Arbeitslosigkeit bleibt

Arbeit und Soziales 2004:

Nach dem Anstieg der Arbeitslosenzahl um 7,8% oder 315 000 im Jahresdurchschnitt 2003 ist nach einer Prognose der Bundesagentur für Arbeit (BA) aus dem Herbst 2004 für dieses Jahr nicht mit einem Rückgang zu rechnen. Für 2005 sagt das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der BA einen leichten Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen – um 15 000 – voraus, legt dabei aber ein Wirtschaftswachstum von 1,75% zugrunde, eine Prognose, die der Sachverständigenrat für zu hoch gegriffen hält: Er geht für 2005 nur von 1,4% Wachstum aus.

Ein direkter Vergleich der monatlichen Arbeitslosenzahlen für 2003 und 2004 ist schwierig, da sich die Berechnungsgrundlage der BA-Arbeitslosenstatistik Anfang 2004 verändert hat, und die Prognose für 2005 krankt daran, dass nicht vorauszusehen ist, wie sich die Änderungen von Hartz IV statistisch auswirken werden. Zwar rechnet die Bundesregierung damit, dass sich etwa 100 000 Menschen ganz vom Erwerbsleben zurückziehen werden, weil sie ihren Anspruch auf Leistungen verlieren, z. B. Ehefrauen von gut verdienenden Männern. Andererseits zählen erwerbsfähige bisherige Sozialhilfeempfänger ab Anfang 2005 als Arbeitslose – es sei denn, es werden ihnen Arbeitsgelegenheiten, sog. Ein-Euro-Jobs, im kommunalen Bereich angeboten. Nach Planungen des Bundesarbeits- und -wirtschaftsministers Wolfgang Clement sollen bis zu 600 000 Menschen aus der Gruppe der ALG-II-Empfänger im Pflegebereich, in Schulen und im Umweltschutz zu gemeinnützigen Arbeiten herangezogen werden und dafür zusätzlich 1 bis 2 € pro Stunde erhalten.

Chroniknet