Das gesamte Verkehrssystem des Deutschen Reiches ist seit Ausbruch des Krieges auf die Bedürfnisse der Armee und der Rüstungsindustrie eingestellt worden. Der Individualverkehr wird zunehmend eingeschränkt, da Treibstoff, Ersatzteile und Autoreifen knapp sind und für Armee- und Staatsfahrzeuge reserviert bleiben.
Auch die Reichsbahn hat ihre Fahrpläne umgestellt und den Personenverkehr stark eingeschränkt. Dies führt insbesondere in den Städten mit einer hohen Zahl von Pendlern zu z.T. chaotischen Verhältnissen. Ende Juni, wenige Tage nach dem Angriff auf die Sowjetunion, sind die Züge in Breslau zu 200% überbelegt, jeden Tag müssen rund 200 Reisende im Bahnhof zurückbleiben, die keinen Platz in den Waggons finden. Einzelne Züge sind derart überfüllt, dass die Reisenden in Gängen und Toiletten sitzen müssen und nur durch die Fenster in die Wagen gelangen.
Trotz der Transportschwierigkeiten startet die Deutsche Reichsbahn im Juli einen Großversuch mit dem Einsatz eines neuen Schlafwagentyps, der mit einbettigen Abteilen der II. Klasse ausgestattet ist; der Versuch wird von Reisenden mit Unverständnis quittiert, da in den vorhandenen Abteilwagen viermal so viel Menschen Platz finden wie in den neuen Schlafwagen.
In den Städten des Deutschen Reiches sind die Planungsabteilungen 1941 mit der Vereinheitlichung der Straßenbahnwagen befasst. Ein Nürnberger Konstruktionsbüro hat den Einheits-Straßenbahnwagen entworfen, von dem für eine Probephase 52 Versuchswagen gebaut werden. Schienenprofile und Spurweiten der städtischen Straßenbahnen im Deutschen Reich sollen aus Kostengründen vereinheitlicht werden.
Die internationalen Verkehrsverbindungen beschränken sich auf die besetzten Territorien: Landwirtschaftliche Produkte, Rohstoffe und Industriegüter sollen schnellstmöglich ins Deutsche Reich befördert werden können.