Was geschah im Oktober 1954

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1.10.1954, Freitag

In Niedersachsen tritt ein neues Schulgesetz in Kraft, mit dem die Mehrzahl der Konfessionsschulen im Land in sog. Gemeinschaftsschulen umgewandelt wird. Die katholische Kirche kündigt dauernden Widerstand bis zur Rücknahme des Gesetzes an.

Südkorea und die USA schließen in Washington einen Verteidigungspakt, in dem die USA ihr sofortiges Eingreifen im Falle eines “Verteidigungskrieges” Südkoreas zusagen.

Der französische Pantomime Marcel Marceau startet zu einer Tournee durch die Bundesrepublik.

2.10.1954, Samstag

Der türkische Ministerpräsident Adnan Menderes trifft zu einem einwöchigen offiziellen Staatsbesuch in Bonn ein. Bei den Gesprächen mit der Bundesregierung geht es um die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen.

3.10.1954, Sonntag

In Dortmund kommt es auf der Zeche Hansa zu einem Grubenunglück, bei dem neun Bergleute getötet werden.

Die Deutsche Welle beginnt in Köln mit der Ausstrahlung fremdsprachiger Nachrichtensendungen.

Die sowjetische Regierung beendet mit der Unterzeichnung eines sowjetisch-jugoslawischen Handelsabkommens in Belgrad die vor sechs Jahren gegen Jugoslawien verhängte Handelsblockade. Jugoslawien hatte sich 1948 von der Politik des Ostblocks losgesagt.

Die letzten Vertreter der französischen Zivilbehörden verlassen Hanoi (Nordvietnam), das gemäß den Vereinbarungen des Genfer Waffenstillstandsabkommens bis zum 10. Oktober an die Vertreter der kommunistischen Behörden übergeben werden muss. In Saigon, Hauptstadt der Republik Vietnam (Südvietnam), war bereits am 7. September der Norodom-Palast, Symbol der französischen Kolonialherrschaft, den vietnamesischen Behörden übergeben worden.

4.10.1954, Montag

Im Rahmen der Berliner Festwochen wird Paul Claudels Stück “Christopher Columbus” erstmals in der Bundesrepublik aufgeführt.

Der Hamburger Senat beschließt, die traditionsreiche Werft “Blohm & Voß” wieder aufzubauen.

Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer (BHE) gibt bekannt, dass täglich mehr als 500 Flüchtlinge aus der DDR in die Bundesrepublik oder nach Berlin (West) überwechseln.

In Frankfurt am Main wird der 3. ordentliche Kongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) eröffnet (bis 9. Oktober). Hauptziel der 400 Delegierten von 16 Fachgewerkschaften ist die Festlegung einer Strategie zur Durchsetzung der 40-Stunden-Woche.

5.10.1954, Dienstag

In London wird das Triest-Abkommen unterzeichnet. Jugoslawien erhält danach Istrien, die Stadt Triest bleibt bei Italien. Gleichzeitig endet das britische und US-amerikanische Besatzungsregime in dem Gebiet.

6.10.1954, Mittwoch

In Niedersachsen treten 12 000 katholische Schulkinder in einen Warnstreik gegen das am 1. Oktober in Kraft getretene Schulgesetz.

In Berlin (Ost) trifft der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw M. Molotow ein, um mit der DDR-Regierung über die Londoner Beschlüsse der Westmächte zu beraten.

In Bremen wird die während des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstörte Böttcherstraße wieder eröffnet.

7.10.1954, Donnerstag

In Berlin (Ost) wird “Der kaukasische Kreidekreis” von Bertolt Brecht vom Berliner Ensemble zum ersten Mal in deutscher Sprache aufgeführt.

In Bremerhaven läuft das größte Handelsschiff der Bundesrepublik, die “Esso Düsseldorf”, vom Stapel.

Bei einer Flut- und Sturmkatastrophe im Norden von Honduras kommen über 1000 Menschen ums Leben.

Der 41. Pariser Autosalon öffnet seine Pforten. Über 1300 Aussteller zeigen ihre Produkte vom Pkw bis zum Fahrrad.

