Pisa im Detail

Bildung 2003:

Nach der PISA-Studie, deren Ergebnisse im Dezember 2001 veröffentlicht wurden, belegen 15-jährige Schüler an deutschen Schulen im Vergleich mit Altersgenossen aus 31 weiteren Ländern bei der Lesekompetenz den 21., in Mathematik und naturwissenschaftlicher Grundbildung jeweils den 22. Rang. In einem erweiterten Kreis aus 43 Ländern rutschen sie jeweils einen Rang nach unten – unter den Neulingen kann sich, wie im Juli 2003 bekannt wird, nur Hongkong vor Deutschland platzieren. Im März gibt das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin die Befunde einer PISA-Detailauswertung bekannt. Besondere Aufmerksamkeit finden folgende Ergebnisse:

  • Bei einem Ausländeranteil von einem Fünftel in einer Klasse kommt es zu einem sprunghaften Leistungsabfall; ein höherer Anteil führt zu keiner weiteren Verschlechterung.
  • Die Aussagekraft von Schulnoten ist begrenzt, da diese bereits innerhalb derselben Schulform stark variieren. Der Tatbestand, dass Schulnoten in der Regel Vergleichsnoten in einer Lerngruppe sind, ist in der Pädagogik seit Langem bekannt.

Im Juli publiziert eine Arbeitsgruppe »Vertiefender Vergleich der Schulsysteme ausgewählter PISA-Teilnehmerstaaten« unter Leitung des Frankfurter Pädagogen Eckhard Klieme ihre Untersuchung zu den erfolgreichen PISA-Ländern Kanada, Großbritannien, Finnland, Frankreich, Schweden und Niederlande. Ihr Fazit: Für ein fruchtbares schulisches Lernen ist die Hochschätzung von Bildung in einer Gesellschaft von größter Bedeutung. Außerdem stellt Klieme fest, dass die meisten der untersuchten Länder erst spät eine Differenzierung der Schüler durchführen und sich auf verbindliche nationale Bildungsstandards verständigt haben.

Chroniknet