Politische Wende nach rechts im Deutschen Reich

Politik und Gesellschaft 1927:

Politisch vollzieht sich 1927 die Wende nach rechts; damit steht das Deutsche Reich am Beginn eines Weges, der in Terror und Diktatur endet. Als Reichskanzler Wilhelm Marx im Januar sein viertes Kabinett bildet, beruft er erstmals einen Vertreter der rechtsgerichteten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) als Minister. Bei der Einweihungsfeier des Tannenbergdenkmals in Hohenstein (Ostpreußen) weist Reichspräsident Paul von Hindenburg die deutsche Schuld am Weltkrieg zurück. In den meisten Ländern des Deutschen Reiches wird das Redeverbot für Adolf Hitler aufgehoben, das über drei Jahre bestanden hat. Für seine NSDAP und ihn ist das ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Macht, er kann nun ungehindert seine Forderungen nach Revision des Versailler »Schandfriedens« erheben und der »Bewegung« neue Mitglieder zuführen. Im Ausland wird diese Entwicklung aufmerksam, jedoch mit großer Zurückhaltung registriert.

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