Was geschah im März 1953

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1.3.1953, Sonntag

Bei den Parlamentswahlen in Chile verliert die Regierungskoalition die Mehrheit; im Abgeordnetenhaus verfügen die Anhänger von Präsident Carlos Ibáñez del Campo und die Opposition nun jeweils über 73 Sitze.

In der Volksrepublik China wird ein Wahlgesetz für die ersten Parlamentswahlen seit der Machtübernahme der Kommunisten verkündet. Großgrundbesitzer und “Konterrevolutionäre” haben danach kein Wahlrecht; zur Aufstellung von Kandidaten sind nur die Kommunistische Partei und die Massenorganisationen berechtigt.

Auf der in Dresden eröffneten Dritten Deutschen Kunstausstellung (bis 25. 5.) wird ein Querschnitt des sozialistischen Realismus gezeigt, der in der offiziellen Kunst der DDR vorherrscht. Ministerpräsident Otto Grotewohl ruft die Künstler auf, “diszipliniert und exakt ihre künstlerischen Aufgaben zu erfüllen”.

2.3.1953, Montag

In der iranischen Hauptstadt Teheran kommt es zu blutigen Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern von Ministerpräsident Mohammad Mossadegh. Die Ausschreitungen werden durch die Verhaftung von 70 regierungskritischen Armeeoffizieren ausgelöst.

Aus Anlass der Krönung von Königin Elisabeth II. im Juni erlässt die britische Regierung eine Amnestie für alle während des Zweiten Weltkrieges desertierten britischen Soldaten.

Der sowjetische Partei- und Regierungschef Josef W. Stalin erleidet einen Gehirnschlag.

In Köln wird der Westdeutsche Kreis der Internationalen Konferenz zur friedlichen Lösung der deutschen Frage gegründet. Die Gruppe, der u.a. der frühere Reichskanzler Joseph Wirth und Kirchenpräsident Martin Niemöller angehören, wendet sich gegen die Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland an einem westlichen Militärbündnis.

Mit 6000 Menschen, die innerhalb eines Tages einen Asylantrag in Berlin (West) stellen, erreicht die Flüchtlingswelle aus der DDR einen neuen Höhepunkt.

3.3.1953, Dienstag

Der Bundesvorsitzende der Freien Demokratischen Partei (FDP), Vizekanzler Franz Blücher, betont in Limburg, die FDP sei nicht durch ehemalige Nationalsozialisten unterwandert. Einzelnen FDP-Politikern waren zuvor enge Verbindungen zu der im Januar verhafteten Gruppe früherer nationalsozialistischer Funktionäre nachgesagtworden.

Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes und der Sektion Fußball in der DDR können sich bei Gesprächen in Hannover nicht auf die Durchführung einer gesamtdeutschen Fußballmeisterschaft in der laufenden Spielzeit einigen. Offiziell werden dafür Terminschwierigkeiten verantwortlich gemacht.

4.3.1953, Mittwoch

Die Alliierte Hohe Kommission und Vertreter der Firma Friedrich Krupp unterzeichnen den Vertrag über die Entflechtung des Krupp-Konzern, durch den die Eisen und Stahl erzeugenden Betriebe sowie die Kohlebergwerke aus dem Gesamtunternehmen herausgelöst werden.

Der Bundestag verabschiedet das Sowjetzonen-Notleistungsgesetz, das die Ansprüche von DDR-Flüchtlingen auf staatliche Hilfsleistungen bundeseinheitlich regelt.

5.3.1953, Donnerstag

Josef W. Stalin, Partei und Regierungschef der Sowjetunion, stirbt in Moskau an den Folgen eines am 2. März erlittenen Schlaganfalls.

Der Bundestag beschließt eine Erhöhung der Gehälter der Bundesbeamten um 20%. Die Anhebung der Beamtengehälter tritt am 10. April in Kraft.

