Sächsisches Tageblatt um den 08.02.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 29.1.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 30.1.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 31.1.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 1.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 2.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 3.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 4.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 5.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 6.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 7.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 8.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 9.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 10.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 12.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 14.2.1981
- Sächsisches Tageblatt vom 16.2.1981
Die historische Originalzeitung Sächsisches Tageblatt vom 08.02.1981 für jede Gelegenheit
Zeitung aus Deutschland
Das Sächsische Tageblatt (ST) war von 1946 bis 1990 die Tageszeitung der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) in den Bezirken Dresden, Leipzig und Karl-Marx-Stadt.
Die Zeitung wurde erstmals am 1. Februar 1946 veröffentlicht und hatte bedeutende Mitbegründer wie Johannes Dieckmann, der später Präsident der Volkskammer wurde. Die Redaktion hatte ihren Sitz in Dresden am Wettiner Platz, in den früheren Räumlichkeiten der Sächsischen Landesdruckerei. Anfänglich erschien das Sächsische Tageblatt viermal wöchentlich und später an jedem Werktag. Es gab verschiedene Bezirksausgaben in Dresden, Leipzig, Chemnitz (später Karl-Marx-Stadt) und anfangs auch in Görlitz, allerdings in begrenzter Auflage von 60.000 Exemplaren. In den ersten Jahren unterlag das Sächsische Tageblatt der täglichen Vor-Zensur durch die sowjetische Militärverwaltung.
Die politische Ausrichtung der Leipziger Redaktion, zuerst unter der Leitung von Gerhard Fischer (später Chefredakteur des Zentralorgans "Der Morgen"), wurde wesentlich von Manfred Gerlach (später LDPD-Vorsitzender) beeinflusst.
Unter den wenigen Zeitungen, die sich durch ihre eigenständige und teilweise oppositionelle Berichterstattung auszeichneten, nahm das "Sächsische Tageblatt" eine führende Position (neben der "Union" der CDU) ein. So war es im Jahr 1950 die einzige Zeitung in der DDR, die über die spektakuläre geschlossene Flucht der damals im Osten populärsten Fußballmannschaft, der SG Friedrichstadt (ehemals Dresdner SC), mit dem späteren Bundestrainer Helmut Schön in den Westen berichtete.
Die Redaktion des "Sächsischen Tageblatts" war in diesen Jahren starken Druck von der Besatzungsmacht und später von den Machthabern der DDR ausgesetzt, da sie einen unabhängigen Kurs verfolgte. Zwischen 1946 und 1954 wurden immer wieder Redakteure verhaftet, und die Chefredaktion erlebte häufige Wechsel. Nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 floh praktisch die gesamte Führung der Redaktion in einer nächtlichen Aktion nach West-Berlin. Dies geschah, nachdem das Ministerium für Staatssicherheit erfolgreich Günter Hegewald, einen "Geheimen Mitarbeiter," in eine Widerstandsgruppe der LDP in Dresden eingeschleust hatte und dadurch das illegale Korrespondentennetzwerk von Heinz Rossig und Helmar Meinel für den West-Berliner Sender RIAS enttarnt wurde. Etwa zwölf Mitglieder der LDP-Gruppe, die Verbindungen zum Ostbüro der Freien Demokratischen Partei in West-Berlin pflegten, wurden nicht rechtzeitig vor der Verhaftung gewarnt und erhielten in einem öffentlichen Prozess Haftstrafen von bis zu 14 Jahren. Darunter befand sich auch Rudolf Jordan-Bautzen, der das Wirtschaftsressort des "Sächsischen Tageblatts" leitete.
