Was geschah im Oktober 1953

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1.10.1953, Donnerstag

Der DGB-Vorstand erklärt sich in einem Schreiben an Jakob Kaiser und Karl Arnold vom Arbeitnehmerflügel der CDU zu Gesprächen über den politischen Kurs der Gewerkschaften bereit. Die CDU und christliche Gewerkschafter hatten dem DGB im Zusammenhang mit dem Bundestagswahlkampf einseitige Parteinahme für die SPD vorgeworfen.

Die 40. Internationale Automobilausstellung wird in Paris eröffnet. Auf dem sog. Pariser Autosalon, an dem sich alle namhaften Automobilproduzenten aus Westeuropa und den USA beteiligen, werden erstmals in Europa Kunststoffkarosserien für Pkw vorgestellt.

In der CSR werden die Einzelhandelspreise für rd. 23 000 Konsumgüter um 5 bis 40% gesenkt.

Die für die Absetzung des polnischen Kardinals Stefan Wyczynski Verantwortlichen in der Staats- und Parteiführung Polens werden vom Vatikan exkommuniziert.

Die diplomatische Mission der DDR in der sowjetischen Hauptstadt Moskau wird in eine reguläre Botschaft umgewandelt.

Zum neuen Außenminister der DDR wird der bisherige Planungsminister Lothar Bolz (National-Demokratische Partei Deutschlands) ernannt.

Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gibt bekannt, dass der ehemalige Rennfahrer Manfred von Brauchitsch zum zweiten Mal im laufenden Jahr wegen des Verdachts auf Hochverrat verhaftet worden ist.

2.10.1953, Freitag

Die Volkskammer der DDR beschließt eine Änderung des Volkswirtschaftsplans und des Haushaltsplans, um damit die Voraussetzungen für die Verwirklichung des sog. neuen Kurses zu schaffen. Ziel der Änderungen ist vor allem eine Verbesserung der Versorgungslage.

Bundesinnenminister Robert Lehr eröffnet in Wiesbaden die neue Zentrale des Bundeskriminalamts.

3.10.1953, Samstag

Der US-amerikanische Pilot James B. Verdin erreicht mit einem Douglas-Düsenflugzeug vom Typ F 4D “Skyray” auf einer Versuchsstrecke in Kalifornien eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 1212 km/h und stellt damit einen Weltrekord auf.

Papst Pius XII. spricht sich für eine strenge Bestrafung von Kriegsverbrechern aus. Die Führung eines Angriffskrieges, Massenhinrichtungen und Deportationen sollten völkerrechtlich unter Strafe gestellt werden.

4.10.1953, Sonntag

Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus fordert, ehemalige DDR-Häftlinge bei der Zuweisung einer Wohnung und eines Arbeitsplatzes bevorzugt zu behandeln. Nach Angaben der Vereinigung, der 14 000 ehemalige Häftlinge angehören, gibt es in der DDR noch 35 000 politische Gefangene.

5.10.1953, Montag

Britische Truppen landen in Georgetown, der Hauptstadt der britischen Kolonie Guyana, und stürzen die von der linksgerichteten Fortschrittlichen Volkspartei gebildete Regierung unter Cheddy Jagan.

6.10.1953, Dienstag

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF wird auf Beschluss der UN-Vollversammlung zu einer ständigen Organisation der UNO erhoben.

Bei der Eröffnungssitzung des neugewählten Folketing, des dänischen Parlaments, bekräftigt die dänische Regierung, dass sie die Stationierung ausländischer Luftstreitkräfte in Dänemark ablehne.

Auf der konstituierenden Sitzung des zweiten Deutschen Bundestags wird Hermann Ehlers (CDU) erneut zum Bundestagspräsidenten gewählt; Carlo Schmid (SPD), Hermann Schäfer (FDP) und Richard Jäger (CSU) werden Vizepräsidenten.

7.10.1953, Mittwoch

Wilhelm Pieck wird am vierten Jahrestag der Gründung der DDR von der Volks- und der Länderkammer erneut zum Staatspräsidenten gewählt.