6.3.1953, Freitag

Georgi M. Malenkow, bisher stellvertretender sowjetischer Regierungschef, wird als Nachfolger Josef W. Stalins zum neuen Vorsitzenden des Ministerrats der UdSSR ernannt. Das zehnköpfige Präsidium des Zentralkomitees tritt als kollektives Führungsgremium an die Spitze der Kommunistischen Partei.

Bischof Otto Dibelius, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, äußert sich in einem Brief an Bundeskanzler Konrad Adenauer besorgt über die wachsende Zahl unverheiratet zusammenlebender Paare.

7.3.1953, Samstag

Im Essener Opernhaus findet die deutsche Erstaufführung von Alban Bergs Oper “Lulu” statt.

Die DDR und Ägypten unterzeichnen in Kairo ein Handelsabkommen. Wirtschaftsverhandlungen zwischen der ägyptischen Regierung und der Bundesrepublik Deutschland waren zuvor im Februar ergebnislos verlaufen.

Die Zentrumspartei bekräftigt auf ihrem Parteitag in Köln (bis 8. 3.) ihre ablehnende Haltung gegenüber der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe weist eine Klage der Regierungsparteien gegen die SPD-Opposition über deren Verhalten beim Ratifizierungsverfahren der deutsch-alliierten Verträge als unzulässig zurück. Die SPD hatte beim Verfassungsgericht beantragt, festzustellen, dass zur Ratifizierung eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament erforderlich sei.

8.3.1953, Sonntag

Der vom Bundesvorstand aufgehobene Landesverband der Deutschen Partei in Nordrhein-Westfalen konstituiert sich in Düsseldorf als neue Partei unter dem Namen Unabhängige Deutsche Partei.

Der in mehreren Bundesländern verbotene rechtsradikale Bund Deutscher Jugend löst seine noch bestehenden Landesverbände auf.

9.3.1953, Montag

Bei der Trauerfeier für den verstorbenen Josef W. Stalin in Moskau betont der neue Vorsitzende des sowjetischen Ministerrats, Georgi M. Malenkow, die UdSSR strebe ein friedliches Nebeneinander von kapitalistischen und sozialistischen Staaten an.

10.3.1953, Dienstag

Eine sog. Ad-hoc-Versammlung aus Parlamentariern der sechs Mitgliedsländer der Montanunion verabschiedet in Straßburg auf einer am 7. 3. begonnenen Tagung einen Verfassungsentwurf für eine Europäische Gemeinschaft.

In der Nähe von Regensburg wird ein Düsenjäger der US-amerikanischen Luftwaffe von zwei sowjetischen Jagdflugzeugen abgeschossen.

Der zurückgetretene Generalsekretär der UNO, der Norweger Trygve Halvdan Lie, beschuldigt die Sowjetunion vor der UN-Vollversammlung, für seinen Rücktritt verantwortlich zu sein, da die sowjetische Regierung seine Arbeit seit Ausbruch des Koreakrieges sabotiert habe.

11.3.1953, Mittwoch

Die französische Nationalversammlung verabschiedet eine Amnestie für Politiker und Beamte, die während des Zweiten Weltkriegs mit den deutschen Besatzern zusammengearbeitet haben. Von der Amnestie sind etwa 23 000 ehemalige Kollaborateure betroffen.

12.3.1953, Donnerstag

In Hannover wird der Film- und Revuepalast “Aegi”, das größte und modernste bundesdeutsche Kino, eröffnet.

Das mexikanische Parlament beschließt die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen.

In Grenznähe zur DDR an der Elbe bei Lauenburg wird ein britisches Militärflugzeug von sowjetischen Jagdflugzeugen vom Typ “Mig 15” abgeschossen.

Nach Angaben des Bundesvertriebenenministeriums gelten noch 3,5 Mio. Deutsche als Folge des Weltkrieges als vermisst. Eine Heimkehrerbefragung soll helfen, das Schicksal dieser Vermissten aufzuklären.

13.3.1953, Freitag

Im ganzen Bundesgebiet werden auf Anordnung der Oberbundesanwaltschaft Büros der kommunistischen Freien Deutschen Jugend (FDJ) durchsucht, die in der Bundesrepublik Deutschland seit 1951 verboten ist.

