Kein Sauerkrautmangel

Ernährung, Essen und Trinken 1943:

Obst und Gemüse werden als wertvolle Ergänzung zu den offiziellen Rationen und als wichtiges Ausweichnahrungsmittel stark konsumiert. Die Bevölkerung im Deutschen Reich wird von staatlicher Seite zur Steigerung der Selbstversorgung aufgerufen; jeder verfügbare Gartenwinkel soll – ebenso wie zahlreiche öffentliche Parkanlagen – entsprechend bepflanzt werden. Die Verfügbarkeit von Konserven ist aufgrund des Mangels an Weißblech sehr begrenzt. Die Bevorratung erfolgt daher unter Zuhilfenahme von Trocknung oder Tiefkühlung.

Unter der Überschrift »Sauerkraut-Kampagne in vollem Gang« widmen sich die »Münchner Neuesten Nachrichten« vom 5. November dem bekanntesten Gemüse der deutschen Küche: »Bei den Sauerkrautfabriken herrscht Hochkonjunktur. Die Kampagne 1943 ist in vollem Gang. In jedem bäuerlichen Haushalt sind Hausfrau, Töchter und Mägde mit dem Einschneiden und Einsäuern dieses beliebten Nahrungsmittels beschäftigt. Nach einer Anordnung der Haupt Vereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft werden die Großhersteller von Sauerkraut gehalten, bis zum 31. Dezember dieses Jahres wieder alle Fässer und Vorratsmöglichkeiten bis zum Äußersten zu füllen. Zwar ist das Ernteergebnis an Krautköpfen heuer nicht ganz so gesegnet wie 1942. Doch wird jede deutsche Familie und vor allem jeder deutsche Soldat in diesem Winter seine beliebten Sauerkrautgerichte essen können.«

Chroniknet