Politik und Gesellschaft 2002:
Die GfK-Fernsehforschung Nürnberg ermittelt für das Jahr 2001, dass sich RTL bei den Marktanteilen um 0,6 Prozentpunkte auf 14,8% gesteigert hat und wieder an der ARD (13,7%, 2000: 14,3%) vorbeigezogen ist. Auf Rang drei landet mit 13,0% Marktanteil das ZDF, das 0,3 Prozentpunkte verloren hat, vor den dritten ARD-Programmen, die zusammengerechnet um 0,3 Prozentpunkte auf 12,9% zulegen können. Es folgen SAT.1 mit 10,1% (2000: 10,2%) und ProSieben (8,0%, 2000: 8,3%). ProSieben muss auch 2002 rasante Quotenverluste hinnehmen und seine Umsatzerwartungen nach unten schrauben. Mit Serien wie »Sex and the City« oder »Emergency Room«, mit Comedy-Shows wie »tv total« oder der »Bullyparade« und Täglich-Talks wie »Arabella« hatte der Sender jahrelang erfolgreich die wichtige Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bedient, nun laufen dem Sender die Zuschauer davon.
Unter den 15 meistgesehenen Sendungen des Jahres 2001 platziert sich gleich sechsmal Thomas Gottschalk mit seiner ZDF-Show »Wetten, dass …?«. Er zählt auch 2002 zu den Quotenkönigen, muss allerdings – nach einer Umfrage im Auftrag der Programmzeitschrift »Hör Zu« – den Platz des beliebtesten TV-Stars RTL-Moderator Günther Jauch überlassen, der am 18. Oktober in »Wer wird Millionär?« seinen ersten Euro-Millionär beglückwünschen kann und auch mit anderen Formaten wie der erstmals am 20. Januar ausgestrahlten »Grips-Show«, bei der die Merkfähigkeit des menschlichen Gehirns erprobt wird, gute Zuschauerwerte erreicht.
Um Gottschalk und Jauch Paroli zu bieten, setzt das Erste u. a. auf den Unterhaltungs-»Dino« Frank Elstner, der von 1981 bis 1987 im ZDF die von ihm erfundene Unterhaltungssendung »Wetten, dass …?« moderierte. Er präsentiert ab dem 28. September fünfmal jährlich »Verstehen Sie Spaß?« und hat auf Anhieb 6,95 Mio. Zuschauer, fast doppelt so viel wie sein Vorgänger Cherno Jobatey. Ihm gleichtun soll es Jörg Pilawa, der am 26. Oktober die Samstagabend-Show »Rekordfieber« startet.