14.3.1953, Samstag

Nach einem Misstrauensvotum des Abgeordnetenhauses gegen die Regierung erklärt der japanische Ministerpräsident Shigeru Yoshida den Rücktritt seines Kabinetts und löst das Parlament auf.

Der Staatspräsident der CSR, Klement Gottwald, stirbt 56jährig in Prag.

Nikita S. Chruschtschow wird als Nachfolger des neuen sowjetischen Regierungschefs Georgi M. Malenkow zum Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) ernannt.

In einem offenen Brief an die Mitglieder der SPD schlägt das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) eine Aktionseinheit beider Parteien gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) vor.

15.3.1953, Sonntag

Auf einer Tagung der Europa-Union in Rhöndorf sprechen sich hohe ehemalige deutsche Offiziere gegen eine Nationalarmee und für die Aufstellung der geplanten Europaarmee aus.

Ein Abkommen zwischen acht westeuropäischen Staaten über die gemeinschaftliche Nutzung von 160 000 Eisenbahn-Güterwagen tritt in Kraft.

Durch einen 7:3-Sieg im letzten Spiel über die Schweiz belegt die deutsche Nationalmannschaft bei den Eishockey-Weltmeisterschaften in Basel hinter Schweden den zweiten Platz.

16.3.1953, Montag

Die US-amerikanische Luftwaffe setzt erstmals Düsenjäger vom Typ F 86 “Sabrejet” für Patrouillenflüge zur Überwachung der innerdeutschen Grenze ein. Die “Sabrejets” gelten als die modernsten Kampfflugzeuge der USA.

Der jugoslawische Staatschef, Marschall Josip Tito, trifft zu einem fünftägigen Staatsbesuch Großbritanniens in London ein.

Die Bundesrepublik Deutschland errichtet eine Vertretung am europäischen Sitz der Vereinten Nationen in Genf.

17.3.1953, Dienstag

Die konservative Mehrheit im britischen Unterhaus macht die bereits 1951 von der Labour-Regierung durchgeführte Verstaatlichung der Eisen- und Stahlindustrie in Großbritannien rückgängig.

Auf dem Versuchsgelände Yucca Flat in der Wüste von Nevada führt die US-Armee einen neuen Atomtest durch. In drei Kilometer Entfernung verfolgen 1000 Soldaten und 20 Journalisten die Explosion.

Das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) würdigt das Vermächtnis des verstorbenen sowjetischen Parteichefs Josef W. Stalin und ordnet u.a. an, Reproduktionen von Stalinbüsten und Stalinstatuen sowjetischer Künstler herstellen zu lassen.

18.3.1953, Mittwoch

Ein schweres Erdbeben in der Türkei fordert im Nordwesten Anatoliens etwa 1100 Todesopfer.

Während eines Schaufliegens in Duxford (Großbritannien) aus Anlass des Staatsbesuchs des jugoslawischen Präsidenten Marschall Josip Tito stoßen zwei Düsenjäger der Royal Air Force zusammen und stürzen ab. Beide Piloten kommen dabei ums Leben.

Das indische Parlament lehnt einen Antrag ab, in dem der Austritt Indiens aus dem Commonwealth gefordert wird.

In Paris beginnt die erste Tagung der Europäischen Verkehrskonferenz, mit der eine Koordinierung des Verkehrswesens der westeuropäischen Staaten erreicht werden soll.

Der Bundestag ratifiziert mit großer Mehrheit das 1952 unterzeichnete deutsch-israelische Wiedergutmachungsabkommen.

19.3.1953, Donnerstag

Im National Theatre in New York wird das Schauspiel “Camino Real” von Tennessee Williams uraufgeführt.

Bei der Oscar-Verleihung in Hollywood werden Gary Cooper für seine Rolle in “Zwölf Uhr mittags” und Shirley Booth für ihre Rolle in “Komm zurück, kleine Sheba” als beste Darsteller ausgezeichnet. Als bester Film des Jahres 1952 wird “Die größte Schau der Welt” von Cecil B. De Mille mit dem Oscar prämiert.

