Allmähliches Ende der Apartheid in Südafrika

Politik und Gesellschaft 1993:

Auch im südlichen Afrika sind 1993 die Signale auf Frieden gestellt. Bislang hatte die Rassentrennungspolitik der schwarzen Bevölkerungsmehrheit in Südafrika fast alle politischen und wirtschaftlichen Rechte vorenthalten. Dank der Einsicht weißer Politiker um Präsident Frederik Willem de Klerk und der Versöhnungsbereitschaft des von Nelson Mandela geführten ANC zeichnet sich eine friedliche Überwindung der Apartheid ab. Im Dezember 1993 werden schwarze Politiker im Rahmen eines gemischtrassigen Exekutivrats erstmals an der Regierungsmacht beteiligt. Im April 1994 finden in Südafrika Parlamentswahlen statt, bei denen auch die schwarze Bevölkerungsmehrheit uneingeschränkt stimmberechtigt ist. Doch ebenso wie im Nahen Osten gefährden Konflikte innerhalb der großen politischen Lager den Friedensprozess. Mandela und sein ANC werden von der Inkatha-Partei des Schwarzenführers Mangosuthu Buthelezi angefeindet, während de Klerk und seine Mitstreiter bei rechtskonservativen Weißen auf erheblichen Widerstand stoßen. Die friedliche Überwindung der Rassentrennung ist jedoch nicht mehr umkehrbar. Nelson Mandela und Frederik Willem de Klerk werden im Dezember 1993 für ihre Verdienste um die »friedliche Beendigung des Apartheid-Regimes und für die Schaffung der Grundlagen für ein neues demokratisches Südafrika« mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Chroniknet