Politik und Gesellschaft 2011:
![Der Tsunami richtete verheerende Verwüstungen in küstennahen Bereichen an (hier in Ōfunato in der Präfektur Iwate auf Honshū). By U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 1st Class Matthew M. Bradley [Public domain], via Wikimedia Commons](https://chroniknet.de/extra/wp-content/uploads/2017/09/1200px-US_Navy_110315-N-2653B-107_An_upended_house_is_among_debris_in_Ofunato_Japan_following_a_9.0_magnitude_earthquake_and_subsequent_tsunami-300x200.jpg)
Der Tsunami richtete verheerende Verwüstungen in küstennahen Bereichen an (hier in Ōfunato in der Präfektur Iwate auf Honshū). By U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 1st Class Matthew M. Bradley [Public domain], via Wikimedia Commons
![Satellitenfoto der Reaktorblöcke 1 bis 4 (von rechts nach links) am 16. März 2011 nach mehreren Explosionen und Bränden. By Digital Globe [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons](https://chroniknet.de/extra/wp-content/uploads/2017/08/1200px-Fukushima_I_by_Digital_Globe_B-300x140.jpg)
Satellitenfoto der Reaktorblöcke 1 bis 4 (von rechts nach links) am 16. März 2011 nach mehreren Explosionen und Bränden. By Digital Globe [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
Wirtschaftliche und humanitäre Folgen mit kolossalen Ausmaßen
Zwar funktionieren entsprechende Warnsysteme vor der sich anbahnenden Flutwelle, die tatsächliche Gefahr der Katastrophe wird jedoch von den zuständigen Behörden unterschätzt. Diese geht irrtümlich von einer maximal 6 Meter hohen Welle in wenigen Ausnahmefällen aus. Durch diese Fehleinschätzung werden nicht nur große Teile des Landes verwüstet. Auch knapp 30 km unter der Wasseroberfläche entstehen zahlreiche Schäden an verlegten Datenkabeln für die digitale Vernetzung mit der restlichen Welt. Durch unbrauchbare Industrieanlagen und die mangelnde Energieversorgung verzeichnet Japan einen starken Rückgang seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Allen voran leidet die Autoindustrie unter enormen Absatzverlusten. Gleichzeitig gelten Waren und Bauteile jeder erdenklichen Art als potenziell radioaktiv belastet und lassen sich deshalb nicht mehr in Umlauf bringen. Über 400000 Bauten stürzen bis zum Ende des Bebens teilweise oder vollständig ein, ganze 670000 Konstruktionen sind im Anschluss sanierungsbedürftig. Auf ganze 220 Milliarden Euro wird der wirtschaftliche Gesamtschaden beziffert. Gleichzeitig gibt es 16000 Todesopfer zu beklagen. Eine halbe Million Menschen verlieren dauerhaft ihre Heimat und befinden sich auf der Flucht. Auf der politischen Bühne liefert die fatale Kettenreaktion des Bebens bald Anstoß für kontroverse Diskussionen über die Sicherheit der Atomenergie. Deutschland nimmt die Nuklearkatastrophe zum Anlass, die Abschaltung von Kernkraftwerken vorzuverlegen und eine Energiewende hinzu erneuerbaren Energieträgern zu vollziehen.