Ein neues Wahrzeichen für »Mainhattan«

Ein neues Wahrzeichen für »Mainhattan«
Frankfurter Messeturm © Foto Josef Höckner, München

Architektur 1990:

»Mainhattan« hat ein neues Wahrzeichen: Europas höchstes Gebäude, der 256 m hohe Messeturm, ist nach sechsjähriger Planungs- und Bauzeit fertiggestellt Der Bau des deutsch-amerikanischen Architekten Helmut Jahn ist krönender Abschluss der Neugestaltung der Frankfurter Messe. Obwohl sein Entwurf nicht den ersten Preis im Wettbewerb errang, entschied sich der Bauherr für Jahns Projekt.

Der Turm setzt sich aus stereometrischen Grundformen – Quader, Zylinder und Pyramide – zusammen, die in der Art eines Teleskops auseinander hervorwachsen. Anklänge an traditionelle Bautypen wie Säule oder Obelisk sind offensichtlich. Die formale Strenge der Konstruktion wird jedoch gemildert durch die raffinierte Behandlung der Außenhaut aus poliertem roten Granit, Aluminium und Glas. Hierin greift der Bau auch Gestaltungsmittel des Art Déco, vor allem der amerikanischen Architektur der 20er und 30er Jahre wieder auf. Jahns Credo: »Ich konstruiere keine Dekoration, ich dekoriere Konstruktion.«

Für den aus Nürnberg stammenden, in Chicago heimisch gewordenen Architektenstar ist der Messeturm der große Auftrag in seiner einstigen Heimat. Anders jedoch als in den USA, wo die ökonomischen und städtebaulichen Voraussetzungen für die Errichtung von Wolkenkratzern gänzlich andere sind, wirft der Bau in Frankfurt Probleme auf: Hohe Kosten erschweren die Vermietung der Räumlichkeiten.

Frankfurter Messeturm, Architekt Helmut Jahn. © Foto Josef Höckner, München

Frankfurter Messeturm, Architekt Helmut Jahn. © Foto Josef Höckner, München

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