120 000 Berliner wohnen im Keller

Wohnen und Design 1902:

Über die Wohnverhältnisse in seiner Kindheit berichtet der Berliner Maler Otto Nagel in den Erinnerungen:

»Die Berliner Stube, in der ich zur Welt kam, hatte nur in der Nähe des Fensters ein wenig Helligkeit. Ich wurde der siebte Bewohner der Wohnung, die aus einer Küche ohne Korridor und der besagten Stube bestand. Das Mobiliar der Berliner Stube war das übliche. Ringsherum standen die Betten, es gab ein Sofa mit einem ovalen Tisch davor, in einer Ecke befand sich ein Vertiko mit Aufsatz, auf dem verschiedene Nippesgegenstände standen. Der Hof, auf den das Fenster ging, war dunkel. An drei Seiten wurde er von grauen trostlosen Fassaden begrenzt.«

Chroniknet