Trotz der politischen Gleichschaltung in den 1950er Jahren schätzten die Abonnenten das "Sächsische Tageblatt" weiterhin als Alternative zu den SED-Pressezeitungen, die in "Parteichinesisch" gehalten waren. Die Redaktion bemühte sich darum, nicht in den Verlautbarungsjournalismus abzurutschen. Stattdessen konzentrierte sie sich auf unpolitische Beiträge zu den alltäglichen Problemen in der DDR und betonte kulturelle Themen, die in Dresden besonders interessierten. Diese Bemühungen wurden von der Leserschaft, die größtenteils aus dem früheren Mittelstand und der aufstrebenden Intelligenz stammte, bis zum Ende geschätzt, obwohl die redaktionelle Freiheit zeitweise durch Pflichtartikel und Anweisungen der LDPD-Parteiführung in Berlin eingeschränkt wurde. Ein geflügeltes Wort der Redakteure lautete: "Meine Meinung kommt um zwei Uhr aus Berlin!" Die Chefredaktion befand sich in den 1980er Jahren wahrscheinlich in Leipzig.
Ab 1989 passte sich das "Sächsische Tageblatt" allmählich den politischen Veränderungen in der DDR an. Am 31. Juli 1990 wurde die letzte Ausgabe veröffentlicht, und zusammen mit den "Sächsischen Neuesten Nachrichten" entstand die "Dresdner Neueste Nachrichten." Später schloss sich im November 1991 "Die Union" diesem Verbund an.
Sächsisches Tageblatt vom 8. Februar 1981: Wichtige Ereignisse und Schlagzeilen vor dem 08.02.1981
Alternative Nobelpreise | |||
1981 | Mike Cooley, für Produkt-Design und sein theoretisches und praktisches Engagement für eine sozial nützliche Produktion | ||
1981 | Bill Mollison, Erfinder der Permakultur | ||
1981 | Patrick van Rensburg/Education with Production für die Entwicklung vorbildlicher Bildungsmodelle für die Mehrheit der Menschen der Dritten Welt | ||
Gesellschaft | |||
15.1.1981 | Der von den Roten Brigaden einen Monat lang gefangen gehaltene römische Richter Giovanni D’Urso wird freigelassen. | ||
Jahreswidmungen | |||
1981 | 1981 ist „Internationales Jahr der Behinderten“ von den Vereinten Nationen. | ||
1981 | Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) ist Vogel des Jahres (NABU/Deutschland). | ||
Katastrophen | |||
1981 | Eine Hitzewelle in Texas fordert 338 Tote | ||
27.1.1981 | Die am Tag zuvor in Brand geratene Passagierfähre Tampomas II geht in der Javasee unter. Von den mutmaßlich mehr als 1.200 auf dem Schiff befindlichen Personen können 672 gerettet werden, 147 Tote werden geborgen, 373 namentlich bekannte Menschen bleiben nach dem Seeunfall vermisst. | ||
Kultur | |||
1981 | Erstvergabe des Konrad-Lorenz-Preises | ||
1981 | Gründung der Royal Rangers in Deutschland | ||
1981 | Nationalpark Tara wird gegründet | ||
1981 | Eröffnung des Museo Chileno de Arte Precolombino | ||
1981 | Kunstausstellung Rundschau Deutschland | ||
14.1.1981 | In Berlin findet die Uraufführung von Lili Marleen (Regie: Rainer Werner Fassbinder) statt. | ||
19.1.1981 | Der Mendelssohn-Bartholdy-Preis geht an Yu-Ching Lin und Wolfgang Manz. | ||
22.1.1981 | Die Schriftstellerin Marguerite Yourcenar wird als erste Frau in die Académie française aufgenommen. | ||
22.1.1981 | Der seit November 1980 in Deutschland lebende Schriftsteller und Germanist Lew Kopelew wird aus der Sowjetunion ausgebürgert. | ||
Musik | |||
1981 | MTV geht auf Sendung. Das erste Video ist Video Killed the Radio Star von The Buggles | ||
1981 | Die Metal-Band Metallica wird am 28. Oktober 1981 in Kalifornien gegründet. | ||
1981 | Bucks Fizz gewinnen am 4. April in Dublin mit dem Lied Making Your Mind Up für Großbritannien die 26. Auflage des Eurovision Song Contest | ||
