Die historische Originalzeitung Combat vom 2.11.1945 für jede Gelegenheit
Zeitung aus Frankreich
Combat: Der Unbeugsame Blick auf Frankreichs Zeitgeschichte
Das tägliche Erscheinen eines Journals kann zuweilen eine mächtige politische Kraft sein, und in der Geschichte Frankreichs spielte "Combat" diese Rolle in beeindruckender Weise. Von seiner Gründung im Dezember 1941 bis zur letzten Ausgabe im August 1974 spiegelte "Combat" die wechselhafte politische Landschaft Frankreichs wider.
Die Widerstandsjahre:
"Combat", mit dem Untertitel "Le Journal de Paris", wurde als Untergrundzeitung während des Zweiten Weltkriegs ins Leben gerufen und diente als Sprachrohr für die Widerstandsbewegung "Combat". Die Ursprünge gehen auf das Jahr 1941 zurück. In den Widerstandsjahren trug das Blatt den Namen "Vérités" im Süden und "Résistance" im Norden, bis es sich nach einer Fusion in "Combat" umbenannte. Unter der Leitung von Berty Albrecht und Henri Frenay erreichte die Auflage im Sommer 1943 10.000 Exemplare und stieg bis November 1943 auf 50.000 Exemplare an.
Nach der Befreiung:
Nach der Befreiung von Frankreich im Jahr 1944 übernahm eine Redaktion unter Albert Ollivier, Jean Bloch-Michel, Georges Altschuler und vor allem Pascal Pia die Kontrolle über "Combat". Prominente Persönlichkeiten wie Albert Camus, Jean-Paul Sartre, André Malraux und andere trugen zu seiner Bekanntheit bei. Das Blatt blieb eine starke Referenz, insbesondere durch die Unterstützung einflussreicher Intellektueller.
Nachkriegsjahre und Herausforderungen:
Trotz eines vielversprechenden Starts nach der Befreiung, konnte "Combat" nicht mit den großen Tageszeitungen konkurrieren. In den Jahren nach 1946 näherte sich die Zeitung General de Gaulle an, ohne jedoch die offizielle Stimme seiner Bewegung zu werden. Finanzielle Schwierigkeiten führten zu einem Wechsel der Leitung, und Claude Bourdet übernahm das Blatt 1947 mit Unterstützung des Geschäftsmanns Henri Smadja.
Politische Entwicklungen und Herausforderungen:
"Combat" behielt trotz finanzieller Schwierigkeiten seine politische Unabhängigkeit bei. Victor Fay, ein marxistischer Aktivist, übernahm 1948 die Leitung, aber auch unter seiner Ägide blieb die Zeitung eine Plattform für verschiedene politische Strömungen. Während dieser Zeit verließ Raymond Aron "Combat" aufgrund von Meinungsverschiedenheiten und schloss sich "Le Figaro" an.
Guerre d'Algérie:
Während der Algerienkrise in den 1960er Jahren übernahm Philippe Tesson 1960 die Redaktionsleitung. Die Zeitung bot Raum für unterschiedliche Standpunkte zur Kolonialpolitik und dem Algerienkonflikt. "Combat" kritisierte die Politik der Regierung und zeigte eine präzise Kenntnis des Konflikts.
Die 1960er Jahre und Mai 68:
In den 1960er Jahren verfolgte "Combat" aufmerksam die politische Entwicklung an den Universitäten und öffnete gelegentlich seine Spalten für Anhänger der "Gauche syndicale". Während der Ereignisse von Mai 68, als die Zeitung in finanziellen Schwierigkeiten steckte, versuchte sie, mit einem Sonderdruck an der Bewegung teilzunehmen.
Ende einer Ära:
Trotz eines letzten Aufflammens während der 1968er Ereignisse ging "Combat" Anfang der 1970er Jahre seinem Ende entgegen. 1974 verließ Philippe Tesson die Zeitung, und im März desselben Jahres gründete er das "Le Quotidien de Paris" als Nachfolger von "Combat". Am 14. Juli 1974 verschwand Henri Smadja, und "Combat" hörte einen Monat später endgültig auf zu existieren. Ein Teil der Redaktion schloss sich einem neu gegründeten Journal, dem "Le Quotidien de Paris", an.
