Mode 2003:
Der Trend zu mehr Individualität und weniger Designermarken äußert sich auch in der wiederentdeckten Folklore, die nun jedoch strenger und edler wirkt als die Hippiemode Ende der 1960er Jahre. Dementsprechend werden bunte Stickereien, seien es indische Ornamente, rumänische Blumenmotive oder skandinavische Sternenmuster, aufgegriffen. Bernhard Willhelm, erfolgreicher deutscher Designer in Antwerpen und Paris mit Hang zum fröhlich Kindlichen, kombiniert Blumen, Vögel und Käfer in einem globalen Folklore-Stil.
Teil der »One World«-Mode und ein absolutes Muss sind die figurbetonten Kleider mit asymmetrischem Verschluss im Suzy-Wong-Stil. Dieser vermeintlich traditionell chinesische Stil etablierte sich in Hongkong in den 1920er und 1930er Jahren und wurde durch den Film »Die Welt der Suzie Wong« (1960) weltbekannt. Das ursprünglich »Qipao« oder »Cheongsam« genannte Kleid mit Mandarin-Stehkragen stellt eine westliche, weil körperbetonte Abwandlung der ursprünglich weiten Robe im Mandschu-Stil aus chinesischer Seide dar. Neuerdings werden Blusen und selbst T-Shirts in diesem Stil favorisiert.