Ein persisches Militärgericht verurteilt in Teheran zehn Offiziere und zwei Zivilisten zum Tode. Sie sollen versucht haben, innerhalb der Armee für die Sowjetunion zu spionieren.

Der Chefdelegierte Indiens bei den Vereinten Nationen (UNO) in New York, Krischna Menon, fordert die Bundesrepublik und die DDR zu direkten Verhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands auf.

Der Bundestag billigt gegen die Stimmen der SPD eine Entschließung zur Europapolitik. Die Resolution bekundet den Willen der Bundesrepublik, zur Einigung und Sicherung Europas beizutragen und dafür einen aktiven Verteidigungsbeitrag zu leisten.

8.10.1954, Freitag

Die Verwaltung der britischen Kolonie Kenia beschließt, “unbelehrbare” Anhänger der nationalistischen schwarzen Befreiungsbewegung Mau-Mau zukünftig auf eine unbewohnte Insel im Victoriasee zu verbannen.

In der norwegischen Hauptstadt Oslo teilt der Nobel-Ausschuss des norwegischen Parlaments mit, dass in diesem Jahr der Friedens-Nobelpreis nicht vergeben werde; es sei keine Persönlichkeit gefunden worden, die des Preises würdig sei.

Gustav “Bubi” Scholz besiegt in Berlin (West) den schottischen Meister Willie Armstrong in der achten Runde durch technischen K. o.

9.10.1954, Samstag

In Frankfurt am Main verteidigt der Europameister im Schwergewicht, Heinz Neuhaus, durch K. o. in der dritten Runde erfolgreich seinen Titel gegen den Österreicher Kurt Schiegl.

Vor der Küste des US-Bundesstaates Virginia bricht der US-amerikanische Erzfrachter “Mormackite” im Sturm auseinander. 37 Seeleute kommen ums Leben.

Ho Chi Minh, Führer des kommunistischen Vietminh, ruft Hanoi zur Hauptstadt der Demokratischen Republik Vietnam aus.

Auf dem Jahreskongress der britischen Konservativen in Blackpool nennt Premierminister Winston Churchill als letztes Ziel seiner Karriere die friedliche Verständigung mit der Sowjetunion.

Ein französisches Militärgericht verurteilt den ehemaligen SS-Obergruppenführer Carl Albrecht Oberg und den früheren SS-Standartenführer Helmut Knochen zum Tode.

10.10.1954, Sonntag

Beim Leichtathletik-Länderkampf zwischen Japan und der Bundesrepublik in Tokio stellt der Rendsburger Heiner Will mit 77,12 m einen deutschen Rekord im Speerwerfen auf.

Der stellvertretende Oberkommandierende der NATO (Nordatlantisches Verteidigungsbündnis), der britische Feldmarschall Bernard Law Montgomery, fordert die Anwendung von Atomwaffen für den Fall eines Kriegsausbruchs, da die westlichen Staaten niemals genügend Freiwillige mobilisieren könnten.

11.10.1954, Montag

Der Landtag von Schleswig-Holstein wählt Kai Uwe von Hassel (CDU) zum neuen Ministerpräsidenten.

Die Sowjetunion einigt sich mit der Volksrepublik China über den Abzug der sowjetischen Truppen aus dem chinesischen Hafen Port Arthur. Der Hafen war nach dem Zweiten Weltkrieg in die Hände der Sowjetunion gelangt.

12.10.1954, Dienstag

Der Premierminister der Südafrikanischen Union, Daniel François Malan, gibt seinen Rücktritt aus Altersgründen für den 30. November bekannt.

Die Delegation der USA bei den Vereinten Nationen (UNO) legt ein Programm als Grundlage für Abrüstungsmaßnahmen der Großmächte vor.

Die französische Nationalversammlung spricht Ministerpräsident Pierre Mendès-France das Vertrauen aus. Mendès-France hatte die Vertrauensfrage im Zusammenhang mit den Londoner Beschlüssen über die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik vom 2. Oktober gestellt.

