Mit dem Sieg von Warren G. Harding im Präsidentschaftswahlkampf beginnt in den USA eine Phase republikanischer Vorherrschaft.
390 Wahlmänner stimmen für den 1865 in Caledonia (jetzt US-Bundesstaat Ohio) geborenen Harding. Nur 140 votieren für den Gegenkandidaten der Demokratischen Partei, den Gouverneur von Ohio, James M. Cox. Neuer Vizepräsident wird der Gouverneur von Massachusetts, Calvin Coolidge.
Harding wird von den US-Amerikanern mit dem größten Stimmenvorsprung seit 100 Jahren in das Präsidentenamt gewählt. Gleichzeitig wird ein Teil des Senats sowie das Repräsentantenhaus gewählt. In beiden Häusern verzeichnen die Republikaner deutliche Stimmengewinne. Im Senat sitzen 57 Republikanern 39 Demokraten gegenüber. Im Repräsentantenhaus halten die Republikaner 293 Sitze, die Demokraten 138.
Die Wahl von Harding ist vor allem eine Wahl gegen den seit 1913 amtierenden Woodrow Wilson und dessen Politik. Amerika, so betont Harding in einer Rede in Boston, brauche jetzt »nicht noch mehr Helden, sondern Heilung; keine Patentrezepte, sondern Ruhe und normale Zeiten«. In seiner Antrittsrede am 4. März 1921 verkündet Harding noch einmal das neue Ideal des nationalen Egoismus, an dem sich die US-amerikanische Außenpolitik künftig orientieren soll: »Im Vertrauen auf unsere Fähigkeit, unser Schicksal selbst zu gestalten, und eifersüchtig über unser Recht dazu wachend, suchen wir keinen Anteil an der Bestimmung der Geschicke der Alten Welt. Wir haben nicht die Absicht, uns hineinziehen zu lassen. Wir werden keine Verantwortlichkeit übernehmen, außer in jedem einzelnen Fall, wo unser eigenes Gewissen und Urteil uns dazu veranlassen.« Mit seinem Amtsantritt beginnt eine Periode der republikanischen Vorherrschaft, die erst mit der Präsidentschaft des Demokraten Franklin Delano Roosevelt 1933 endet. Harding selbst stirbt bereits am 2. August 1923. Seine kurze Amtszeit ist nicht zuletzt gekennzeichnet durch zahlreiche Bestechungsskandale in der Regierung.