Was geschah im Juli 1989

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1.7.1989, Samstag

In einem landesweiten Rundfunk- und Fernsehappell beschwört der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow die nationale Einheit des Landes und kündigt tiefgreifende Veränderungen der Nationalitätenpolitik an.

2.7.1989, Sonntag

Die deutsche Damenfußball-Nationalmannschaft gewinnt mit einem 4:1-Erfolg über Titelverteidiger Norwegen in Osnabrück die Europameisterschaft.

Der Deutsche Darstellerpreis des Bundesverbandes der Fernseh- und Filmregisseure geht in München an Hannelore Hogner und Otto Sander.

Bei der Explosion einer Autobombe vor einer Wohnsiedlung der britischen Armee in Hannover wird ein Soldat getötet, seine Frau sowie vier Kinder werden verletzt. Zu dem Anschlag bekennt sich die irische Untergrundorganisation IRA.

Der CSU-Vorsitzende Theo Waigel bekräftigt auf dem Deutschlandtreffen der Landsmannschaft Schlesien in Hannover den Willen zur Wiedervereinigung Deutschlands und den unveränderten Anspruch auf die zu Polen gehörenden Gebiete östlich von Oder und Neiße.

In Moskau stirbt 79jährig Andrei Gromyko, der 28 Jahre lang Außenminister und danach bis 1988 Staatschef der Sowjetunion war.

Das algerische Parlament verabschiedet ein Gesetz, das die Gründung “politischer Vereinigungen” neben der Einheitspartei FLN zuläßt. Damit wird der Weg zu einem Mehrparteiensystem geebnet.

3.7.1989, Montag

Der Oberste Gerichtshof der USA schränkt das Recht auf Abtreibung erheblich ein.

Das IBM-Werk in Sindelfingen beginnt als erstes europäisches Werk mit der Serienfertigung von 4-Megabit-Speicherchips.

4.7.1989, Dienstag

Eine führerlose sowjetische Militärmaschine vom Typ MiG 23 überfliegt die DDR, die Bundesrepublik Deutschland und die Niederlande und stürzt in Belgien auf ein Wohnhaus. Ein 18-Jähriger wird dabei getötet.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) legt in Bonn den Verfassungsschutzbericht 1988 vor, in dem eine Zunahme des Rechtsextremismus verzeichnet wird. Dennoch bleibe ein “Übergewicht der vielfältigen Aktivitäten linksextremistischer Organisationen”.

In der Sowjetrepublik Litauen wird ein Gesetz über private Landwirtschaft erlassen, nach dem Bauern bis zu 50 ha Land selbständig bearbeiten und auch vererben dürfen.

Der Oberste Sowjet in Moskau lehnt erstmals per Abstimmung einen vom Regierungschef vorgeschlagenen Ministerkandidaten ab, nachdem Ende Juni schon in den Ausschüssen einige Bewerber zurückgewiesen worden waren. Zwei weitere Bewerber erleiden am 5. und 10. Juli Abstimmungsniederlagen.

5.7.1989, Mittwoch

Das 120. Deutsche Galopper-Derby in Hamburg wird am grünen Tisch entschieden. Taishan, der als erster durchs Ziel ging, wird zugunsten des zweiten, Mondrian aus dem Stall Hanse unter Jockei Kevin Woodburn, wegen Behinderung disqualifiziert.

Beim Besuch von DDR-Umweltminister Hans Reichelt in Bonn unterzeichnen beide Seiten eine Vereinbarung, wonach die Bundesrepublik sechs Umweltprojekte in der DDR mit insgesamt 300 Mio. DM fördern wird.

Das Bundesverfassungsgericht befindet die 1983 eingeführte gesetzliche Regelung zur Vermeidung von Härtefällen beim Versorgungsausgleich im Scheidungsfall für mit dem Grundgesetz vereinbar.

