Belgischer Strand in deutscher Hand

Urlaub und Freizeit 1915:

Trotz des Krieges herrscht während des Sommers im belgischen Nordseebadeort Ostende Hochbetrieb. Anstelle der fehlenden Feriengäste prägen Soldaten das Strandleben. Extrazüge bringen die an der Front in Flandern kämpfenden deutschen Truppen nach Ostende, wo sie beim Badespaß den Krieg für einen Tag vergessen sollen.

Die »Berliner Illustrirte Zeitung« schildert die Kriegssaison in Ostende: »In langer Reihe marschieren die Feldgrauen zum Strande, sehr oft geführt von der Regimentskapelle, so daß dafür gesorgt ist, daß auch dem Badebetrieb die Kurmusik nicht fehlt. Zu Tausenden kommen die Krieger aus der Front bis weit südlich Ypern heran, um zu baden. Viele sind dabei, die noch nie das Meer sahen, und die … hinausschauen auf das unendliche Meer, dessen weiße Wellen sich an der Steinmauer brechen … Man möchte kaum an Krieg glauben, so friedlich sieht alles aus.«

Chroniknet