Was geschah im Februar 2004

  • < 2003
  • 2.2004
  • 2005 >

1.2.2004, Sonntag

Durch ein 30:25 gegen Gastgeber Slowenien in Ljubljana werden Deutschlands Handballer erstmals Europameister.

Der Schweizer Roger Federer gewinnt in Melbourne durch ein 7:6, 6:4 und 6:2 gegen den Russen Marat Safin erstmals die Australian Open.

Der hochrangige pakistanische Kernwaffenexperte Abdul Quadeer Khan gesteht den Schwarzhandel mit atomtechnischen Bauplänen und Geräten ein

Beim bislang schwersten Sprengstoffanschlag auf Einrichtungen kurdischer Parteien in Erbil im Nordirak werden 117 Menschen getötet.

2.2.2004, Montag

Der Einsturz eines elfstöckigen Hochhauses kostet in der mitteltürkischen Stadt Konya mindestens 92 Menschen das Leben. Am 8. und 9. Februar werden ein 16-Jähriger und eine 24-Jährige lebend aus den Trümmern geborgen.

3.2.2004, Dienstag

Bei den Vorwahlen der Demokratischen Partei setzt sich Senator John Kerry in fünf von sieben Bundesstaaten durch.

4.2.2004, Mittwoch

Nicolette Krebitz und Michael Mendl werden bei der Verleihung des Medienpreises Goldene Kamera in Berlin als beste deutsche Schauspieler ausgezeichnet.

Eine Woche nach seiner Entlastung in der Kelly-Affäre sieht sich der britische Premierminister Tony Blair mit dem Vorwurf eines ehemaligen ranghohen Geheimdienstlers konfrontiert, Warnungen vor irreführenden Berichten über irakische Massenvernichtungswaffen ignoriert zu haben.

5.2.2004, Donnerstag

Im zweiten Hamburger Terrorprozess wird der als mutmaßlicher Helfer der Todespiloten des 11. September 2001 angeklagte Marokkaner Abdelghani Mzoudi freigesprochen.

Wegen mangelnden Rückhalts im Parlament erklärt die von Einars Repse geführte Regierung Lettlands ihren Rücktritt.

6.2.2004, Freitag

In London tritt der britische Schwergewichtler Lennox Lewis als Weltmeister des Boxverbandes WBC zurück.

Bei einem Erdbeben der Stärke 6,9 auf der Richter-Skala kommen in der ostindonesischen Provinz Papua 26 Menschen ums Leben. Betroffen ist vor allem die Stadt Nabire.

Einem Bombenanschlag in der Metro in Moskau fallen 39 Menschen zum Opfer.

Bundeskanzler Gerhard Schröder kündigt seinen Rücktritt vom SPD-Vorsitz an. Fraktionschef Franz Müntefering soll die Nachfolge antreten.

7.2.2004, Samstag

In München beginnt die zweitägige 40. Sicherheitskonferenz, zu der rd. 280 Politiker, Militärs und Wehrexperten aus 45 Ländern angereist sind.

In Tirana wird der Versuch von Anhängern des albanischen Oppositionsführers Salih Berisha vereitelt, das Parlamentsgebäude zu stürmen.

8.2.2004, Sonntag

Mit fünf Auszeichnungen ist die Sängerin Beyoncé Knowles die große Gewinnerin bei der 46. Verleihung der Grammy-Musikpreise in Los Angeles. Auch der deutsche Bassbariton Thomas Quasthoff erhält eine Auszeichnung.

In einer Volksabstimmung lehnen die Schweizer Stimmbürger den Bau einer zweiten Tunnelröhre am Gotthard ab. Gebilligt wird eine Volksinitiative zur Verschärfung des Strafrechts, wodurch nach Zustimmung des Parlaments Schwerstverbrecher – nicht therapierbare Sexual- und Gewaltverbrecher – lebenslang hinter Gitter bleiben müssen.

9.2.2004, Montag

Der deutsche NATO-General Götz Gliemeroth übergibt in Kabul nach einem halben Jahr die Führung der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe ISAF an den kanadischen General Rick Hillier. Die Bundeswehr stellt mehr als 1700 der 6000 ISAF-Soldaten

Die infolge der Havarie des Kreuzfahrtschiffes “Pride of America” am 14. Januar in erhebliche wirtschaftliche Probleme geratene Bremerhavener Lloyd Werft reicht beim Bremerhavener Amtsgericht einen Insolvenzantrag ein.

10.2.2004, Dienstag

Bei der Explosion einer Autobombe vor einer Polizeiwache in der irakischen Stadt Iskandarijah kommen 53 Menschen ums Leben. Zum Zeitpunkt der Detonation hatten sich dort Hunderte junger Männer versammelt, um Bewerbungen für die Aufnahme in den Polizeidienst auszufüllen.

Die französische Nationalversammlung billigt mit großer Mehrheit das umstrittene Verbot von Kopftüchern und anderen auffälligen religiösen Symbolen an den öffentlichen Schulen des Landes.

11.2.2004, Mittwoch

Die EU-Kommission genehmigt unter Auflagen die Fusion von Air France und KLM. Damit entsteht die größte Fluggesellschaft Europas.

