanermönch Antonio Romualdi Antonuzzi dementiert den Bericht der West-Berliner Tageszeitung “Telegraf” über den angeblich in einem römischen Kloster untergetauchten ehemaligen Leiter der Parteikanzlei und “Sekretär des Führers”, Martin Bormann. Das Foto, das diese Behauptung beweisen wolle, zeige ihn selbst und nicht wie im Zeitungsbericht behauptet Martin Bormann.

6.2.1952, Mittwoch

Der Bundestag in Bonn stimmt einem gesamtdeutschen Wahlgesetz zu. Internationale Kontrolle soll freie Wahlen zu einer verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung garantieren.

Nach heftigen Tumulten verabschiedet der bayerische Landtag in München die Landkreisordnung und das Gemeindewahlgesetz. Die umstrittene Frage der Wählbarkeit ehemaliger Nationalsozialisten, die für das Amt des Gemeinderates kandidieren wollten, wird schließlich durch die Aufrechterhaltung einer Liste “nichtwählbarer Nationalsozialisten” entschieden. Frühere NSDAP-Parteimitglieder werden damit von der Mitarbeit ausgeschlossen.

Georg VI., König von Großbritannien und Nordirland, stirbt im Alter von 57 Jahren. Seine 25-Jährige Tochter Elisabeth wird wenige Stunden später zur Königin proklamiert.

7.2.1952, Donnerstag

Bei den Europameisterschaften im Eiskunstlauf in Wien siegt im Paarlauf das Dortmunder Ehepaar Ria und Paul Falk. Der Österreicher Helmut Seibt wird zum zweitenmal Europameister der Herren, bei den Damen siegt die Britin Jeanette Altwegg.

Die Werksleitung der Adam Opel AG in Rüsselsheim gibt bekannt, dass bis zum 18. Februar in einigen Abteilungen Kurzarbeit mit 32 Wochenstunden eingeführt werden muss. Die Maßnahme wird mit Engpässen bei der Feinblechzulieferung für den Karosseriebau begründet.

8.2.1952, Freitag

Der Deutsche Bundestag entscheidet sich für einen deutschen Verteidigungsbeitrag innerhalb der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG).

Die französische Nationalversammlung in Paris spricht Ministerpräsident Edgar Faure mit knapper Mehrheit das Vertrauen aus. Faure erhält damit Rückendeckung für sein umstrittenes Vorhaben, aufgrund des rapiden Franc-Verfalls, eine gleitende Lohnskala einzuführen.

9.2.1952, Samstag

Die 6. Offenbacher Lederwaren-Fachmesse wird eröffnet. Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie weist aus diesem Anlass auf einen sich verschärfenden Wettbewerb zwischen Leder- und Plastikerzeugnissen hin.

10.2.1952, Sonntag

Der Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bayern lehnt auf seinem außerordentlichen Landeskongress in München einen bundesdeutschen Wehrbeitrag zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft ab.

Die Nationale Front des iranischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh erringt bei den Parlamentswahlen, die seit 18. Dezember durchgeführt werden, elf der zwölf auf die Hauptstadt Teheran entfallenden Sitze.

Der Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen fordert auf bundesweiten Großkundgebungen verstärkte Sozialprogramme zur Unterstützung seiner Mitglieder. Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland müsse die Gesetzgebung stärker, als sie es bisher getan habe, nach den sozialen Belangen der Kriegsopfer ausrichten.

11.2.1952, Montag

Aufgrund des günstigen Wechselkurses (565 Mark für 1oo Deutsche Mark) wird ein Ansturm auf die Wechselstuben in Berlin (West) ausgelöst. Mit Ostgeld kaufen Westberliner in den Läden im Ostteil der Stadt ein. Trotz des Einkaufsverbotes im Ostsektor geraten viele Westberliner in einen regelrechten Kaufrausch.

Zum drittenmal innerhalb von acht Wochen stürzt ein US-amerikanisches Verkehrsflugzeug vom Typ “Convair” ab. 29 Menschen finden bei dem Absturz über der Stadt Elizabeth (New Jersey) den Tod.

12.2.1952, Dienstag

Laut Umfrage des Institut für Demoskopie in Allensbach benötigt eine vierköpfige Familie in der Bundesrepublik mindestens 320 DM monatlich, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Hierin eingeschlossen sind Ausgaben für Miete, Kleidung und andere Anschaffungen. Diese Summe liegt nur knapp unter dem durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst eines Industriearbeiters von 325 DM.

