Neben einer Schlüsselerfindung auf dem Kunststoffsektor - der Entdeckung einer Methode zur Herstellung von Weich-PVC - liegen die wesentlichen technischen Neuerungen 1943 im Bereich der Unterwassertechnologien. Bedingt ist das vor allem durch die Ausweitung von Seegefechten im Verlauf des Zweiten Weltkrieges. Der bedeutendste militärtechnische Fortschritt liegt in der Entwicklung von einsatzbereiten Torpedos mit automatischen Zielsuchgeräten durch die Ingenieure der deutschen Marine. Diese Projektile sind 1,2 bis 1,6 t schwer und lassen sich sowohl von schnellen Torpedobooten als auch von U-Booten abschießen. Auch ein Abwurf von tieffliegenden, speziellen Torpedoflugzeugen ist möglich. Die Torpedos sind mit einem akustisch arbeitenden Zielsuchkopf ausgestattet, der sich am Schraubengeräusch des anzugreifenden Schiffes orientiert. Um das Ziel ansteuern zu können, verfügen die Torpedos nicht nur über ein geeignetes Steuer- und Lenksystem mit Kreiselkompass und Tauchtiefenregler, sondern auch über einen eigenen Antrieb in Form einer Verbrennungsmaschine oder eines Elektromotors. Bei Zielberührung oder schon bei Zielannäherung löst ein Zündmechanismus die Detonation des Projektils aus.
In Frankreich gelingt einem Experten für steuerbare Ventile, Emile Gagnan, auf Anregung des Marineoffiziers und späteren Meeresforschers Jacques Cousteau ein Durchbruch bei der technischen Ausrüstung von Froschmännern. Bisher waren Gerätetaucher auf Atemluftversorgung aus einem Kompressor durch einen Schlauch von einem Begleitschiff aus angewiesen. Versuche mit mitgeführten Luft- oder Sauerstoffreserven scheiterten daran, dass der Atemgasdruck konstant blieb und sich nicht dem von der Tauchtiefe abhängigen Wasserdruck anpasste, was zu Lungenödemen führte. Mit der Entwicklung eines Lungenautomaten, der seinen Druck und die jeweils verfügbare Luftmenge automatisch der Atemtätigkeit des Tauchers und damit indirekt auch dem äußeren Wasserdruck anpasst, löst Gagnan jetzt das Problem des freien Gerätetauchens. Über den militärischen Einsatz hinaus von weitreichender Bedeutung ist ein Fortschritt in der Technik der Telefonseekabel. Bisher waren Unterwasserverbindungen auf Entfernungen von wenigen Dutzend Kilometern beschränkt. Jetzt verlegen deutsche und andere Nachrichtentechniker erstmals Seekabel mit in regelmäßigen Abständen eingebauten Verstärkern.
Die in ihren Auswirkungen auf den Alltag in vielen Gebieten wohl weitest reichende technische Neuerung ist die Entwicklung des Weich-PVC durch deutsche Chemiker. Das Polyvinylchlorid (PVC) als solches wurde - ebenfalls in Deutschland - bereits 1912 erstmals durch Polymerisation des Gases Vinylchlorid gewonnen. Dieses sog. Hart-PVC lässt sich nur schwer formen und ist sehr spröde. Erst der Zusatz geeigneter Weichmacher verwandelt das Material in einen fast universell einsetzbaren Kunststoff. Das hängt damit zusammen, dass es sich jetzt in den verschiedensten Arten, von hart bis weichgummiartig, herstellen lässt, wobei nicht nur die Menge, sondern auch die Art des Weichmachers ausschlaggebend ist. Fertigteile aus Weich-PVC haben, den geeigneten Weichmacher vorausgesetzt, folgende günstige Eigenschaften: Licht- und Alterungsbeständigkeit, Abriebfestigkeit, Chemikalienbeständigkeit und elektrische Isolierfähigkeit.
Von technischem Interesse ist schließlich ein Verfahren, das der Zürcher Franz Fischer vorstellt: die Großprojektion elektronisch übertragener Fernsehbilder. Wie in einer Bildröhre baut bei diesem »Eidophor«-Verfahren ein Elektronenstrahl das Bild zeilenweise auf, hier allerdings nicht auf einer Leuchtscheibe, sondern auf der Oberfläche einer zähen Flüssigkeit. Dieses Ladungsbild wird durch ein optisches System mit Lichtstrahlen abgetastet und vergrößert auf die Leinwand projiziert.