Mindestens 47 Menschen verlieren ihr Leben, als eine Autobombe vor einem Rekrutierungsbüro der neuen irakischen Armee in Bagdad explodiert.

12.2.2004, Donnerstag

Bundesaußenminister Joschka Fischer eröffnet in Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg, ein deutsches Konsulat.

Das Space Center wird in Bremen eröffnet, Europas größter Indoor-Erlebnispark zum Thema Raumfahrt und Weltraumabenteuer.

Mehr als 20 lesbische und schwule Paare vollziehen in Los Angeles im Bundesstaat Kalifornien erstmals in den USA die standesamtliche Trauung.

Südkoreanische Forscher der Universität Seoul haben weltweit zum ersten Mal Stammzellen aus einem geklonten menschlichen Embryo gewonnen.

13.2.2004, Freitag

Bei einem Bombenanschlag in Doha im Scheichtum Katar wird der von den russischen Behörden steckbrieflich gesuchte Tschetschenenführer Selimchan Jandarbijew getötet.

Das wegen eines angeblichen indirekten Mordaufrufs gegen Spitzenmanager in die Schlagzeilen geratene Politschauspiel “McKinsey kommt” des Dramatikers Rolf Hochhuth wird in Brandenburg uraufgeführt.

14.2.2004, Samstag

In Rades gewinnen Tunesiens Fußballer bei den 24. kontinentalen Titelkämpfen erstmals den Afrika-Cup durch ein 2:1 gegen Gastgeber Marokko.

Der italienische Radprofi Marco Pantani wird tot in einem Hotelzimmer in Rimini aufgefunden. Er ist, wie sich später herausstellt, an einer Kokainvergiftung gestorben.

Der Film “Gegen die Wand” des Hamburger Regisseurs Fatih Akin erhält den Hauptpreis der 54. Internationalen Berliner Filmfestpiele, den Goldenen Bären.

In Luohe in der chinesischen Provinz Henan wird ein Mann hingerichtet, der 67 Morde verübt haben soll.

Beim Dacheinsturz eines Moskauer Erlebnisbades kommen 28 Menschen ums Leben.

Bei einem Brand in einem Kaufhaus in Jilin im Nordwesten der Volksrepublik China sterben 53 Menschen an Rauchvergiftung. Die polizeiliche Untersuchung offenbart erhebliche Mängel bei den Sicherheitsvorkehrungen in dem Gebäude.

16.2.2004, Montag

Im Gespräch mit CDU-Chefin Angela Merkel weist der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara deren Vorschlag einer privilegierten Partnerschaft unterhalb der Ebene der EU-Vollmitgliedschaft zurück.

In den Universitätskrankenhäusern von Bonn und Hamburg sowie in belgischen Kliniken in Brüssel und Antwerpen wird ein AIDS-Impfstoff getestet. Das Serum ist vor allem für Afrika und Südostasien gedacht.

17.2.2004, Dienstag

Der US-Telekommunikationskonzern Cingular Wireless übernimmt für 40,7 Mrd. US-Dollar den Konkurrenten AT&T Wireless und schlägt dabei das gleichfalls interessierte britische Mobilfunkunternehmen Vodafone aus dem Rennen.

Das georgische Parlament bestätigt auf Vorschlag von Präsident Michail Saakaschwili das von Ministerpräsident Surab Schwanija geführte Kabinett.

Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) kündigt den umstrittenen Vertrag mit dem Maut-Betreiberkonsortium Toll Collect.

18.2.2004, Mittwoch

In einem Freundschaftsspiel in Split besiegt die deutsche Fußball-Nationalelf die Auswahl Kroatiens 2:1.

Bei der Explosion eines mit Treibstoff und Chemikalien beladenen Güterzuges kommen in Neischapur im Nordosten Irans 320 Menschen ums Leben.

Das Amtsgericht Karlsruhe verurteilt einen 34-jährigen DaimlerChrysler-Ingenieur zu einem Jahr und sechs Monaten Haft ohne Bewährung. Er soll im Juli 2003 durch seine Raserei auf der Autobahn den Unfalltod einer 21-jährigen Frau und ihrer zweijährigen Tochter verursacht haben.

Bundeskanzler Gerhard Schröder, der französische Präsident Jacques Chirac und der britische Premierminister Tony Blair vereinbaren bei einem Dreiergipfel in Berlin, den Posten eines EU-Vize-Kommissionspräsidenten für wirtschaftliche Reformen schaffen zu wollen

19.2.2004, Donnerstag

von einem Bombenanschlag auf die Wohnung des nordzyprischen Ministerpräsidenten Mehmet Ali Talat beginnen unter der Schirmherrschaft der UNO in Nikosia Gespräche zwischen Vertretern der griechischen und der türkischen Bevölkerungsgruppe über eine Wiedervereinigung der Insel.

Mit Freispruch für alle 16 Angeklagten endet in Salzburg der Prozess um die Gletscherbahn-Katastrophe von Kaprun, bei der am 11. November 2000 155 Menschen starben.