Die Verfassunggebende Landesversammlung von Baden-Württemberg bestätigt die neue, vier Parteien umfassende Landesregierung unter Ministerpräsident Gebhard Müller (CDU).

8.10.1953, Donnerstag

Der frühere belgische Ministerpräsident Paul Henri Spaak, einer der engagiertesten Befürworter der europäischen Integration, erhält auf dem zweiten Kongress der Europabewegung in Den Haag den ersten symbolischen Europa-Paß. Die Delegierten fordern die Durchführung direkter Wahlen zu einem europäischen Parlament.

Auf dem Parteitag der britischen Konservativen in Margate, der bis zum 10. Oktober dauert, treten Premierminister Sir Winston Churchill und Außenminister Anthony Eden erstmals nach mehrmonatiger Krankheit wieder in der Öffentlichkeit auf.

Großbritannien und die USA geben bekannt, dass sie ihre Truppen aus der bisher von ihnen verwalteten Zone A in Triest zurückziehen und diese der Verwaltung durch die italienische Regierung unterstellen. Aus Protest gegen diese Entscheidung wird die Demarkationslinie zwischen den beiden Zonen am nächsten Tag von den jugoslawischen Behörden geschlossen.

5371 deutsche Kriegsgefangene sind seit Ende September von der Sowjetunion freigelassen worden und in die Bundesrepublik Deutschland bzw. die DDR zurückgekehrt.

9.10.1953, Freitag

Konrad Adenauer (CDU) wird erneut zum Bundeskanzler gewählt. 304 Abgeordnete des Bundestags stimmen für Adenauer, 148 gegen ihn.

In der britischen Kolonie Guyana wird die seit dem Frühjahr geltende Verfassung von Großbritannien außer Kraft gesetzt. Über das Land wird der Ausnahmezustand verhängt.

Bei den Parlamentswahlen in Syrien erringt die von Staatspräsident Adib Schischkali begründete Arabische Befreiungsbewegung eine deutliche Mehrheit. Zu den Wahlen waren nur zwei weitere Parteien zugelassen worden.

Der britische Pilot Roland Burton gewinnt mit einem “Canberra”-Düsenjäger ein Luftrennen von London nach Christchurch (Neuseeland). Für die 19 091 km lange Strecke benötigt er 23:51 h.

10.10.1953, Samstag

In Westberlin endet die Hilfsaktion für die DDR-Bevölkerung. Seit Ende Juli wurden 5,5 Mio. Pakete mit Lebensmitteln im Wert von insgesamt 28 Mio. DM an Bewohner der DDR verteilt.

Der dritte Weltgewerkschaftskongress mit 819 Teilnehmern aus 79 Ländern beginnt in Wien (bis 22.10.). Die Vertreter kommunistischer Gewerkschaften rufen u.a. zum Kampf gegen die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) auf.

In einem Qualifikationsspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954 schlägt die deutsche Mannschaft in Stuttgart das Saarland mit 3:0.

Der jugoslawische Staatschef Marschall Josip Tito droht mit dem Einmarsch jugoslawischer Truppen in die Zone A von Triest, falls italienische Soldaten dorthin verlegt werden sollten.

12.10.1953, Montag

Der Hamburger Landesverband des Gesamtdeutschen Blocks/Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten schließt sich dem “Hamburg-Block” an, einem Zusammenschluss von CDU, FDP und Deutscher Partei für die im November stattfindenden Bürgerschaftswahlen.

Bei den Parlamentswahlen in Norwegen büßen die regierenden Sozialdemokraten acht Sitze ein, behaupten mit 77 von 150 Mandaten jedoch ihre absolute Mehrheit im Storting, dem norwegischen Parlament. Die Verluste der Sozialdemokraten sind auf eine Änderung des Wahlgesetzes und nicht auf Stimmeneinbußen zurückzuführen.

Die Regierungen Griechenlands und der USA unterzeichnen ein Stützpunktabkommen, das die gemeinsame Nutzung militärischer Anlagen in Griechenland durch die Armeen beider Länder vorsieht.

