Fahrräder, Pferdefuhrwerke und vereinzelt Automobile, die von eigenwilligen Motorkonstruktionen angetrieben werden, bestimmen 1940 im individuellen Nahverkehr das Straßenbild. Die kriegsbedingten Einschränkungen fordern ihren Tribut. Wer seine privaten Automobile, ohnehin nicht mehr für die ausschließlich private Nutzung zugelassen, nicht auf Holzvergaser oder Propangasnutzung umrüsten kann, muss aufgrund der Benzinrationierungen öffentliche Verkehrsmittel benutzen.
In allen vom Krieg betroffenen europäischen Ländern bereiten Transportschwierigkeiten im Güterverkehr große Probleme. Im Reichsgebiet bewältigt die Reichsbahn fast ausschließlich den Gütertransport, da Lastkraftwagen nahezu nur noch zu militärischen Zwecken Verwendung finden. Der Warenverkehr in und aus den besetzten Gebieten des »Großdeutschen Reichs« sowie der Güteraustausch mit verbündeten Staaten muss weitestgehend auf der Schiene abgewickelt werden. Der Güterverkehr erhält vor jeder Personenbeförderung unbedingten Vorrang.
Trotz aller Schwierigkeiten kann der deutsche Flugverkehr 1940 insbesondere mit den besetzten, neutralen oder befreundeten Staaten intensiviert werden. Am 20. Januar nehmen die Deutsche Lufthansa und die sowjetische Fluggesellschaft Aeroflot den Linienverkehr auf der Strecke Berlin-Moskau auf.
Der Handels- und Personenverkehr zur See unterliegt den Einschränkungen des Seekriegs. Ein Großteil der Handels- und Passagierschiffe wird für militärische Zwecke in Dienst gestellt. Allein 30 für Truppentransporte nach Narvik von der deutschen Kriegsmarine beschlagnahmte Handelsschiffe gehen im Verlauf der Operation »Weserübung« verloren. Einen großen Erfolg trotz der Kriegswirren kann die britische Linienschifffahrt verbuchen: Das größte Passagierschiff der Welt, die »Queen Elizabeth«, übersteht ihre Jungfernfahrt Liverpool-New York unbeschadet.