20.2.2004, Freitag

Einen Besucheransturm verzeichnet die Eröffnung der Ausstellung “Das MoMA in Berlin”.

Bei einer niedrigen Wahlbeteiligung angesichts des Boykottaufrufes der reformorientierten Kräfte erringen die Konservativen wie erwartet die absolute Mehrheit der Sitze im iranischen Parlament.

21.2.2004, Samstag

Bei einem Angriff auf das Flüchtlingslager Barloonyo im Bezirk Lira im Norden von Uganda tötet die Organisation “Widerstandsarmee des Herrn” (LRA) mindestens 200 Menschen. Die LRA kämpft seit 1986 gegen Präsident Yoweri Museveni.

Vier Monate vor der Wahl zum Europäischen Parlament heben in Rom über 1000 Vertreter von 32 grünen Parteien die Europäische Grüne Partei aus der Taufe.

Der ehemalige irakische Diktator Saddam Hussein erhält erstmals seit seiner Festnahme Besuch von einer Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

22.2.2004, Sonntag

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen voll besetzten Linienbus in Jerusalem sterben neun Menschen, mehr als 60 werden verletzt. Zu dem Anschlag bekennen sich die palästinensischen Al-Aksa-Brigaden.

23.2.2004, Montag

Im Gespräch mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan sichert Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) der Türkei erneut Unterstützung beim EU-Beitritt zu.

Wenige Stunden vor einem Besuch von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld im Irak sterben mindestens neun Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeiwache in Kirkuk.

Bei einem Brand im indischen Raumfahrtzentrum auf der Insel Sriharikota vor dem südostindischen Bundesstaat Andra Pradesh werden sechs Menschen getötet und drei weitere schwer verletzt.

24.2.2004, Dienstag

Ein Erdbeben der Stärke 6,5 auf der Richter-Skala kostet im Norden Marokkos bei Al Hoceima 571 Menschen das Leben.

Knapp drei Wochen vor der Präsidentenwahl in Russland entlässt Präsident Wladimir Putin den seit 1999 amtierenden Ministerpräsidenten Michail Kasjanow und betraut vorläufig Vizeministerpräsident Viktor Christenko mit der Führung der Regierung.

Auf der Rückreise von seinem zweitägigen Türkei-Aufenthalt besucht Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Malta.

25.2.2004, Mittwoch

Erstmals seit Beginn des Atomstreits zwischen den USA und Nordkorea kommen am Rande der Sechser-Runde über Nordkoreas Atomprogramm US-Unterhändler James Kelly und der nordkoreanische Vize-Außenminister Kim Kye Gwan zu offiziellen bilateralen Gesprächen zusammen. Die Unterredungen in Peking enden allerdings ergebnislos.

In den USA läuft der seit Monaten heftig umstrittene Jesus-Film von Mel Gibson an.

26.2.2004, Donnerstag

Bei einer Gasexplosion in einem Café der sibirischen Stadt Tschita werden 17 Menschen getötet.

Unter dem Titel “Welchen Preis hat die Macht – Eine Frau zwischen Kohl und Schäuble” stellt die ehemalige CDU-Schatzmeisterin Brigitte Baumeister in Berlin ihre Erinnerungen an die CDU-Parteispendenaffäre vor.

Der mazedonische Präsident Boris Trajkovski kommt bei einem Flugzeugunglück in der Nähe von Mostar ums Leben.

27.2.2004, Freitag

Erstmals seit zwei Jahren empfängt US-Präsident George W. Bush den deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im Weißen Haus. Beide Politiker beschließen eine “Agenda für gemeinsames Handeln”.

In der libyschen Hafenstadt Sirte eröffnet der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi einen von mehr als 40 afrikanischen Staats- und Regierungschefs besuchten Sondergipfel der Afrikanischen Union (AU). Auf Initiative von Gaddafi vereinbaren die Gipfelteilnehmer die Gründung einer gemeinsamen afrikanischen Interventionsarmee.

Fast neun Jahre nach dem Giftgas-Anschlag auf die Tokioter U-Bahn, bei dem am 20. März 1995 zwölf Menschen getötet und mehr als 5500 verletzt worden waren, verurteilt das Tokioter Bezirksgericht den Sektenguru Shoko Asahara zum Tode.

28.2.2004, Samstag

Der Weltfußballverband FIFA schafft in London das erst 1995 eingeführte Golden Goal, das die Verlängerung eines Spiels sofort beendet, zum 1. Juli 2004 wieder ab.

29.2.2004, Sonntag

In Heerenveen gewinnt Eisschnellläuferin Claudia Pechstein (Berlin) den Gesamt-Weltcup.

Bei der Weltmeisterschaft im Vierer-Bob in Königssee verteidigt André Lange seinen Titel.

Der dritte Teil der Fantasy-Trilogie “Herr der Ringe” wird bei der 76. Oscar-Verleihung in Los Angeles mit elf Preisen bedacht.

Nach monatelangen Protesten und angesichts eines bewaffneten Aufstands verlässt Präsident Jean-Bertrand Aristide Haiti.

Bei der Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft erringt die CDU zum ersten Mal die absolute Mehrheit der Sitze.

Chroniknet