Die österreichische Regierung akzeptiert einen Vorschlag der Sowjetunion, an einer Botschafterkonferenz der vier Besatzungsmächte über eine Erleichterung des Besatzungsregimes in Österreich mitzuwirken.

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Yoshida trifft zu einem Staatsbesuch in der Bundesrepublik ein.

Nach einem Beschlus des Finanz- und Steuerausschusses im Bundestag tritt die Steuerreform am 1. Januar 1955 in Kraft. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat. Wesentlicher Bestandteil ist die Senkung des Freibetrags für Einkommenssteuer vor allem bei Jahreseinkommen bis 30 000 und bis 40 000 DM.

13.10.1954, Mittwoch

Hafenarbeiterstreiks für fünfprozentige Lohnerhöhungen in London weiten sich auf andere Berufsgruppen aus: Durch den Ausstand von etwa 5000 Omnibusfahrern und -schaffnern wird der Berufsverkehr der britischen Hauptstadt weitgehend lahmgelegt.

In Zürich kündigt die Schweizer “Migros”-Genossenschaft an, dass ihre Tochterfirma “Migrol” ihr Tankstellennetz auf das ganze Land ausdehnen will. “Migrol” unterbietet den offiziellen Schweizer Benzinpreis von umgerechnet 55 Pf um 6 Pf.

In Luxemburg wird die erste internationale höhere Schule eröffnet. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) und soll den Kindern der dort arbeitenden Beamten eine “europäische” Bildung vermitteln.

14.10.1954, Donnerstag

Der Engländer Chris Chataway läuft in London in 13:51,6 min Weltrekord auf der 5000 m-Distanz.

DDR-Kulturminister Johannes R. Becher gibt seine Vorstellungen über die Entwicklung der “demokratischen und nationalen Volkskultur” der DDR bis 1960 bekannt. Danach ist der “sozialistische Realismus” die fortschrittlichste Methode in allen Zweigen des künstlerischen Schaffens.

Der Bundestag trifft zwei wichtige sozialpolitische Entscheidungen: Das Gesetz über die Kinderbeihilfe wird mit den Stimmen von CDU/CSU verabschiedet, die Erhöhung der Renten findet auch die Zustimmung der Opposition.

15.10.1954, Freitag

Der Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) droht mit dem Austritt aus der Bonner Regierungskoalition, da die Bundesregierung auf dem Gebiet der Sozialpolitik die Koalitionsabmachungen nicht eingehalten habe. So habe z. B. Bundesfinanzminister Fritz Schäffer (CSU) noch nicht genügend Mittel für die Entschädigung der Kriegsheimkehrer bereitgestellt.

16.10.1954, Samstag

In Hannover unterliegt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Frankreich 1:3. Mit diesem Spiel beginnt Uwe Seeler seine erfolgreiche Karriere als Nationalspieler.

Durch den Wirbelsturm “Hazel”, der seit dem 15. Oktober über acht US-amerikanische Bundesstaaten hinwegfegt, werden 137 Menschen getötet.

17.10.1954, Sonntag

Auf der Tagung der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) in Paris wird die Bildung eines europäischen Währungsfonds beschlossen, der den Übergang zum freien Währungsverkehr in Europa vorbereiten und erleichtern soll.

In Belgrad spricht sich der jugoslawische Ministerpräsident Josip Tito gegen eine “Rückkehr nach Moskau” und für eine begrenzte Zusammenarbeit seines Landes mit den Staaten des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses (NATO) aus.

18.10.1954, Montag

Nach Berechnungen der US-amerikanischen Kongressbibliothek hat der Zweite Weltkrieg insgesamt 1,9 Billionen DM an materiellen Verlusten gekostet; die Kosten eines Kriegstages beliefen sich weltweit auf umgerechnet 930 Millionen DM.

Der britische Premierminister Winston Churchill bildet sein Kabinett um. Neuer Verteidigungsminister wird danach der bisherige Wohnungsbauminister Harold Macmillan.

19.10.1954, Dienstag

Großbritannien und Ägypten unterzeichnen ein Abkommen über den Rückzug der britischen Truppen aus der Suezkanalzone.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald teilt mit, dass die durch Kriegszerstörungen entstandenen Kahlschläge inzwischen fast völlig aufgeforstet worden seien.

