Strassennetz verschleisst

Verkehr 2008:

Mehr Investitionen in den Verkehr seien unbedingt notwendig, heißt es im Masterplan. Um Engpässe in der Infrastruktur zu vermeiden, müssten Verkehrsachsen und -knoten ausgebaut werden. Allerdings muss auch deutlich mehr Geld in die Instandhaltung des Straßennetzes fließen, wie schon im Februar im Straßenbaubericht der Regierung festgestellt worden ist. Das 180 Mrd. € teure deutsche Fernstraßennetz werde »auf Verschleiß« gefahren, räumt Tiefensee ein. Um »Substanzverfall« zu stoppen, sollen die jährlichen Ausgaben für Instandsetzung auf 2,3 Mrd. € angehoben werden. Besonders bedenklich ist dem Bericht zufolge der Zustand der Bundesstraßen, die Hälfte der insgesamt 40 000 km wird nur noch als ausreichend oder mangelhaft beurteilt. Auf den Autobahnen trifft dieses Urteil nur für jeden fünften Streckenkilometer zu. Besonders viele Schäden weisen außerdem kommunale Straßen auf, die nicht nur eine Verkehrsmenge bewältigen müssen, für die sie nicht gebaut wurden, sondern auch dadurch Strukturschäden erleiden, dass sie zur Reparatur an Versorgungsleitungen immer wieder aufgerissen werden.

Wer auf holprigen Straßen mit seinem Fahrzeug zu Schaden kommt, hat meist schlechte Karten. Autofahrer müssen sich generell den Gegebenheiten der Straße anpassen – für Schäden, die durch ihre Fahrweise entstehen, sind sie selbst verantwortlich. Mitunter kommen Gerichte aber auch zu gegenteiligen Entscheidungen: So bestätigt das Oberlandesgericht in Schleswig im Februar 2008 das Urteil einer unteren Instanz, wonach die Stadt Lübeck einem Autofahrer Schadenersatz für Reifen und Felge seines Wagens zahlen muss, die er sich in einem Schlagloch demoliert hatte.

Chroniknet