Der südafrikanische Schwarzenführer Nelson Mandela, der vor 25 Jahren zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, wird überraschend von Staatspräsident Pieter Willem Botha empfangen.

6.7.1989, Donnerstag

Oliver North, einer der Hauptbeteiligten an der 1986 aufgedeckten Iran-Contra-Affäre in den USA, wird in Washington u.a. wegen Beihilfe zur Täuschung des Kongresses zu drei Jahren Haft auf Bewährung, einer Geldstrafe und 1200 Stunden Sozialarbeit verurteilt.

Der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow spricht als erster osteuropäischer Staatschef vor dem Europarat in Straßburg. Er legt seine Vorstellungen von einem “gemeinsamen europäischen Haus” dar und fordert erneut sofortige Verhandlungen über den Abbau atomarer Kurzstreckenraketen.

In Budapest stirbt 77jährig János Kádár, seit der Niederschlagung des Volksaufstandes 1956 bis 1988 Chef der ungarischen KP.

Das Bundesverfassungsgericht stellt fest, dass staatliche Fördermaßnahmen für die Presse grundsätzlich zulässig seien, dabei aber bestimmte Meinungen oder Tendenzen weder bevorzugt noch benachteiligt werden dürften.

7.7.1989, Freitag

Das Westberliner Verwaltungsgericht bezeichnet den sog. Berliner Polizeikessel, bei dem 1987 beim Besuch des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan rund 600 Menschen in der City eingeschlossen wurden, als rechtswidrig. Es gibt damit der Klage von sechs der Eingekesselten statt.

Auf Kuba verhängt ein Militärgericht wegen Rauschgiftschmuggels aus Südamerika in die USA Todesurteile gegen vier hohe Offiziere. Die Urteile werden am 13. Juli vollstreckt.

8.7.1989, Samstag

Der peronistische Politiker Carlos Saúl Menem wird als Präsident Argentiniens vereidigt. Der Machtwechsel findet fünf Monate früher statt als geplant, weil Menems Vorgänger Raúl Alfonsín wegen der katastrophalen Wirtschaftslage Ende Juni seinen Rücktritt erklärt hat.

Die hessische SPD wählt den Kasseler Oberbürgermeister Hans Eichel zum neuen Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 1991. Sein Vorgänger Hans Krollmann hat auf eine Wiederwahl verzichtet.

Mit Hilfe der US-amerikanischen Weltraumsonde Voyager 2 wird ein dritter Mond des Planeten Neptun entdeckt.

9.7.1989, Sonntag

Alain Prost (Frankreich) gewinnt den Großen Preis von Frankreich für Formel-1-Wagen in Le Castellet auf McLaren.

Bei den Internationalen Tennismeisterschaften von England in Wimbledon gibt es einen zweifachen deutschen Triumph: Bei den Herren siegt Boris Becker, bei den Damen Steffi Graf.

US-Präsident George Bush tritt eine zehntägige Europareise an, die ihn nach Polen, Ungarn, Frankreich und in die Niederlande führt.

10.7.1989, Montag

Im sibirischen Kohlerevier Kusbass beginnt eine Streikwelle, die am 17. Juli auch auf das ukrainische Donbass-Revier übergreift. Die Arbeiter fordern wirtschaftliche Reformen und soziale Verbesserungen. Nach Appellen und Zusagen von Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow klingen die Streiks vom 25. Juli an wieder ab.

Kurz vor dem Jahrestag des Massakers von 1987 explodieren in Mekka, der heiligen Stadt der Moslems, zwei Bomben in der Nähe der Großen Moschee. Ein Mensch wird getötet, 16 weitere werden verletzt. Am 31. Juli 1987 waren bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und saudiarabischen Sicherheitskräften 402 Menschen – darunter 275 iranische Pilger – getötet worden.

