Kriege auf der gesamten Südhalbkugel der Erde

Politik und Gesellschaft 1967:

1967 ist ein Jahr der Unruhe – Kriege in Asien, Afrika, Lateinamerika und im Nahen Osten, Demonstrationen mit blutigen Ausschreitungen in USA und Europa, steigende Arbeitslosenzahlen in den Industriestaaten. Die scheinbare Stabilität der Nachkriegsordnung wird immer häufiger durch regionale Konflikte und die Krise der Weltwirtschaft erschüttert.

Im Sechstagekrieg kommt Israel seinen arabischen Nachbarn zuvor und erobert dank seiner überlegenen Militärtechnik ein Territorium, das weit größer ist als das eigene Land. Dieser Präventivschlag ist ein weiterer Höhepunkt der Eskalation im Nahen Osten. Die Region bleibt für die kommenden Jahrzehnte ein Krisenherd.

In Vietnam, wo seit 1946 fast ohne Unterbrechung ein blutiger Krieg tobt, suchen die Vereinigten Staaten als Verbündete der Führung in Saigon eine schnelle Entscheidung. US-Flugzeuge entlauben den Dschungel, um die Guerilla aufzuspüren. Tausende von Zivilisten werden durch Gift für ihr Leben gezeichnet, dennoch wird der Krieg noch Jahre dauern.

Immer neue Kämpfe flammen in den Staaten der Dritten Welt auf. Vor allem die Ärmsten der Armen leiden darunter. Eine halbe Million Menschen fliehen vor dem Krieg zwischen Nigeria und Biafra, die Zahl der Flüchtlinge – vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen, die zwischen Vietnam, Kambodscha und Laos hin und her ziehen – ist kaum einschätzbar.

Chroniknet