13.10.1953, Dienstag

In der DDR wird 42 Arbeiterinnen und Arbeitern aus Anlass des “Tags der Aktivisten” der Titel “Held der Arbeit” verliehen. Insgesamt gibt es in der DDR rd. 600 000 sog. Aktivisten, die sich in den Betrieben für eine Steigerung der Arbeitsproduktivität engagieren.

14.10.1953, Mittwoch

Beim Absturz eines Passagierflugzeugs der belgischen Fluggesellschaft SABENA kurz nach dem Start auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen kommen alle 44 Insassen ums Leben.

Die Niederlande heben den Visumzwang für Bürger der Bundesrepublik Deutschland auf.

Auf dem Testgelände Woomera in Australien führt das britische Militär zum zweiten Mal einen Atomwaffenversuch durch. Die erste Explosion einer britischen Atombombe fand 1952 statt.

Eine vom US-amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower erlassene Verordnung bestimmt, dass Staatsbedienstete entlassen werden können, die vor einem Ausschuss des Kongresses die Aussage verweigern. Der Erlass bezieht sich vor allem auf Verhöre durch den von Senator Joseph R. McCarthy geleiteten Ausschuss gegen unamerikanische Umtriebe.

Schwerbewaffnete Israelis überfallen in der Nacht zum Donnerstag das jordanische Dorf Qibyah, zerstören sämtliche Häuser und ermorden 53 Bewohner, darunter zahlreiche Frauen und Kinder.

15.10.1953, Donnerstag

Die Stockholmer Akademie spricht dem britischen Premierminister Sir Winston Churchill für seine historisch-biographischen Werke mit zwölf von 18 Stimmen den Nobelpreis für Literatur zu.

In Südkorea beginnen die im Waffenstillstandsabkommen vom Juli vereinbarten sog. Aufklärungsvorträge, mit denen chinesische und nordkoreanische Gefangene, die nicht in ihre Heimat zurückkehren wollen, von Vertretern ihrer Länder doch noch zur Heimkehr bewegt werden sollen.

16.10.1953, Freitag

Der Deutsche Hausfrauenbund kritisiert in einem Schreiben an Bundeskanzler Konrad Adenauer, die geplante Vergrößerung des Bundeskabinetts verstoße gegen das im Wahlkampf gegebene Versprechen zu größter Sparsamkeit. Die Hausfrauen fordern Adenauer außerdem auf, mindestens eine Frau ins Kabinett aufzunehmen.

Zum ersten Europäischen Gemeindetag treffen sich in Versailles Vertreter westeuropäischer Städte und Gemeinden (bis 18.10).

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurde im laufenden Jahr mit 11,932 Mio. t die beste Getreideernte der Nachkriegszeit erzielt.

Der vietnamesische Nationalkongress lehnt das Verbleiben Vietnams in der Französischen Union ab und weigert sich, Delegierte zu wählen, die mit Frankreich über die Selbständigkeit Vietnams im Rahmen dieser Union verhandeln sollen.

17.10.1953, Samstag

Zum Abschluss einer Tagung in Brüssel (seit 12.10.) beschließen die europäischen Verkehrsminister, eine ständige Verkehrsministerkonferenz mit einem Sekretariat in Paris zu bilden.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Hasso von Manteuffel fordert, die als Kriegsverbrecher verurteilten früheren deutschen Soldaten bis zum Jahresende freizulassen, damit nicht “das neue deutsche Soldatentum mit diesem Problem belastet wird”.

Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes veröffentlicht erstmals offizielle Zahlen über deutsche Kriegsgefangene sowie vermisste und verschollene Soldaten. 18 864 namentlich bekannte Deutsche befinden sich danach noch in Gefangenschaft, rd. 98 000 Kriegsgefangene gelten als verschollen.

18.10.1953, Sonntag

Die Außenminister der drei Westmächte erneuern zum Abschluss einer Konferenz in London (seit 16.10.) ihre Einladung an die Sowjetunion, auf einer Vier-Mächte-Konferenz in Lugano (Schweiz) über das Deutschland-Problem und den österreichischen Staatsvertrag zu verhandeln.