1981 | Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (1981) | ||
1981 | Van Halen bringen Fair Warning heraus | ||
Nobelpreise | |||
1981 | Physik: Nicolaas Bloembergen, Arthur L. Schawlow und Kai Manne Siegbahn | ||
1981 | Chemie: Fukui Ken’ichi und Roald Hoffmann | ||
1981 | Medizin: Roger Sperry, David H. Hubel und Torsten N. Wiesel | ||
1981 | Literatur: Elias Canetti | ||
1981 | Friedensnobelpreis: Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) | ||
1981 | Wirtschaftswissenschaft: James Tobin | ||
Politik und Weltgeschehen | |||
10.1.1981 | In El Salvador beginnt eine Großoffensive linksgerichteter Guerilleros; die Regierung verhängt das Kriegsrecht. | ||
13.1.1981 | Der polnische Arbeiterführer Lech Wałęsa reist zu einem einwöchigen Besuch nach Italien und wird von Papst Johannes Paul II. sowie von drei Gewerkschaftsbossen empfangen. | ||
14.1.1981 | Die internationale Konferenz zu Namibia wird in Genf ohne Ergebnis beendet. | ||
15.1.1981 | Der Berliner Senat unter Dietrich Stobbe tritt zurück. | ||
15.1.1981 | Richter Giovanni D’Urso wird von den Roten Brigaden freigelassen; er war am 12. Dezember 1980 entführt worden. | ||
15.1.1981 | In den DDR-Medien wird eine Rede von SED-Chef Erich Honecker zitiert, die überraschend das Thema der Vereinigung beider deutscher Staaten zum Inhalt hat. | ||
17.1.1981 | Auf den Philippinen wird das seit acht Jahren bestehende Kriegsrecht aufgehoben. | ||
19.1.1981 | Das Abkommen zwischen dem Iran und den USA zur Freilassung der amerikanischen Geiseln wird von beiden Seiten unterzeichnet; die USA sagen darin u. a. zu, das Vermögen des Schahs in den USA einzufrieren, auf Sanktionen gegen die iranische Regierung zu verzichten und sich künftig nicht mehr in die inneren Angelegenheiten des Iran einzumischen. | ||
20.1.1981 | Ronald Reagan wird als 40. Präsident der USA vereidigt. Er löst Jimmy Carter ab. | ||
20.1.1981 | Nach Abschluss des vereinbarten Lösegelds von 8 Millionen Dollar auf algerische Treuhandkonten werden die 52 amerikanischen Geiseln nach 444 Tagen Geiselhaft freigelassen und über Algerien nach Wiesbaden ausgeflogen, wo sie bis zu ihrem Heimflug am 25. Januar in einem Militärkrankenhaus betreut werden. | ||
21.1.1981 | Am Tag nach der Beendigung seiner Amtszeit als US-Präsident besucht Jimmy Carter Wiesbaden, um mit den beim Iran ausgelösten Geiseln zusammenzutreffen. | ||
22.1.1981 | Der sowjetische Schriftsteller und Germanist Lew Kopelew wird von der Sowjetunion ausgebürgert, nachdem er seit November 1980 in der Bundesrepublik Deutschland lebt. | ||
23.1.1981 | Der südkoreanische Oppositionsführer Kim Dae-jung wird von der Regierung zu lebenslanger Haft begnadigt, nachdem der Oberste Gerichtshof das gegen ihn gefällte Todesurteil bestätigt hatte. | ||
23.1.1981 | Hans-Jochen Vogel (SPD) wird vom Berliner Abgeordnetenhaus als Nachfolger von Dietrich Stobbe als Regierender Bürgermeister gewählt, nachdem er tags zuvor als Bundesjustizminister zurückgetreten war. | ||
25.1.1981 | Das Urteil im Prozess gegen die Viererbande in Peking wird verkündet: Todesstrafe für die Witwe Mao Zedongs, Jiang Qing; sie erhält Aufschub. | ||
28.1.1981 | Jürgen Schmude (SPD) wird Nachfolger von Hans-Jochen Vogel als Bundesjustizminister. Schmudes Amt für Bildung und Wissenschaft übernimmt Björn Engholm (SPD). | ||
29.1.1981 | Spanien. Ministerpräsident Adolfo Suárez tritt zurück | ||
