Mit Eintritt der USA wird der Krieg zum Weltkrieg

Politik und Gesellschaft 1917:

Die Oberste Heeresleitung unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff glaubt indes immer noch an den Erfolg und beharrt auf einem »Siegfrieden«. Durch den Sturz des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg, der einen Verständigungsfrieden herbeiführen wollte, räumt Ludendorff einen Hauptkonkurrenten aus dem Weg. Mit seiner kompromisslosen Haltung verstärkt er seinen Einfluss auf den Kaiser. Um die Gegner der Entente von Lebensmittel- und Rohstofflieferungen aus den USA abzuschneiden und vor allem Großbritannien auszuhungern, beschließt die deutsche Generalität im Februar den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. Dieser Schritt verändert die militärische Lage. Die Vereinigten Staaten, deren Präsident Thomas W. Wilson zu Jahresbeginn noch einen Frieden zwischen Entente und Mittelmächten herbeiführen wollte, treten in den Krieg ein. Die bewaffneten Auseinandersetzungen werden zum Weltkrieg. Die deutsche OHL unterschätzt das Waffen- und Menschenpotenzial des zusätzlichen Gegners aus Übersee und begeht damit einen gravierenden Fehler, der unaufhaltsam in die baldige Niederlage führen muss. In der zweiten Jahreshälfte kommt die zum Stellungskrieg erstarrte Westfront in Bewegung. Die Alliierten schieben in den drei Flandernschlachten die deutsche Front um 6 km zurück. Erstmals werden Panzer in großer Zahl eingesetzt, die deutsche Seite macht bedenkenlos von Giftgas Gebrauch. Mehr als eine halbe Million Soldaten fallen bei den Kämpfen.

In Italien gelingt es deutschen und österreichischen Truppen mit der zwölften Isonzoschlacht, Udine zu erobern; die Entente-Mächte müssen ihre Frontlinie zurücknehmen.

Chroniknet