19.10.1953, Montag

In der Bundesrepublik Deutschland beginnt eine Gedenkwoche für die Kriegsgefangenen (bis 25.10.).

Das belgische Parlament verabschiedet zwei Verfassungsänderungen, die Voraussetzung für die Ratifizierung des Vertrags über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG) sind. Die Änderungen müssen noch von einem neugewählten Parlament bestätigt werden.

20.10.1953, Dienstag

Die Minister der von Bundeskanzler Konrad Adenauer gebildeten Koalitionsregierung aus CDU/CSU, FDP, Deutscher Partei und Gesamtdeutschem Block werden ernannt und vereidigt. Adenauer gibt vor dem Bundestag seine Regierungserklärung ab.

Der US-amerikanische Außenminister John Foster Dulles beteuert, die USA beabsichtigten nicht, ihre in Europa stationierten Truppen abzuziehen. Entsprechende Andeutungen von Verteidigungsminister Charles E. Wilson hatten in Westeuropa Besorgnis ausgelöst.

21.10.1953, Mittwoch

Im Londoner Wembley-Stadion trennen sich die englische Fußball-Nationalmannschaft und eine Auswahl des europäischen Kontinents 4:4.

Einer Umfrage unter Kaffeehändlern zufolge ist der Kaffeeabsatz seit der im Juli in Kraft getretenen Senkung der Kaffeesteuer in der Bundesrepublik Deutschland um 40% gestiegen.

Bundestagspräsident Hermann Ehlers (CDU) kritisiert, dass die evangelischen Christen unter den Ministern der CDU/ CSU weiterhin unterrepräsentiert seien.

22.10.1953, Donnerstag

Walther Schreiber (CDU) wird mit 62 von 120 Stimmen als Nachfolger des verstorbenen Ernst Reuter (SPD) zum neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin (West) gewählt. Sein Gegenkandidat Otto Suhr (SPD) erhält 57 Stimmen.

Der französische Staatspräsident Vincent Auriol und der laotische König Sisavang Vong unterzeichnen in Paris mehrere Abkommen, durch die Laos formell die volle Souveränität im Rahmen der Französischen Union erhält.

Bei den Parlamentswahlen in Nordirland verteidigen die probritischen Unionisten mit 38 von 52 Mandaten ihre absolute Mehrheit.

Bei einer Überschwemmungskatastrophe, die durch wolkenbruchartige Regenfälle verursacht wird, kommen in der süditalienischen Stadt Reggio di Calabria 70 Menschen ums Leben.

23.10.1953, Freitag

Die neuerrichteten Fernsehstudios des Nordwestdeutschen Rundfunks in Hamburg-Lokstedt werden in Betrieb genommen. Das Gebäude mit vier Studios ist das erste ausschließlich für Fernsehsendungen vorgesehene Funkhaus in Europa.

Die US-amerikanische Armee stellt in Mainz erstmals ein Geschütz der Öffentlichkeit vor, mit dem Atomgranaten verschossen werden können. In der Bundesrepublik Deutschland sind sechs dieser Atomgeschütze mit einer Reichweite von je 32 km stationiert.

24.10.1953, Samstag

Der DDR-Ministerrat beschließt, die Preise für Lebensmittel und Konsumgüter zu senken. 12 000 Artikel sollen ab 26. Oktober zwischen 10% und 40% billiger werden. Nach Angaben der Regierung erhöht sich die Kaufkraft der Bevölkerung dadurch bis zum Jahresende um 540 Mio. Mark.

25.10.1953, Sonntag

Die US-amerikanische Atomenergie-Kommission gibt bekannt, dass die USA den Bau des ersten Kraftwerks zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Atomkraft planen. Das Atomkraftwerk soll eine Leistung von 60 000 Kilowatt haben und 40 Mio. US-Dollar (168 Mio. DM) kosten.

Im ganzen Bundesgebiet wird am sog. Tag der Treue mit Schweigemärschen, Fackelzügen und Gedenkfeiern der noch nicht zurückgekehrten Kriegsgefangenen gedacht.

