Antiautoritäre Erziehung zielt auf Selbstverwirklichung der Schüler

Bildung 1970:

Im Zeichen des bildungspolitischen Aufbruchs seit Mitte der 60er Jahre sowie der Studentenrevolte 1967/68 gewinnt in der Bundesrepublik Deutschland die Idee der antiautoritären Erziehung für viele eine hohe Attraktivität. Vorbild ist u.a. die heftig diskutierte antiautoritäre Summerhill-Schule in Großbritannien. Neue Erziehungs- und Unterrichtsmodelle werden von jungen Lehrern in die Schulen hineingetragen. Unter dem Motto »Mehr Mitbestimmung für Schüler« werden überkommene Autoritäten hinterfragt. Das Pauken von Pflichtstoffen soll einem Unterricht mit Selbstverwirklichung und Chancengleichheit für die Schüler weichen. Diskutiert wird die Gesamtschule, die laut Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) vom November 1969 zunächst im Schulversuch erprobt wird. Sie vereinigt Hauptschule, Realschule und Gymnasium. An die Stelle einer vertikalen Gliederung des Schulsystems tritt die durchlässigere horizontale Gliederung nach Neigungs- und Leistungskursen.

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