Das US-Magazin “Forbes” veröffentlicht eine aktuelle Milliardärsliste. An der Spitze steht – trotz eines Verlustes von 3 Mrd. US-Dollar (5,25 Mrd. DM) gegenüber 1988 – der japanische Eisenbahnmagnat Yoshiaki Tsutsumi, dessen Vermögen auf 15 Mrd. US-Dollar (26,25 Mrd. DM) taxiert wird. Als reichster Bundesbürger landet Friedrich Karl Flick mit 3 Mrd. US-Dollar auf Rang 23.

11.7.1989, Dienstag

Der britische Schauspieler Laurence Olivier, der auf der Bühne und im Film vor allem als Shakespeare-Darsteller glänzte, sich aber auch als Regisseur hervortat, stirbt 82jährig in Brighton.

In Bremen wird die als neonazistisch eingestufte Partei Deutsche Alternative (DA) gegründet. Vorsitzender ist Heinz Seeger.

Dockarbeiter in 60 britischen Häfen treten in den Streik, um gegen die geplante Abschaffung der lebenslangen Arbeitsplatzgarantie zu protestieren.

12.7.1989, Mittwoch

Der Seniorenschutzbund “Graue Panther” kündigt in München die sechsjährige Zusammenarbeit mit der Partei Die Grünen auf und gründet eine eigene Partei, die “Grauen”. Zur Vorsitzenden wird Trude Unruh gewählt. Die neue Partei tritt u.a. für ein neues Heimgesetz und eine Mindestrente an.

13.7.1989, Donnerstag

In Wien werden drei kurdische Exilpolitiker ermordet, die mit Abgesandten aus Teheran über eine friedliche Lösung anstehender Probleme verhandelten. Iran und Irak beschuldigen sich gegenseitig der Tat.

14.7.1989, Freitag

In Paris erreichen die Feierlichkeiten zum 200-Jährigen Jubiläum der Französischen Revolution ihren Höhepunkt.

In der somalischen Hauptstadt Mogadischu werden bei Schießereien zwischen Polizei und Demonstranten mindestens 50, inoffiziellen Angaben zufolge sogar 300 bis 1600 Menschen getötet. Auslöser der Auseinandersetzungen war die Verhaftung von vier Geistlichen.

Der mit 27 km Umfang größte Teilchenbeschleuniger der Welt, LEP, geht am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik in Genf in die Probephase.

Die Oper “Graf Mirabeau” des DDR-Komponisten Siegfried Matthus erlebt ihre Uraufführung in Ost-Berlin, Karlsruhe und Essen.

15.7.1989, Samstag

In Venedig kommt es anlässlich eines Gastspiels der britischen Rockgruppe Pink Floyd zu Auseinandersetzungen zwischen Tausenden von Rockfans und der Polizei. Im Anschluss an das Konzert tritt die Stadtregierung zurück, weil die etwa 200 000 Besucher Venedig in eine Müllhalde verwandelt haben.

Bundesbürger unterliegen bei Reisen in die USA künftig nicht mehr der Visumspflicht.

Bei neuen Zusammenstößen zwischen Georgiern und Abchasen in der autonomen Region Abchasien werden elf Menschen getötet und 127 verletzt.

16.7.1989, Sonntag

Das Grand-Prix-Rennen in Silverstone (Großbritannien) gewinnt der Franzose Alain Prost auf McLaren.

Bei der Fecht-Weltmeisterschaft in Denver/US-Bundesstaat Colorado können die Athleten aus der Bundesrepublik mit zweimal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze einen sensationellen Erfolg verbuchen.

Der österreichische Dirigent Herbert von Karajan stirbt im Alter von 81 Jahren in Anif bei Salzburg.

Laut Zeitungsberichten halten sich etwa 30 DDR-Bürger in der bundesdeutschen Botschaft in Budapest auf, um ihre Ausreise in den Westen zu erzwingen.

Der indische Ministerpräsident Rajiv Gandhi trifft zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Pakistan ein, der ersten derartigen Visite seit 29 Jahren. Hauptgesprächsthema ist der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt der beiden Staaten um Kaschmir.