Für die Interessen von Eltern mit mehreren Kindern will der “Verband der Kinderreichen” eintreten, der in Regensburg gegründet wird.

26.10.1953, Montag

Die Bahnverbindung zwischen Hamburg und Geesthacht in Schleswig-Holstein wird eingestellt. Damit wird erstmals in der Bundesrepublik Deutschland eine defizitäre Eisenbahnstrecke stillgelegt.

Im Zuge der Ende September begonnenen Entlassung deutscher Kriegsgefangener kehrt Generalfeldmarschall Friedrich Paulus, der 1943 mit der sechsten deutschen Armee bei Stalingrad kapituliert hatte, aus der Sowjetunion zurück. Paulus lässt sich in der DDR nieder.

27.10.1953, Dienstag

Der wegen seiner Tätigkeit als “Spezialist für Judenfragen” im Reichsinnenministerium und eines von ihm verfassten Kommentars zu den nationalsozialistischen Nürnberger Rassegesetzen umstrittene Hans Globke wird als Nachfolger von Otto Lenz zum Staatssekretär für Inneres im Bundeskanzleramt ernannt.

Der neuernannte Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer spricht sich dafür aus, die Bereitschaft der Vertriebenen zu erhalten, in ihre Heimat in den ehemaligen deutschen Ostgebieten zurückzukehren.

28.10.1953, Mittwoch

Der britische Ernährungsminister Gwilym Lloyd George erklärt, die letzten Lebensmittelrationierungen in Großbritannien würden Mitte 1954 aufgehoben. Gegenwärtig sind noch vor allem Fleisch und Milchprodukte rationiert.

Nach einem Bericht der US-Armee wurden 6113 Soldaten der USA im Korea-Krieg als Gefangene ermordet oder gefoltert.

Die US-amerikanische Regierung gibt die Wiederaufnahme der Wirtschaftshilfe für Israel bekannt, die nach dem Überfall israelischer Truppen auf ein jordanisches Dorf Mitte Oktober vorübergehend eingestellt worden war.

Nach dem Vorbild anderer Ostblockstaaten beschließt die polnische Parteiführung die Einführung eines “neuen Kurses” mit einer liberaleren Innenpolitik und Reformen in der Wirtschaft.

Der sowjetische Ministerrat und das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei erhöhen die Planziele für die Produktion der Konsumgüterindustrie.

In der Bundestagsdebatte über die Regierungserklärung von Bundeskanzler Konrad Adenauer äußern Vertreter der SPD und der Koalitionsparteien die Bereitschaft, sich in Grundfragen der Außen- und Wirtschaftspolitik um mehr Gemeinsamkeit zwischen Regierung und Opposition zu bemühen.

29.10.1953, Donnerstag

Die vier letzten Deutschen, die in Norwegen wegen Kriegsverbrechen zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt worden waren, werden begnadigt.

30.10.1953, Freitag

Das Nobelkomitee des norwegischen Parlaments (Storting) vergibt den Friedensnobelpreis für 1952 an den elsässischen Theologen und Arzt Albert Schweitzer; für das Jahr 1953 wird der Preis dem US-amerikanischen General und Politiker George C. Marshall zuerkannt.

Der KPD-Vorsitzende Max Reimann ruft die SPD in einem offenen Brief zu gemeinsamen Aktionen gegen die Politik der Bundesregierung auf.

Nach Angaben der Gesellschaft für alkoholfreien Verkehr sind in diesem Jahr in der Bundesrepublik Deutschland pro Tag durchschnittlich 40 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. 1952 lag der Durchschnitt noch bei 21 Toten pro Jahr.

31.10.1953, Samstag

Die sowjetische Regierung sichert dem japanischen Roten Kreuz zu, bis zum Jahresende 1320 Japaner freizulassen die sich noch in sowjetischer Gefangenschaft befinden.

Der Deutsche Journalistenverband und die Deutsche Angestelltengewerkschaft bilden eine Arbeitsgemeinschaft, die für die Verbesserung der sozialen Lage freiberuflicher wie festangestellter Journalisten eintreten will.

Chroniknet