Die 36. Internationale Automobilausstellung wird in Frankfurt am Main von Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet. Zu den Neuheiten der bis zum 29. 3. dauernden Messe zählt u.a. der Messerschmitt-Kabinenroller.

In Frankfurt an der Oder wird ein Sammellager für DDR-Bürger eingerichtet, die nach ihrer Flucht in die Bundesrepublik Deutschland wieder in die DDR zurückgekehrt sind.

Der Deutschlandvertrag und der Vertrag über die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) werden vom Bundestag in dritter Lesung gegen die Stimmen von SPD und KPD verabschiedet.

20.3.1953, Freitag

Im Rahmen einer USA-Reise trifft der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Ernst Reuter, zu einem Gespräch mit US-Präsident Dwight D. Eisenhower über die stark gestiegene Zahl der DDR-Flüchtlinge zusammen. Bis zum Ende seines Besuchs in den USA am 28. März werden dort 600 000 Dollar (2,5 Mio. DM) Spenden für die Flüchtlinge aus der DDR gesammelt.

Der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Soldaten, Admiral a. D. Gottfried Hansen, fordert die Bundesregierung auf der Jahrestagung seiner Organisation (bis 22. 3.) in Bonn auf, sich für die als Kriegsverbrecher verurteilten ehemaligen Wehrmachtsangehörigen einzusetzen. Bundesinnenminister Robert Lehr hebt auf der Tagung die “staatsbejahende Gesinnung” der früheren deutschen Soldaten hervor.

Die Alliierte Hochkommission in der Bundesrepublik Deutschland beschließt die Aufteilung der I. G. Farben in drei Nachfolgegesellschaften, die sich bis Ende März endgültig konstituieren.

Der iranische Ministerpräsident Mohammad Mossadegh lehnt einen britischen Vorschlag zur Beilegung des Streits über die verstaatlichten ehemaligen britischen Ölgesellschaften ab und weist vor allem deren Entschädigungsforderungen zurück.

21.3.1953, Samstag

Auf dem dritten Parteitag der Exil-CDU in Bonn (bis 23. 3.) wird der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, als Vorsitzender bestätigt. Die Exil-CDU versteht sich als eine für das Gebiet der DDR zuständige Parteigliederung.

Der bisherige Ministerpräsident Antonin Zápotocký wird als Nachfolger des verstorbenen Klement Gottwald zum Staatspräsidenten der CSSR gewählt.

22.3.1953, Sonntag

Die Bundesrepublik Deutschland und Österreich trennen sich in einem Fußball-Länderspiel vor 76 000 Zuschauern in Köln 0:0.

Das in einem britisch-ägyptischen Abkommen vom Februar vorgesehene Selbstverwaltungsstatut für den Sudan tritt mit der Unterzeichnung durch den britischen Generalgouverneur Sir Robert Howe in Kraft.

23.3.1953, Montag

Der österreichische Bundeskanzler Leopold Figl (Österreichische Volkspartei) gibt den Auftrag zur erneuten Regierungsbildung zurück, den er nach den Parlamentswahlen vom Februar erhalten hatte.

Die Volksrepublik China lässt 2000 japanische Kriegsgefangene aufgrund eines Abkommens frei, das die Rückführung von insgesamt 30 000 gefangenen Japanern vorsieht.

24.3.1953, Dienstag

Der erstmals vergebene Europäische Literaturpreis wird am Europäischen Kulturzentrum in Genf an den Deutschen Werner Warsinsky und den Exilpolen Czeslaw Milosz verliehen.

Königin Mary, die Witwe des früheren britischen Königs Georg V. und Großmutter der jetzigen Königin Elisabeth II., stirbt in London im Alter von 85 Jahren.

25.3.1953, Mittwoch

In Brasilien wird wegen der schwersten Dürre seit 1877 in den sieben Nordostprovinzen der nationale Notstand ausgerufen.