Schwere Schneestürme toben von Jütland bis Syrien. Das Unwetter kostete mehr als 50 Menschenleben. Bahnverbindungen sind unterbrochen, der Kraftfahrzeugverkehr muss in vielen Gebieten eingestellt werden. In der Bundesrepublik ist Bayern am härtesten von der Schneekatastrophe betroffen. Dörfer, die von der Außenwelt abgeschnitten sind, werden aus der Luft mit Lebensmitteln versorgt. Für das hungernde Wild wird Futter aus Hubschraubern abgeworfen.

13.2.1952, Mittwoch

Der Deutsche Bundestag verabschiedet ein Gesetz über die Umstellung der Reichsmark-Sparguthaben von Heimatvertriebenen. Es wird eine Entschädigung von 6,50 DM je 100 Reichsmark festgelegt.

Mit dem “Gesetz über die Befriedung des bayerischen Landtagsgebäudes” wird eine Bannmeile um das Maximilianeum gezogen. Laut Gesetz dürfen innerhalb dieses befriedeten Kreises keine Versammlungen unter freiem Himmel oder Umzüge stattfinden.

Das Koblenzer Schwurgericht verurteilt die in der Regenbogenpresse sog. “Schweden-Mörder”, zwei junge bundesdeutsche Männer, zu lebenslangen Haftstrafen. Zwei weitere Mitangeklagte erhalten eine Gefängnisstrafe von je fünf Jahren. Die Angeklagten wurden des Raubmordes an der Schwedin Birgit Ahlin für schuldig befunden. Ferner hat die Bande mehrere kaltblütige Raubüberfälle verübt.

14.2.1952, Donnerstag

Der stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht, spricht sich im Rahmen einer Gedenkkundgebung anlässlich des schwersten Luftangriffs auf Dresden im Jahr 1945 gegen die Remilitarisierungsbestrebungen der Bundesrepublik Deutschland aus.

Die VI. Olympischen Winterspiele werden in der norwegischen Hauptstadt Oslo eröffnet und dauern bis zum 25. Februar. Es sind die ersten Winterspiele seit Kriegsende mit deutscher Beteiligung.

15.2.1952, Freitag

Das Landesarbeitsamt in Düsseldorf teilt mit, dass die Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen im Februar um 4% angestiegen sei. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen beträgt jetzt 28 9395.

Der Bundestag beschließt, dass staatlich geprüfte Dentisten als Zahnärzte zugelassen werden, wenn sie eine Fortbildung absolvieren. Anwärter für den Dentistenberuf können nicht mehr eingestellt werden, da die Ausbildung des zahnärztlichen Berufes nur noch den Universitäten zusteht.

Felix von Eckardt tritt sein Amt als Leiter des Bundespresseamtes an. Bisher war diese Funktion nur kommissarisch besetzt worden. Eckardt ist der erste offizielle Leiter dieses Amtes seit Kriegsende.

16.2.1952, Samstag

Der Ausschuss des US-amerikanischen Repräsentantenhauses zur Untersuchung unamerikanischer Umtriebe fordert vom Kongress die Wiedereinführung der Todesstrafe für Spionage in Friedenszeiten. Ferner müsse die Bewegungsfreiheit von Diplomaten der Sowjetunion und der Ostblockstaaten eingeschränkt werden. Die Filmindustrie in Hollywood, heißt es weiter in dem Bericht, würde nicht genügend gegen Kommunisten vorgehen. Zur Zeit seien 300 Angehörige der Filmindustrie Kommunisten oder kommunistenfreundlich.

Das von Walther Sueßenguth und Rudolf Külüs als Privatbühne betriebene Hebbel-Theater in Berlin (West) eröffnet mit der Inszenierung des Dramas “Die Zwanzigjährigen” von Julien Luchaire neu.

Das Informationsamt der saarländischen Regierung gibt bekannt, dass die “Groß Saarbrücker Narrenzunft Rätsch e.V.” keine weiteren karnevalistischen Veranstaltungen in diesem Jahr durchführen darf. Auf einer Narrensitzung am 14. Februar hatten die Vereinsmitglieder das Lied “Es braust ein Ruf wie Donnerhall” (Die Wacht am Rhein) gesungen.

17.2.1952, Sonntag

Der 25-Jährige Komponist Hans Werner Henze erregt Aufsehen mit der Uraufführung seines lyrischen Dramas “Boulevard Solitude” in Hannover. Er präsentiert die Handlung in einer künstlerisch neuen Form: Ballett und gesprochenes Wort werden in die Opernszene integriert. Der Komponist arbeitet mit Zwölfton-Konstruktionen.

