Mode 1920:
In der Herrenkleidung ist es noch schwieriger als in der Damenmode, neue Materialien und Konfektionsware zu bekommen. Viele Männer tragen ihre Uniformen auf, manchmal geändert und eingefärbt. Die Sakkoanzugfasson, wie sie seit Kriegsende existiert, hat eine sehr hohe Taille, wodurch der Oberkörper gedrungen erscheint. Zudem müssen die Sakkos mit einer Leinen- und Rosshaarauflage versteift werden, da die meisten Anzugstoffe sehr schlecht, d. h. ohne »Stand« sind. Sie werden als sog. Stehbrustsakkos belächelt. Man liebt auch breite Achseln, »um einen gewissen herkulischen Körperbau zu betonen«, und hilft dem notfalls künstlich nach. Die Hosen sind relativ kurz und werden nach unten zu enger. In der Umgangssprache heißen sie daher »Korkenzieherhosen«.