Weltweit Kriege und Konflikte ohne Ausweg – Friedenspolitiker Olof Palme ermordet

Politik und Gesellschaft 1986:

Der Golfkrieg zwischen dem Irak und dem Iran wird weiter mit ungeheurer Härte geführt. Die Iraner werfen immer neue Angriffswellen gegen die Truppen des irakischen Staatschefs Saddam Hussein, der von den arabischen Staaten und auch vom Westen massiv unterstützt wird. Im Libanon haben sich Palästinenser, Drusen, Christen, Schiiten, Syrer und gemäßigte Moslems in einen anscheinend unlösbaren Konflikt verstrickt. In El Salvador tobt der Bürgerkrieg, in Nicaragua kämpfen – von den USA jetzt auch offiziell militärisch unterstützt – die »Contra«-Rebellen gegen die sandinistische Staatsführung. Der Führungswechsel in Afghanistan, wo Mohammed Nadschibullah die Nachfolge von Parteichef Babrak Karmal antritt, bedeutet noch kein Ende des Krieges zwischen der Sowjetarmee, den afghanischen Regierungstruppen und den vom Westen unterstützten Mudschaheddin. In Südafrika versucht Präsident Pieter Willem Botha mit Entgegenkommen – der Aufhebung zahlreicher Ausnahmegesetze für Nichtweiße – und Härte – der Verhängung eines landesweiten Ausnahmezustandes am 12. Juni – die farbige Bevölkerungsmehrheit weiterhin an der Gleichberechtigung zu hindern. Die Ermordung des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme am 28. Februar macht die Welt um einen engagierten Friedenspolitiker ärmer.

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