Brasilien baut Hauptstadt im Urwald – Kennedy wird US-Präsident

Brasilien baut Hauptstadt im Urwald – Kennedy wird US-Präsident
John F. Kennedy (1963), By Cecil Stoughton, White House [Public domain], via Wikimedia Commons

Politik und Gesellschaft 1960:

Wie in Afrika wächst auch in Lateinamerika das Selbstbewusstsein der als »unterentwickelt« geltenden Staaten. Das herausragende Beispiel für diese Aufbruchstimmung ist der architektonisch ebenso gewagte wie aufwendige Neubau der brasilianischen Metropole Brasilia mitten im Urwald des Landes. Einer Sensation kommt der hauchdünne Wahlsieg des Demokraten John F. Kennedy in den Vereinigten Staaten gleich. Der smart-dynamische Politiker wird als jüngster gewählter Präsident und erster Katholik in das Weiße Haus einziehen. In der Bundesrepublik schickt die zur Volkspartei gewandelte SPD mit Willy Brandt eine Persönlichkeit in den Wahlkampf, die in ähnlicher Weise Jugendlichkeit und Aufbruchstimmung verkörpert. Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West) tritt gegen den greisen Konrad Adenauer an, der im Streit um das »Adenauer-Fernsehen« erkennen muss, dass auch die Kompetenzen des Kanzlers begrenzt sind.

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