Wolkenkratzer für die Städte der Zukunft

Architektur 1922:

Aus den Formvorstellungen der Konstruktivisten und neuen technischen Möglichkeiten entwickelte sich der Bautyp des Wolkenkratzers. Das Interesse an ihm zeigt sich nicht nur durch große Beteiligung an Turmhauswettbewerben in Berlin und Chicago, sondern auch in Entwürfen künftiger Stadtlandschaften. Sie sind wesentlicher Bestandteil architektonischer Konzepte. Das Wohnhaus wird Schwerpunkt der Baukunst in Europa, und Hochhäuser ermöglichen ausreichenden Wohnraum auf relativ kleinem Grundriss.

Le Corbusier zeigt im Jahr 1922 einen neuen städtebaulichen Grundriss, »Une Ville Contemporaine«, zu dem er u. a. schreibt: »Ausgehend von dem konstruktiven Hauptereignis, nämlich vom amerikanischen Hochhaus, würde es durchaus genügen, wenn man an einigen seltenen Punkten solch äußerste Bevölkerungsdichtigkeit schüfe und hier sechzig Stockwerke hohe, ungeheure Konstruktionen emporführte. Eisenbeton und Stahl erlauben diese Kühnheiten und bieten sich überdies von selbst für eine bestimmte Gliederung der Fassaden an, dank der alle Fenster volles Sonnenlicht empfangen werden. So wird man künftig Höfe unterdrücken.«

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