Ost-West-Gegensatz vertieft sich

Ost-West-Gegensatz vertieft sich
Kommunismus Mark Surman / Foter / CC BY

Politik und Gesellschaft 1951:

Divergierende Weltanschauungen werden auch durch den Notenwechsel zwischen Adenauer und Grotewohl über die Bedingungen der deutschen Wiedervereinigung aufgedeckt – an ein ernsthaftes Angebot zur Überwindung der Spaltung scheint keiner von beiden zu denken. Die Westmächte – allen voran die USA – sind angesichts der Auseinandersetzung mit dem Kommunismus in erster Linie an den ökonomischen Ressourcen der Bundesrepublik interessiert. Darüber hinaus wird ein Wehrbeitrag der Bundesrepublik im Rahmen einer internationalen Organisation, wie z. B. der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft, eingefordert. Die USA treffen in Konrad Adenauer auf einen Bundeskanzler, für den Westbindung und wirtschaftlicher Aufschwung Priorität haben. Als kluger Taktiker weiß Adenauer Westintegration und Wiederbewaffnung gegen staatliche Souveränität einzuhandeln. Bereits 1955 wird das »Gegengeschäft« mit dem Beitritt der Bundesrepublik zur NATO schließlich unter Dach und Fach gebracht.

Der Antagonismus zwischen Ost und West findet seinen dramatischen Ausdruck in dem seit Juni 1950 tobenden Koreakrieg. Er setzt sich 1951 in verlustreichen Offensiven der Kommunisten und Gegenoffensiven der UN-Verbände fort. Der militärische Konflikt am 38. Breitengrad ist sowohl Ausdruck als auch Produkt des Kalten Kriegs.

Mit dem zunehmenden Engagement der Amerikaner in Indochina zeichnet sich darüber hinaus ein weiterer Krisenherd ab, wo sich »Kommunismus« und »freie Welt« gegenüberstehen.

Chroniknet