Der Münchener Herbert Klein stellt auf der Nordseeinsel Norderney einen Weltrekord im Brustschwimmen über 100 m mit 1:05,8 min auf.

18.2.1952, Montag

Schwere Schneestürme mit einer Windgeschwindigkeit bis zu 100 km/h fegen über den US-amerikanischen Nordosten und die atlantischen Küstengewässer. Auf dem Festland werden 29 Tote gezählt, zu Wasser 56 Menschen vermisst. An der Küste Cape Cod (US-Bundesstaat Massachusetts) brechen zwei Tanker auseinander. Der Luftverkehr und die Arbeit in Industrieanlagen sind eingestellt.

Anlässlich des 50. Jahrestages des Bestehens der Berliner U-Bahn wird auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz ein 112 m langer Fußgänger-Verbindungstunnel eröffnet.

Auf der Konferenz der NATO-Staaten in Lissabon beschließen die Delegierten, Griechenland und die Türkei in das Verteidigungsbündnis aufzunehmen.

19.2.1952, Dienstag

Die französische Nationalversammlung stimmt nach neuntägiger Beratung mit 327 gegen 287 Stimmen für die Errichtung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Ministerpräsident Edgar Faure hatte mit dieser Abstimmung die Vertrauensfrage verknüpft. Das Wahlergebnis ist nach zähen Verhandlungen zustande gekommen, da sich die Sozialisten gegen eine Beteiligung der Bundesrepublik an der EVG aussprechen.

Die zwölf überlebenden Mitglieder der Internationalen Polarexpedition kommen nach zweijährigem Antarktis-Aufenthalt in Southampton an. Drei Mitglieder des norwegisch-schwedisch-britischen Gemeinschaftsunternehmens auf dem antarktischen Königin-Maud-Land kamen durch einen Absturz in eine Gletscherspalte ums Leben.

20.2.1952, Mittwoch

Während einer Bundestagssitzung in Bonn wird der fraktionslose Abgeordnete Franz Richter von Beamten der Staatsanwaltschaft verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, der ehemalige Gauhauptstellenleiter der NSDAP aus Sachsen, Fritz Rößler, zu sein.

21.2.1952, Donnerstag

Laut einem Urteil des Landesverwaltungsgerichts von Rheinland-Pfalz ist die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) mit den besonderen Treuepflichten des Beamten gegenüber dem Staat unvereinbar.

Die US-amerikanische Filmdiva Elizabeth Taylor heiratet den britischen Schauspieler Michael Wilding auf der griechischen Insel Kreta.

22.2.1952, Freitag

Die Wahl der “Miss Europa” in Amsterdam findet unter erschwerten Bedingungen statt. Die Bewerberinnen müssen in knielangen Strandkostümen antreten, da die einteiligen Badeanzüge zuviel Aufsehen erregen würden. Die Britin Judy Breen wird zur “Miss Europa” gekürt. “Miss Germany”, Vera Marks aus Frankfurt am Main, belegt den sechsten Platz.

Das Dortmunder Ehepaar Ria und Paul Falk gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Oslo die Goldmedaille im Eiskunstlauf der Paare.

23.2.1952, Samstag

Der NATO-Rat, höchstes Entscheidungsgremium des Nordatlantikpakts, billigt in Lissabon einen Rüstungsplan zum Aufbau der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Den 14 Mitgliedsstaaten der NATO werden bis Ende 1954 Rüstungsausgaben von 300 Mrd. US-Dollar (1,5 Billionen DM) auferlegt.

24.2.1952, Sonntag

Eine dreitägige Sitzung des SED-Zentralkomitees endet mit dem Beschluss, die Tätigkeit der leitenden Genossen in Ministerien zu überprüfen. Das SED-Generalsekretariat unter Walter Ulbricht wird vom Zentralkomitee der Partei beauftragt, diese “Säuberungsaktion” im Parteiapparat durchzuführen. Alle nicht linientreuen Parteigenossen sollen aufgespürt und aus der Partei ausgeschlossen werden.

25.2.1952, Montag

Das indonesische Verkehrsministerium beauftragt ein Konsortium deutscher Schiffswerften mit dem Bau und der Lieferung von 23 Küstenschiffen im Wert von über 300 Mio. DM.

Die US-amerikanischen Glenn-L.-Martin Werke, Baltimore, beginnen mit der Serienproduktion des Bombers “B-57 A Canberra”. Das Flugzeug ist eine für die US-amerikanischen Streitkräfte entwickelte Version des zweimotorigen britischen Düsenbombers, der den Rekord der schnellsten Atlantiküberquerung hält.