30.1.1981 | Großdemonstration gegen Atomkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland in Brokdorf nahe Itzehoe | ||
1.2.1981 | Mit einem 10:1-Erfolg über Schottland wird die deutsche Hockeynationalmannschaft der Damen Hallenhockey-Europameister. | ||
2.2.1981 | Auf einem Sonderparteitag der Hamburger SPD wird eine Resolution gegen eine Beteiligung am Bau des Atomkraftwerks Brokdorf verabschiedet. | ||
3.2.1981 | In Manila stürmt die philippinische Polizei die von iranischen Studenten besetzte Botschaft des Iran. | ||
3.2.1981 | Gro Harlem Brundtland wird zur ersten Ministerpräsidentin Norwegens gewählt. Am Tag darauf übernimmt sie dieses Amt. | ||
4.2.1981 | In Turin wird der Chef der Terrororganisation „Prima Linea“, Maurice Bignami, gefasst. | ||
5.2.1981 | In Paris findet das 37. deutsch-französische Gipfeltreffen statt; Bundeskanzler Helmut Schmidt erörtert mit Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing die Verschlechterung der internationalen Lage. | ||
5.2.1981 | Die DDR lockert ihre Vorschriften zum Mindestumtausch bei der Einreise westlicher Besucher dahingehend, dass Begleitpersonen von Schwerstbehinderten und Blinden nicht herangezogen werden. | ||
6.2.1981 | Klaus Bölling trifft als neuer Ständiger Vertreter der Bundesrepublik in der DDR ein, wo er am 9. März dem Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker seinen Antrittsbesuch abstattet. | ||
9.2.1981 | Józef Pińkowski tritt als Ministerpräsident von Polen zurück, Nachfolger wird am 11. Februar Verteidigungsminister General Wojciech Jaruzelski, der ein 10-Punkte-Programm zur Sanierung der polnischen Wirtschaft vorlegt. | ||
Sport | |||
1981 | Schwimmeuropameisterschaften in Split, Kroatien. | ||
7.2.1981 | Hartmut Weber läuft bei den deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften über 400 Meter mit 45,96 Sekunden einen neuen Weltrekord. | ||
8.2.1981 | Bei der Viererbob-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo stürzt der US-Amerikaner Jim Morgan tödlich. | ||
8.2.1981 | Im Karaiskakis-Stadion in Piräus ereignet sich das schwerste Fußballunglück in Griechenland. Als Olympiakos Piräus mit 6:0 Toren gegenüber AEK Athen führt, versuchen Besucher das Stadion vorzeitig zu verlassen. Gestürzte Zuschauer an einem verschlossenen Tribünentor werden von nachfolgenden Personen zertrampelt. 21 Tote und 32 Verletzte sind zu bilanzieren. | ||
Turing Award | |||
1981 | Edgar F. Codd, für die Theorie und Praxis der Datenbankmanagementsysteme, speziell Relationale Datenbanken, die er in einer Serie von Papers um A Relational Model of Data for Large Shared Data Banks entwickelt hat, womit er die Grundlagen für weitere Forschungen zu Datenbanksprachen, Abfrage-Subsystemen, Datenbanksemantik, Locking und Recovery und inferenzielle Datenanalyse legte. | ||
Wirtschaft | |||
1981 | Das Unternehmen Dickmann (Schokoküsse) wird vom Unternehmen Storck übernommen. | ||
Wissenschaft und Technik | |||
1981 | Der US-Seuchenschutz berichtet erstmals über die Immunkrankheit AIDS. | ||
1981 | Auf der Funkausstellung 1981 in Berlin wird die Compact Disc erstmals öffentlich vorgestellt. | ||
1981 | Die National Science Foundation gründet das Computer Science Network (CSNET), einen Vorgänger des heutigen Internets. | ||
29.1.1981 | Das Synchrotronstrahlungslabor HASYLAB des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY wird nach zweijähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben. |
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