In Paris endet der Weltwirtschaftsgipfel der sieben führenden Industrienationen.

17.7.1989, Montag

Österreich beantragt die Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft.

Als erster Staat des Warschauer Pakts nimmt Polen diplomatische Beziehungen zum Vatikan auf.

Der US-Bomber “Stealth” absolviert über der kalifornischen Wüste erfolgreich seinen Jungfernflug. Das Flugzeug soll Radarstrahlen so stark streuen, dass es auf gegnerischen Radarschirmen praktisch unsichtbar ist.

18.7.1989, Dienstag

Nach einem Sturm schlagen auf dem vor der Elbinsel Neuwerk auf Reede liegenden niederländischen Frachter “Oostzee” 20 der insgesamt 4000 Fässer mit der hochgiftigen Chemikalie Epichlorhydrin leck. Die Entsorgung dauert vier Wochen, ernstliche Schädigungen für Menschen und Umwelt werden nicht festgestellt.

Der kenianische Präsident Daniel Arap Moi ruft die Weltgemeinschaft dazu auf, kein Elfenbein mehr zu kaufen und so die Gefahr einer Ausrottung der afrikanischen Elefanten zu bannen. Am selben Tag werden im Nationalpark von Nairobi etwa 2000 Elefantenzähne verbrannt, die Wilderern abgenommen wurden.

19.7.1989, Mittwoch

Der polnische Staatsratsvorsitzende und KP-Chef Wojciech Jaruzelski wird zum Staatspräsidenten gewählt. Er tritt am 29. Juli von seinem Parteiamt zurück.

Bei dem Versuch einer Notlandung in Sioux City im US-Bundesstaat Iowa geht eine DC 10 der United Airlines in Flammen auf. 111 der 296 Insassen kommen ums Leben.

Im Kaliwerk Wintershall in Heringen (Kreis Hersfeld-Rotenberg) werden bei einem Ausbruch von Kohlensäure unter Tage drei Bergleute getötet.

20.7.1989, Donnerstag

US-Präsident George Bush regt anlässlich des 20. Jahrestages der ersten bemannten Mondlandung ein neues Raumfahrtprogramm an. Es sieht die Errichtung einer Mondbasis sowie die Entsendung einer bemannten Mission zum Mars vor.

21.7.1989, Freitag

Mit einem K.-o.-Sieg nach nur 93 Sekunden verteidigt der Schwergewichts-Boxweltmeister Mike Tyson (USA) in Atlantic City seinen Titel gegen seinen Landsmann Carl “The Truth” Williams.

Nach dreijährigen Kämpfen unterzeichnen Rebellen und Regierung in Surinam ein Friedensabkommen.

22.7.1989, Samstag

Durch eine Nachwahl kommt erstmals seit 1947 ein Oppositionspolitiker ins ungarische Parlament.

Nach vietnamesischen Bombardements fliehen 40 000 Menschen aus einem kambodschanischen Flüchtlingslager nach Thailand.

23.7.1989, Sonntag

Mit acht Sekunden Vorsprung sichert sich der US-amerikanische Radprofi Greg LeMond den Sieg bei der Tour de France.

Eine Windjammerparade auf der Elbe ist einer der Höhepunkte bei den Feiern zum 800. Geburtstag des Hamburger Hafens.

Bei der Wahl zum japanischen Oberhaus verlieren die seit 1955 regierenden Liberaldemokraten ihre absolute Mehrheit.

24.7.1989, Montag

Im Zuge einer Regierungsumbildung wird John Major zum britischen Außenminister ernannt.

Nach langwierigen Verhandlungen einigt sich Mexiko mit seinen wichtigsten Gläubigerbanken auf einen Teil-Erlass seiner Schulden.

Das US-amerikanische Medienunternehmen Time Inc. übernimmt die Warner Communications Inc. und wird dadurch der weltgrößte Medienkonzern.

