»Während die deutschen Kurorte und auch die Fremdenverkehrseinrichtungen mancher Großstädte im Reich in diesem Jahre zeitweilig fast bis auf den letzten Platz besetzt waren, mußten Dutzende von Hotels in der Schweiz ihren Betrieb aus Mangel an Gästen schließen.« Mit diesem Satz beginnt eine Bilanz der »Münchner Neuesten Nachrichten« zum Tourismus 1941. Die Fremdenverkehrsbetriebe der Schweiz leiden unter den Folgen des Krieges. In Friedenszeiten sind rund 60% ihrer Reisegäste Ausländer, die nun ausbleiben.
Auch im Deutschen Reich können immer weniger Menschen im Urlaub verreisen. Nur noch begüterten Schichten ist es möglich, sich einen Aufenthalt in den Bergen oder am Meer zu leisten. Frontsoldaten, die Heimaturlaub bekommen, verbringen die wenigen Tage, die ihnen zur Verfügung stehen, meist bei ihren Familien.
Überfüllte Hotels und Fremdenverkehrseinrichtungen, von denen die »Münchner Neuesten Nachrichten« berichten, sind darauf zurückzuführen, dass viele Beherbergungsbetriebe in Lazarette oder Erholungsheime für verwundete Soldaten umgewandelt wurden. Zudem werden einige Hotels und Pensionen für die Kinderlandverschickung genutzt - in anderen sind Wehrmachtsbüros untergebracht.