Figurbetont und bleistiftschmal

Mode 1951:

Es gibt sie zwar, die Haute Couture, in Paris und in bescheidenem Umfang in Berlin, aber sie hat keinen saisonal wechselnden Einfluss Christian Diors »New Look« und seine »Enge Linie«, beide von 1947, bzw. die figurbetonte Vertikallinie von 1950 bestimmen weiterhin die Mode.

Diors Vertikallinie ist geprägt von figurbestimmten Oberteilen und bleistiftschmalen Röcken. Aufgesetzte Tütentaschen oder Bundfalten betonen die Hüften.

Aber die Frauen tragen nicht Diors klassische Kleidlänge von 30 cm über dem Boden, sondern etwas kürzer, d.h. bis ungefähr zum Wadenansatz. Kaum ein Kleid wird ohne engen, schmalen Gürtel getragen. Sehr modebewusste Damen betonen die »Wespentaille« durch ein Hüftmieder (Guepière), das Marcel Rochas erfunden hat. Dadurch kommt der Hüftknick besonders zur Geltung, der beim engen Rock durch zwei über der Hüfte aufspringende Fältchen oder aufgesetzte Taschen zusätzlich betont wird.

Daran ändert auch die im Winter von Dior vorgeschlagene »Gestreckte Linie« wenig, deren Prinzessform die übliche Überbetonung der Hüften gerade vermeiden will.

Chroniknet