25.7.1989, Dienstag

Mit einer heftig kritisierten Neuinszenierung des “Parsifal” beginnen in Bayreuth die 78. Richard-Wagner-Festspiele.

Die konstituierende Sitzung des im Juni gewählten Europaparlaments beginnt mit einem Eklat: Während der Eröffnungsrede des Alterspräsidenten Claude Autant-Lara von der französischen rechtsextremistischen Front National verlassen die meisten Abgeordneten den Saal.

26.7.1989, Mittwoch

Polen und die Europäische Gemeinschaft schließen ein Abkommen über die Verbesserung ihrer Wirtschaftsbeziehungen.

Durch ein 4:3 über den Deutschen Fußballmeister FC Bayern München sichert sich DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund den Supercup.

27.7.1989, Donnerstag

Eine DC 10 der Korean Airlines stürzt beim Anflug auf die libysche Hauptstadt Tripolis ab. 78 der 199 Flugzeuginsassen und vier Menschen an der Absturzstelle sterben.

In Stockholm wird ein 42-Jähriger für schuldig befunden, 1986 den schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme ermordet zu haben. Er wird zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der kubanische Staats- und Parteichef Fidel Castro erklärt, die Unabhängigkeit und der sozialistische Kurs seines Landes hingen nicht von der Unterstützung der Sowjetunion ab. Er beklagt die “kapitalistischen Tendenzen” in einigen Ostblockländern.

Der Oberste Sowjet der UdSSR beschließt, Estland, Lettland und Litauen ab 1. Januar 1990 weitreichende wirtschaftliche Selbständigkeit zu gewähren.

28.7.1989, Freitag

Aus der Präsidentenwahl im Iran geht der bisherige Parlamentspräsident Ali Akbar Haschemi Rafsandschani als Sieger hervor. Die Wähler stimmen zugleich einer neuen Verfassung zu, die das Amt des Ministerpräsidenten abschafft und dem Staatspräsidenten mehr Macht gibt.

Ein israelisches Kommando entführt den fundamentalistischen proiranischen Schiitenführer Abdul Karim Obeid aus seinem Haus im Südlibanon und verschleppt ihn nach Israel, um im Libanon gefangengehaltene Geiseln freizupressen.

Der EG-Ministerrat billigt den Haushalt der Europäischen Gemeinschaft für 1990. Der Entwurf sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 95,6 Mrd. DM vor, ein Zuwachs von 3% gegenüber dem Vorjahr.

29.7.1989, Samstag

In Peking werden 180 000 Bücher beschlagnahmt, die nach amtlichen Angaben von Verfechtern der “bürgerlichen Liberalisierung” stammen.

30.7.1989, Sonntag

In Moskau wird die erste innerparteiliche Oppositionsgruppe ins Leben gerufen. Bei der Wahl des fünfköpfigen Präsidiums, dem auch Friedensnobelpreisträger Andrei Sacharow angehört, erhält der Radikalreformer Boris Jelzin die meisten Stimmen. Der Gruppe gehören bislang etwa 400 Abgeordnete des Volksdeputiertenkongresses und 90 des Obersten Sowjet an.

Der Oberste Sowjet von Lettland verabschiedet eine Deklaration über die staatliche Souveränität. Danach müssen alle von Moskau erlassenen Gesetze auch von lettischen Organen ratifiziert werden.

In einem Referendum in Chile sprechen sich über 85% der Wahlberechtigten für eine Verfassungsreform aus, die als ein weiterer Schritt zur Demokratisierung gilt.

Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring ist erstmals seit 1983 kein deutscher Rennfahrer am Start. Sieger wird Ayrton Senna (Brasilien) vor dem Franzosen Alain Prost, beide auf McLaren-Honda.

31.7.1989, Montag

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD empfiehlt ihren 24 Mitgliedsländern “grundlegende Reformen”, um Langzeitarbeitslose wieder ins Erwerbsleben einzugliedern.

Chroniknet