Beliebte Film- und Romanadaptionen

Theater 2008:

Zu der Frage, warum die Bühnen, statt Dramen aufzuführen, gern auf Romane oder Filme zurückgreifen, gibt es neue, interessante Antworten: Es seien ökonomische und karrieretechnische Gründe, heißt es. Erste Prämisse: Damit das Haus voll wird, braucht jeder Theaterabend mindestens einen Star. Da Regisseure einem breiten Publikum oft nicht bekannt sind und berühmte Schauspieler meist lieber beim Film oder Fernsehen arbeiten, bleibt als großer Name nur der Autor. Das kann natürlich ein Dramatiker wie William Shakespeare, Friedrich Schiller oder Heinrich von Kleist sein, aber auch die Großen des Romans der Vergangenheit, Kultautoren der Gegenwart und Filmemacher wirken als Publikumsmagneten. Zweite Prämisse: Wer als Regisseur vorankommen will, muss einerseits auffallen, andererseits aber »anschlussfähig« sein, d. h. er darf nicht zu sehr anecken und aus dem Rahmen fallen. Diesem Dilemma kann er bei der Inszenierung von Klassikern der Theatergeschichte kaum entgehen. Wenn er hingegen einen Roman oder einen Film erstmals für die Bühne einrichtet, wird seine Arbeit mit Sicherheit Aufmerksamkeit finden.

Chroniknet