Die französische Bevölkerung wird von der Regierung aufgerufen, sich durch eine Spende von 5 Mio. Franc (580 000 DM) an der Restaurierung des Versailler Schlosses zu beteiligen. Zur Zeit besteht Einsturzgefahr für verschiedene Gebäudeteile.

Beliebtes Thema beim diesjährigen Rosenmontagsumzug in Köln ist der deutsche Wehrbeitrag zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und die innenpolitische Diskussion darum.

Die von Astronomen vorausberechnete totale Sonnenfinsternis tritt pünktlich ein. In der Bundesrepublik Deutschland ist das Naturereignis zwischen 10 Uhr und 10.30 Uhr zu sehen.

26.2.1952, Dienstag

Der britische Premierminister Winston Churchill gibt bekannt, dass Großbritannien eine eigene Atombombe besitzt. Noch in diesem Jahr werde eine Testexplosion auf den Monte-Bello-Inseln vor der Nordküste Australiens durchgeführt.

Die Todesurteile gegen die angeblichen Atomspione Julius und Ethel Rosenberg werden vom US-amerikanischen Appellationsgerichtshof bestätigt. Sie sind angeklagt, an der Weitergabe US-amerikanischer Atomgeheimnisse an die Sowjetunion beteiligt gewesen zu sein.

Das bisher größte Flottenmanöver im Mittelmeer, “Großer Schlag”, beginnt. Italienische, französische, britische und US-amerikanische Kriegsschiffe und Flugzeuge beteiligen sich an der neuntägigen Übung. Sie erprobt erstmals die Zusammenarbeit der Flotten und Luftstreitkräfte der vier Nationen.

27.2.1952, Mittwoch

Die Deutsche Bundesbahn gibt die durch ein Preisausschreiben ermittelten Namen für Züge auf innerdeutschen Langstrecken bekannt. “Loreley-Express” heißt jetzt der Schnellzug, der auf der Strecke Münster- München verkehrt, der “Rhein-Isar-Blitz” fährt auf der Strecke Dortmund- München, und das “Münchner Kindl” verbindet die Städte Frankfurt am Main und München.

In Berlin (West) nimmt das Bundesgesundheitsamt seine Arbeit auf. Es ist zuständig für Forschung, Information, Kontrolle und Statistik auf dem Gebiet des deutschen Gesundheits- und Arzneimittelwesens.

28.2.1952, Donnerstag

Japan und die USA schließen in Tokio ein Abkommen, das die Stationierung US-amerikanischer Streitkräfte in Japan auf unbegrenzte Zeit verlängert. Durch die US-amerikanische Truppenpräsenz erhält Japan nur eine bedingte Souveränität nach Inkrafttreten des Friedensvertrags mit den USA.

29.2.1952, Freitag

Der erst kürzlich zum französischen Ministerpräsidenten gewählte Edgar Faure tritt nach einer Abstimmungsniederlage in der Nationalversammlung zurück. Die Regierung Faure scheitert am Streit der Regierungsparteien über die Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Die Insel Helgoland wird von der britischen Besatzungsmacht freigegeben und der bundesdeutschen Verwaltung unterstellt.

Ein Fernsehgerät der Firma Philips kostet 1500 DM. Die Firma Blaupunkt veranschlagt für ein Tischgerät 1595 DM. Die hohen Preise gehen darauf zurück, dass die zur Zeit hergestellten Empfänger nicht in Serienfabrikation, sondern in handwerklich-technischer Einzelarbeit gefertigt werden.

Das Fachblatt “Der neue Film” ermittelt eine Hitliste der beliebtesten deutschen Nachwuchs-Filmschauspieler. Die Spitzenstellung nimmt das Filmliebespaar Dieter Borsche und Maria Schell ein. Bei den Frauen rangieren Inge Egger, Maria Litto, Vera Molnar und Jeanette Schulz ganz vorn in der Gunst des Publikums, bei den Männern sind es Adrian Hoven, Georg Thomalla, Peter Mosbacher und Hardy Krüger.

Die französische Nationalversammlung stimmt mit 309 zu 283 Stimmen gegen eine Erhöhung der Steuern um 15%. Zwar werden sämtliche Ausgaben des laufenden Haushaltsjahres von 3555 Mrd. Franc von der Versammlung gebilligt, doch durch das Abstimmungsergebnis wird die Deckung dieser Ausgaben verweigert.

Chroniknet