Probleme bei Premiere

Unterhaltung 2008:

Der australische Medienmogul Rupert Murdoch hofft auf gute Geschäfte, als er am
7. Januar dem Kabelnetzbetreiber Unitymedia 14,58 % der Anteile an dem Bezahlsender Premiere abkauft. In der Folgezeit stockt er seinen Anteil weiter auf, doch richtig froh wird er damit nicht. Wegen schwacher Umsätze tritt im September Michael Börnicke nach nur einem Jahr als Vorstandschef zurück. Sein Nachfolger Mark Williams muss Anfang Oktober eingestehen, dass der Abo-Sender statt 3,4 nur rd. 2,4 Mio. direkte Abonnenten hat, hinzu kommen knapp 1,2 Mio. über Partneraktionen.

Erhebliche wirtschaftliche Probleme gibt es auch bei ProSiebenSat.1. Die von den neuen Eigentümern, den Finanzinvestoren KKR und Permira, Ende 2007 erzwungene Übernahme der Senderkette SBS Broadcasting und eine hohe Dividendenzahlung haben die Schulden der Senderkette auf 3,3 Mrd. € steigen lassen. Ausdruck der Krise ist der am 17. Juni angekündigte Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Guillaume de Posch. Wegen der wegbrechenden Werbeeinnahmen legt der Medienkonzern Mitte November ein radikales Sparprogramm auf und baut 225 Stellen ab.

»Das Vierte« bekommt Ende Juni einen neuen Eigentümer mit dem russischen Film- und Fernsehproduzenten Dmitri Lesnevski. Der Sender war im September 2005 von NBC Universal Global Networks gegründet worden, aber nie über ein Nischendasein hinausgekommen.

Chroniknet