Mehr Wasser als Bier

Ernährung, Essen und Trinken 2004:

Eine stille Revolution hat sich schon 2001 im Getränkekonsum der Deutschen vollzogen, und die Entwicklung setzt sich weiter fort. Seit drei Jahren trinken die Bundesbürger mehr Mineralwasser als Bier, 2003 lag das Verhältnis pro Kopf bereits bei 129,0 l zu 105,5 l. Die Brauereien führen dies u. a. auf die Einführung des Dosenpfands zurück, das z. B. das Billigbier vom Discounter deutlich verteuert bzw. durch den Zwang zur Rückgabe der Dose aufwendiger gemacht hat. Zwar gibt es inzwischen Bier auch in PET-Flaschen statt Dosen (womit das Pfandproblem allerdings noch nicht gelöst ist), doch bereiten die vor allem in psychologischer Hinsicht Schwierigkeiten. Zumindest subjektiv besteht die Empfindung, Bier sei in Plastikflaschen nicht so kalt wie in Glasflaschen, außerdem vermissen laut Studien Biertrinker das charakteristische Ploppen beim Entfernen des Kronkorkens.

Der Bierabsatz geht aber auch deshalb zurück, weil sich die Deutschen mehr und mehr zu einem Volk von Weintrinkern entwickeln, wobei es keineswegs immer um edle Spitzenerzeugnisse gehen muss: Der Durchschnittspreis für eine 0,75-l-Flasche Wein liegt bei 2,12 €.

Chroniknet