Verkehr 1933:
In allen Ländern werden die Bemühungen um eine Erhöhung der Verkehrssicherheit verstärkt. Angesichts der rapide anwachsenden Zahl der Kraftfahrzeuge und der besorgniserregend steil ansteigenden Unfallkurve sollen durch eine verbesserte Ausbildung der motorisierten Verkehrsteilnehmer und den besseren Schutz der Fußgänger die Risiken gemindert werden.
Im Jahr 1932 verunglückten im Deutschen Reich insgesamt 3094 Personen bei Unfällen mit Kraftwagen tödlich, also wesentlich mehr als bei Unfällen mit der Eisenbahn (623) oder mit der Straßenbahn (203), obwohl diese Verkehrsmittel von wesentlich mehr Menschen benutzt wurden.
In Berlin-Charlottenburg schult das Institut für industrielle Psychotechnik die Reaktionsfähigkeit von Wagenlenkern. Es führt u. a. Kurse für Straßenbahnfahrer an Simulatoren durch, an denen unter Einsatz von Filmen die alltäglichen Gefahrenmomente des Großstadtverkehrs nachgestellt werden.
Im Londoner Stadtteil Chelsea legt die Polizei probeweise Fußgängerüberwege an, die mit ihren schwarzweißen Steinplatten einem Schachbrett gleichen. Das auffallende Muster soll Autofahrer auf Passanten aufmerksam machen, die die Fahrbahn kreuzen.