"Combat" war nicht nur ein Zeitzeuge der politischen Veränderungen in Frankreich, sondern auch ein Raum für Denker, Intellektuelle und Aktivisten, die ihre Meinungen und Ansichten in einer Zeit politischer Unruhen und Herausforderungen ausdrücken konnten.
Combat vom 2. November 1945: Wichtige Ereignisse und Schlagzeilen vor dem 2.11.1945
Politik und Weltgeschehen | |||
1945 | Wiederaufnahme der Arbeit der Kommunalverbände in getrennter institutioneller Form (Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutscher Landkreistag) | ||
5.10.1945 | In Wennigsen bei Hannover findet die erste Gesamtkonferenz der SPD nach dem Krieg statt. Vertreten sind sowohl Politiker aus dem Exil als auch aus allen vier Besatzungszonen. | ||
6.10.1945 | Die britische Besatzungsmacht verbietet dem Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer jedwede parteipolitische Aktivitäten. | ||
10.10.1945 | Die Partei der Arbeit Koreas wird gegründet. | ||
10.10.1945 | Durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 des Alliierten Kontrollrats werden alle NS-Organisationen aufgelöst, Neugründungen verboten und das vorhandene Eigentum beschlagnahmt. | ||
15.10.1945 | In Paris wird Pierre Laval, der ehemalige Ministerpräsident der Vichy-Regierung, hingerichtet. | ||
16.10.1945 | In Québec wird die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gegründet. | ||
17.10.1945 | Gewerkschaftlich organisierte Massenproteste in Argentinien erzwingen die Freilassung des am 9. Oktober verhafteten Juan Perón. Die Versammlung seiner Anhänger auf der Plaza de Mayo in Buenos Aires gilt als Geburtsstunde des Peronismus. | ||
18.10.1945 | Der Staatspräsident von Venezuela, Isaías Medina Angarita, wird durch einen Staatsstreich gestürzt. | ||
19.10.1945 | Das Stuttgarter Schuldbekenntnis wird verfasst; in ihm bekennt sich die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zur Mitschuld an den Verbrechen des Dritten Reiches. | ||
21.10.1945 | Bei den Wahlen zur französischen Nationalversammlung wird die KP mit 152 Mandaten stärkste Partei. | ||
24.10.1945 | Argentinien, USA, Großbritannien, Türkei, Ukraine, Syrien, Saudi-Arabien, Neuseeland, Nicaragua, Paraguay, Philippinen, Polen, Sowjetunion, Kuba, Libanon, Luxemburg, Iran, Dominikanische Republik, El Salvador, Frankreich, Haiti, Brasilien, Chile, China, Dänemark, Belarus, Ägypten werden Mitglieder bei den Vereinten Nationen | ||
24.10.1945 | Der norwegische Politiker Vidkun Quisling, der mit den Deutschen kollaboriert hatte, wird hingerichtet. | ||
24.10.1945 | Die Charta der Vereinten Nationen tritt in Kraft. | ||
25.10.1945 | Griechenland wird Mitglied bei den Vereinten Nationen | ||
29.10.1945 | Der brasilianische Präsident Getúlio Dornelles Vargas tritt zurück. | ||
30.10.1945 | Indien wird Mitglied bei den Vereinten Nationen | ||
31.10.1945 | Peru wird Mitglied bei den Vereinten Nationen | ||
1.11.1945 | Australien wird Mitglied bei den Vereinten Nationen | ||
2.11.1945 | Liberia und Costa Rica werden Mitglieder bei den Vereinten Nationen | ||
2.11.1945 | Im in Kraft getretenen Kontrollratsgesetz Nr. 4 stellen die Alliierten das deutsche Gerichtswesen wieder auf die vor der NS-Zeit üblichen Gliederung in Amts-, Land- und Oberlandesgerichte um. NSDAP-Mitglieder sind als Richter oder Staatsanwalt ausgeschlossen. | ||
Wissenschaft und Technik | |||
1945 | Der US-amerikanischen Botaniker Benjamin Minge Duggar (1872–1956) entdeckt das Breitbandantibiotikum Aureomycin. | ||
1945 | An der Universität Wien werden Frauen als ordentliche Hörerinnen an der Katholisch-theologischen Fakultät (seit 1897 an der Philosophischen, 1900 an der Medizinischen, 1919 Rechts- und staatswissenschaftlichen und 1922 an der Evangelisch-theologischen Fakultät) zugelassen. |
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