Der Bundestag verabschiedet ein Gesetz über die Entflechtung des früher im Besitz des Deutschen Reiches befindlichen Filmkonzerns Ufa. Das Vermögen des Konzerns soll innerhalb von zwei Jahren in Privatbesitz überführt werden.

Die Eingliederung von Vertriebenen und Flüchtlingen aus den früheren deutschen Ostgebieten und der DDR wird durch das vom Bundestag angenommene Vertriebenengesetz bundesweit einheitlich geregelt.

26.3.1953, Donnerstag

Die britische Hochkommission überträgt den bundesdeutschen Behörden die Untersuchung und Strafverfolgung gegen die im Januar verhaftete Gruppe ehemaliger Nationalsozialisten um den früheren Staatssekretär im Propagandaministerium Werner Naumann.

In Kenia ermorden Mitglieder der gegen die britische Kolonialherrschaft kämpfenden Mau-Mau-Bewegung in einer Siedlung nördlich von Nairobi etwa 150 farbige Bewohner, die angeblich mit der Kolonialmacht sympathisierten.

27.3.1953, Freitag

Die in der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) zusammengeschlossenen Rundfunksender vereinbaren in Hannover die Ausstrahlung eines gemeinschaftlichen Fernsehprogramms. Mit dem sog. Fernsehvertrag wird die organisatorische Grundlage für das spätere “Deutsche Fernsehen” gelegt.

Die Bundesregierung beschließt, die Ratifizierungsurkunden zum Vertrag über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft dem Bundespräsidenten erst dann zur Unterzeichnung vorzulegen, wenn das Ratifizierungsverfahren auch in den anderen Vertragsländern abgeschlossen ist oder das Bundesverfassungsgericht eine Entscheidung im Rechtsstreit um die Verträge gefällt hat.

28.3.1953, Samstag

In der Sowjetunion. wird eine Amnestie verkündet: Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren sowie Strafen an Jugendlichen, Frauen mit Kindern und Personen über 55 Jahren werden ganz erlassen, sonstige Strafen werden auf die Hälfte reduziert. Ausgenommen sind u. 0a. Strafen wegen sog. konterrevolutionärer Verbrechen und wegen Mordes.

Die Volksrepublik China und Nordkorea nehmen einen Vorschlag des UN-Oberkommandos in Korea über den Austausch kranker und verwundeter Kriegsgefangener an. Das Oberkommando beider Länder schlägt außerdem die Wiederaufnahme der seit Oktober 1952 unterbrochenen Waffenstillstandsverhandlungen vor.

Die vorübergehend abgesetzte Schlagerparade des Nordwestdeutschen Rundfunks, eine der populärsten bundesdeutschen Radiosendungen, wird erstmals wieder gesendet.

29.3.1953, Sonntag

Der Vorsitzende des gegen die Apartheidpolitik in Südafrika kämpfenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) in der Provinz Transvaal, Nelson Mandela, spricht sich für einen Zusammenschluss sämtlicher Bewegungen der Schwarzen in Afrika aus, die für die nationale Unabhängigkeit streiten.

Nach einer hitzigen Debatte mit teilweise handgreiflichen Auseinandersetzungen verabschiedet der italienische Senat ein neues Wahlgesetz, nach dem der Partei, die mehr als 50% der Stimmen erhält, 65% der Parlamentssitze zustehen.

30.3.1953, Montag

Die zwangsweise Kollektivierung der Landwirtschaft in Jugoslawien wird im Rahmen des angestrebten eigenständigen jugoslawischen Wegs zum Sozialismus wieder rückgängig gemacht.

31.3.1953, Dienstag

Seit Jahresbeginn sind 112 614 Personen aus der DDR nach Berlin (West) und in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet. Allein im März meldeten sich 58 000 Flüchtlinge in den Notaufnahmelagern.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen nominiert einstimmig den stellvertretenden schwedischen Außenminister Dag Hammarskjöld für die Wahl zum neuen Generalsekretär der UNO.

Vertreter von 17 Staaten unterzeichnen in New York eine UN-Resolution über die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Chroniknet