20.10.1954, Mittwoch

Im italienischen Parlament kommt es wegen einer Anspielung eines Redners auf die faschistische Vergangenheit einiger Parlamentsmitglieder zu einer Prügelei.

Frankreich tritt seine indischen Besitzungen an Indien ab. Es handelt sich dabei um fünf größere und ein Dutzend kleinere Siedlungen.

In Finnland wird der Führer der Bauernpartei, Urho Kaleva Kekkonen, mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Sein Vorgänger Ralf Toerngren war am 14. Oktober zurückgetreten.

In einer Bundestagsdebatte über Probleme der Jugend wirft die SPD der Regierungskoalition mangelndes Interesse an der Jugend vor.

Der Bundestag beschließt einstimmig, dass Ostberliner, die im West-Sektor der Stadt einen Arbeitsplatz hatten und diesen verlieren, ein Anrecht auf Arbeitslosenunterstützung haben.

21.10.1954, Donnerstag

Chefredakteure von DDR-Zeitungen beschweren sich in Berlin bei der Abteilung Presselenkung des SED-Zentralkomitees über die satirische DDR-Zeitschrift “Eulenspiegel”. Sie überschütte andere Presseorgane mit “unerträglichen Stänkereien und Bevormundungen”.

Die Bundesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthygiene beginnt mit einem Untersuchungsprogramm für Flugstaub. Seit einigen Jahren vermuten Fachleute, dass Flugstaub und Ruß vor allem in der Luft der Städte für die Zunahme der Krebserkrankungen verantwortlich seien. Auch das Wachstum der Bäume werde dadurch behindert.

Das iranische Parlament stimmt dem am 10. August mit einem internationalen Ölkonsortium geschlossenen Vertrag über die Wiederaufnahme der persischen Ölproduktion zu.

Den diesjährigen Nobelpreis für Medizin erhalten die drei US-amerikanischen Wissenschaftler Thomas Weller, John Franklin Enders und Frederick Chapman Robbins.

22.10.1954, Freitag

Der Intendant des Düsseldorfer Schauspiels, Gustaf Gründgens, löst sein Engagement, um die Leitung des Schauspielhauses im Hamburg zu übernehmen.

In der Bundestagsdebatte über die veränderte Vorlage des Personenstandsgesetzes kommt es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen CDU und SPD über die Frage, ob das religiöse Bekenntnis in die Personalpapiere aufgenommen werden darf oder nicht.

23.10.1954, Samstag

In Paris gehen eine Reihe von Konferenzen zwischen den westlichen Alliierten und der Bundesrepublik zu Ende. Ein Ergebnis der Verhandlungen ist die Aufforderung an die Bundesrepublik, der NATO beizutreten.

Eine österreichische Himalaja-Expedition bezwingt den 8135 m hohen Cho Oyu, den siebthöchsten Berg der Erde.

24.10.1954, Sonntag

Beim Leichtathletik-Länderkampf CSSR-UdSSR in Prag besiegt der sowjetische Europameister Wladimir Kuz den dreifachen Olympiasieger Emil Zatopek und stellt mit 13:51,2 min einen Weltrekord über 5000 m auf.

In Nürnberg gewinnt die Mannschaft Hermannia Frankfurt die 85. deutsche Meisterschaft der Fechter.

Der Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch tritt Darstellungen der dänischen Zeitung “Information” entgegen, der neue Roman von Erich Maria Remarque “Zeit zu leben – Zeit zu sterben”, sei für fremdsprachige Lizenzfassungen zensiert worden.

In Pakistan verhängt der Generalgouverneur Ghulan Mohammed den Ausnahmezustand, nachdem Angriffe der politischen Opposition auf Ministerpräsident Mohammad Ali zunehmend die Stabilität der Regierung bedrohen.

