Die moderne Kriegführung mit ihrem ungeheuren Bedarf an technischem Gerät stellt im Jahr 1940 vor allem an die naturwissenschaftlichen und technischen Wissenschaftsdisziplinen hohe Anforderungen. Aufträge für die Wehrmacht zur Entwicklung von modernem, militärischem Gerät sind Grundlage für die Existenz vieler Forschungsarbeiten und wissenschaftlicher Experimente. Ganz im Dienst einer effektiveren Kriegführung bzw. Verteidigung wird in Großbritannien, dem Deutschen Reich, den USA sowie auch in Japan die Radarentwicklung, die auf ein Patent des deutschen Elektroingenieurs Christian Hülsmeyer aus dem Jahr 1905 zurückgeht, vorangetrieben. Die unabhängig voneinander laufenden Forschungsarbeiten sollen die genaue Ortung feindlicher Flugzeuge ermöglichen. So gelingt es den Briten schon zu Beginn des Krieges, an der Ost- und Südküste des Landes stationäre Radaranlagen zu installieren, die Flugzeuge aus Entfernungen bis zu 160 km orten. Mit genauen Angaben über Entfernung und Flugrichtung eines beobachteten Objekts ist es auch möglich, Flughöhe und Fluggeschwindigkeit zu ermitteln und der Flak-Abwehr so präzise Angaben zukommen zu lassen. Dieser Tatbestand, von der deutschen Wehrmacht, die sich mehr auf die mobile Radarentwicklung konzentriert, unterschätzt, ist letztlich entscheidend für die Niederlage im Luftkrieg gegen Großbritannien.
Unmittelbar von den Kriegserfordernissen geleitet sind auch Weiterentwicklungen im Funkverkehr. Um die mit einem Code versehenen Informationen zu entschlüsseln, gelingt es den Alliierten, eine erste brauchbare Dechiffriermaschine zu bauen.
Parallel zu diesen Entwicklungen für den Fronteinsatz sucht die chemische Industrie in Europa nach brauchbaren Ersatzstoffen. Die Produktion von Kunststoffen als Ersatz für Gummi, Holz und Wolle hat Konjunktur. Auch noch vor einigen Jahren kaum beachtete Abfallstoffe, wie z. B. das Kartoffelkraut, werden durch chemische Prozesse als Ersatz für Wolle brauchbar gemacht.
Fortschritte verzeichnet ebenfalls die Forschung bei der Suche nach Möglichkeiten einer effektiveren Energiegewinnung und -nutzung. In der Sowjetunion gelingt es erstmals, minderwertige Kohle unter Tage zu vergasen. Nur noch das hochwertige Synthesegas wird durch Rohre gefördert. Die Energie für diesen Prozess liefert ein Teil des Kohlegases, das unterirdisch unter Zufuhr von Sauerstoff verbrannt wird. Vor allem in den Vereinigten Staaten treiben US-amerikanische Physiker die Atomforschung voran. Edwin Mattison McMillan und Philip Hauge Abelson entdecken das künstlich hergestellte radioaktive Element Neptunium, unter Mitarbeit von Glenn Theodore Seaborg kann das Plutonium nachgewiesen werden.
Aufsehen erregt in der Öffentlichkeit das erste Farb-Negativ-Positiv-Verfahren zur Filmherstellung (Agfacolor). Damit wird es erstmals möglich, farbige Filmproduktionen auf direktem Weg fotooptisch aufzunehmen.