Koordination und Vernetzung geplant

Verkehr 1951:

Neben der grundsätzlichen Neuordnung der nationalen Verkehrspolitik diskutieren Experten die Vernetzung der Transportmittel: Sowohl die Koordination der einzelnen nationalen Sparten wie Eisenbahn, Lkw-Verkehr und Schifffahrt als auch die Europäisierung des Verkehrs sind angestrebte Ziele.

Besonders weit geht bereits die Kooperation der nationalen Eisenbahngesellschaften. Ab dem 1. Mai 1951 gilt ein Abkommen zwischen der Deutschen Bundesbahn und der französischen Gesellschaft »Société Nationale des Chemins de fer Français«, das eine bessere Ausnutzung der Güterwaggons regelt: Nach einem Auslandstransport müssen die Wagen nicht mehr leer zurückfahren, sondern können von den Nachbargesellschaften genutzt werden.

Kritisch reagiert Bundesverkehrsminister Hans Christoph Seebohm allerdings auf den Plan des französischen Abgeordneten Edouard Bonnefous zur Schaffung einer supranationalen Transportbehörde. Eine solche Einrichtung sei »unter den derzeitigen politischen Verhältnissen nicht durchführbar« und widerspreche »den inneren Lebensgesetzen des so überaus dynamischen Verkehrs«. Der Verkehrsminister schlägt seinerseits eine internationale oder auch supranationale Institution vor, die Empfehlungen gibt und die Arbeit internationaler Organisationen koordiniert.

Chroniknet