Politik und Gesellschaft 2002:
Auch die Europäische Union rüstet sich für eine Erweiterung. Die Staats- und Regierungschefs der 15 EU-Staaten beschließen auf einem Gipfel im Dezember, dass die Union zum 1. Mai 2004 zehn neue Mitglieder aufnimmt, neben Malta und Zypern sind es acht osteuropäische Staaten. Gleichzeitig arbeitet ein Reformkonvent unter der Leitung des früheren französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing eine Verfassung aus, mit der die größere EU ihre Handlungsfähigkeit bewahren will.
Diese Erweiterung der EU verspricht ein historisches Ereignis zu werden, eine vergleichbare Zäsur kann Europa allerdings schon zu Jahresbeginn 2002 feiern: Zwölf Staaten der Europäischen Union geben sich eine gemeinsame Währung. Die Hoffnungen, die sich an den Euro knüpfen, sind groß – doch erst einmal überwiegt bei vielen die Enttäuschung, über angebliche oder tatsächliche Preiserhöhungen, aber auch darüber, dass es mit der Konjunktur weiter abwärtsgeht, die Arbeitslosenzahlen steigen und die öffentlichen Kassen leer sind.