25.10.1954, Montag

Das Darmstädter Schwurgericht spricht die beiden ehemaligen Gestapo-Angehörigen Waldemar Eisfeld und Heinrich Lorenz, die beschuldigt werden, während des Dritten Reichs an Massendeportationen jüdischer Bürger maßgeblich beteiligt gewesen zu sein, wegen Mangels an Beweisen frei.

Bei der Trauerfeier für den an den Folgen der Wasserstoffexplosion am 1. März verstorbenen japanischen Fischer wird bekanntgegeben, dass 14 Millionen Japaner eine Resolution zur Ächtung der Atom- und Wasserstoffbombe unterzeichnet haben.

Der US-amerikanische Architekt Hermann Field der sich seit 1949 in polnischer Haft befand, wird freigelassen. Er war 1949 in Warschau ohne erkennbaren Grund verhaftet worden.

In Venedig findet der 2. Europäische Gemeindetag statt. Vertreter aus acht europäischen Ländern und dem Saargebiet fordern eine Basisbewegung zur Einigung Europas.

26.10.1954, Dienstag

Eine Überschwemmungskatastrophe in Süditalien fordert rund 200 Todesopfer. Im Raum der Stadt Salerno werden über 500 Familien obdachlos.

In Basel (Schweiz) wird zum ersten Mal eine Frau in ein Richteramt gewählt. Die Wahl ist ein wichtiger Erfolg im Bemühen um die politische Gleichberechtigung der Frauen in der Schweiz.

Der britische Chemienobelpreisträger Frederick Soddy erklärt in Brighton, dass für die Wetterveränderungen der letzten Monate Versuche mit Atomanlagen und -waffen verantwortlich seien.

Auf den ägyptischen Ministerpräsidenten Gamal Abd an Nasser wird in Alexandria ein Attentatsversuch unternommen.

27.10.1954, Mittwoch

In der Ruhrgebietsstadt Oberhausen werden die ersten Westdeutschen Kulturfilmtage eröffnet.

Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der NATO (Nordatlantisches Verteidigungsbündnis) im Mittelmeer, Louis Mountbatten, Earl of Burma, wird zum Ersten Seelord der britischen Marine ernannt. Mountbatten war u.a. der letzte britische Vizekönig in Indien.

US-Präsident Dwight D. Eisenhower ernennt Benjamin Oliver Davis jr. zum General. Davis ist der erste schwarze General der US-Armee.

Bundeskanzler Adenauer (CDU) trifft zu einem viertägigen Besuch in den USA ein. Bei den Besprechungen mit der US-amerikanischen Regierung wird ein neuer Freundschafts- und Handelsvertrag geschlossen.

28.10.1954, Donnerstag

Das deutsch-französische Saarabkommen wird von der FDP-Bundestagsfraktion abgelehnt. Nach Ansicht der Liberalen hat Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) das Abkommen eigenmächtig und “ohne Unterrichtung und Befragung der Bundesregierung” abgeschlossen.

Die schwedische Akademie der schönen Künste verleiht dem US-amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway den Nobelpreis für Literatur.

Der Schriftsteller Alfred Döblin erhält von der Akademie der Wissenschaften in Mainz den mit 10 000 DM dotierten Literaturpreis 1954 zugesprochen. Der schwer kranke Döblin schrieb u.a. den Roman “Berlin Alexanderplatz”.

29.10.1954, Freitag

Bundestagspräsident Hermann Ehlers (CDU) stirbt in Oldenburg. Ehlers hatte sich während des Dritten Reiches aktiv für die oppositionelle “Bekennende Kirche” eingesetzt; seit 1949 war er für die CDU Mitglied des Bundestags.

30.10.1954, Samstag

Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin (West) erklärt die rund 75 000 in der Bundesrepublik lebenden Österreicher zu deutschen Staatsbürgern.

31.10.1954, Sonntag

Der Schweizer Clown “Grock”, im Privatleben Adrian Wettach, nimmt seinen Abschied aus der Manege.

Bei Nizza wird das Wrack eines US-amerikanischen Militärflugzeuges gefunden, das seit dem 24. Oktober vermisst wurde. Von den 21 Besatzungsmitgliedern hat niemand den Absturz überlebt.

Chroniknet