Kooperationsverträge und Austritt aus dem Völkerbund: Hitlers Politik mit doppeltem Boden

Politik und Gesellschaft 1933:

Außenpolitisch verfolgt Hitler eine Doppelstrategie: Durch den Abschluss des Reichskonkordats mit dem Vatikan und die Unterzeichnung des Viermächtepakts mit Frankreich, Großbritannien und Italien stellt sich Deutschland als verlässlicher und friedenswilliger Partner dar. Mit dem Austritt aus dem Völkerbund demonstriert Hitler seine Entschlossenheit, die durch den Versailler Friedensvertrag von 1919 verlorenen Gebiete notfalls auch gewaltsam zurückzugewinnen.

Was waren die Ursachen für die »deutsche Katastrophe«, wie der Historiker Friedrich Meinecke die Vorgänge des Jahres 1933 nennt? Die Ereignisse am 30. Januar, Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, waren das Ergebnis taktischer Bündnisse mit der bürgerlichen Rechten und der Einwirkung von Teilen der Industrie und reaktionärer Großagrarier auf den greisen Reichspräsidenten von Hindenburg. Den Boden für die nationalsozialistische Machtübernahme haben unstreitig der verlorene Erste Weltkrieg, die harten Friedensbedingungen von Versailles, die geringe Festigung der Demokratie vor allem beim konservativen Bürgertum, die Zersplitterung der politischen Mitte und Linken sowie die Weltwirtschaftskrise bereitet, in deren Verlauf die NSDAP zur stärksten Partei im Deutschen Reich aufstieg.

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